Trithead

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Point of View
Jack

Aufgeregt lief ich in meinem Zimmer auf und ab. Vor zwei Wochen hatte ich Jamie aus dem Schnee geborgen und ich musste zugeben, der Schock saß immer noch ganz schön tief. Doch das tat nun nichts zur Sache. Mein Puls war auf 180, weil ich mich mit Jamie verabredet hatte, mit der Absicht ihm meine Gefühle zu gestehen. "Jack, beruhig dich doch. Es wird schon alles gut gehen, vertrau mir. Jamie wird deine Gefühle erwidern.", versuchte Claire mich zu beruhigen. "Woher willst du das wissen?" Sie seufzte und ließ den Kopf hängen. "Ich sagte doch, du sollst mir einfach vertrauen." Zweifelnd sah ich sie an, was sie mit dem Verdrehen ihrer Augen kommentierte. "Bringt ja eh nichts, deshalb sag ich nur noch eins. Entspann dich, du packst das schon." Mit einem aufmunternden Lächeln verließ sie mein Zimmer.

Nicht mehr viel und ich drehte hier durch. Meine Schritte wurden immer schneller und ich immer hektischer, bis mir etwas einfiel. Ich hatte noch die Nummer von Murtagh Lacroix, dem Sanitäter der hier war wegen Jamie. Auch hatte ich mich noch nicht bei ihm gemeldet. Vielleicht könnte ich ihn jetzt anrufen. Mit vielleicht ein bisschen zu viel Schwung schmiss ich mich auf mein Bett, wo mein Handy lag. Auf diesem wählte ich die Nummer des jungen Sanitäters und wartete. "McTavish am Apparat.", meldete sich eine ziemlich hohe Stimme. 

Wer war das denn? Vielleicht sein Verlobter? Ich musste zugeben, dass ich ein klein wenig nervös wurde. "Ehm… g-guten Tag Mr. McTavish. Mein Name ist… Jack MacKenzie, i-ich bin ein… Bekannter von Murtagh Lacroix. Ist er zu sprechen?", sagte ich stotternd und unsicher. "Das ist mein Verlobter, woher kennst du ihn? Wir haben so ziemlich die gleichen Kontakte und ich habe nie etwas von einem MacKenzie gehört.", fragte die Stimme verwirrt. Kurz räusperte ich mich. Mir fiel es immer noch ein wenig schwer darüber zu nachzudenken, geschweige denn zu reden. "E-er war einer d-der Sanitäter, die meinem besten Freund geholfen haben. Nach einer kurzen Unterhaltung gab er mir seine Nummer, ich s-sollte mich bei ihm melden." 

Ich hörte wie die Person einatmete um etwas zu erwidern, als eine weitere Stimme im Hintergrund zu hören war. Sie sagte etwas von wegen wer dran sein und anhand dem 'Baby', was hinten dran hing, wusste ich dass es Murtagh war. "Ein Jack MacKenzie. Er meint er kenne dich.", hörte ich von der anderen Seite der Leitung. Danach hörte ich ein Kruschteln, bevor Murtaghs Stimme klar und deutlich zu hören war. "Ich hab doch gesagt, melde dich wenn du ihm deine Gefühle gestanden hast und dass du das tun sollst, wenn er wieder wach ist. Warum höre ich erst zwei Wochen später von dir?", fragte er gespielt vorwurfsvoll.

Ein leicht nervöses Lachen verließ meine Kehle. "Ja… was das angeht… ich habe es ihm gesagt, nur hat er es nicht gehört."
"Wie, er hat es nicht gehört.", fragte Murtagh verwirrt. "Jamie ist gehörlos und als ich es ihm gesagt habe, habe ich ihn umarmt und hatte mein Gesicht in seiner Schulter vergraben."
"Oh. Und wann hast du es ihm gesagt und er hat es mitgekriegt?"
"Noch gar nicht.", nuschelte ich und kratzte mich verlegen am Hinterkopf. "Du Idiot! Du kommst nie dazu es ihm zu sagen." Seine Stimme war gequält und irgendwie konnte ich mir vorstellen wie gequält seine Gesichtszüge aussehen mussten.

"Naja… ich habe Jamie heute geschrieben und ihm gesagt dass ich ihn treffen müsse, weil ich ihm etwas wichtiges sagen muss."
"Haha, na geht doch! Wann ist euer Date?", fragte er jetzt freudig. "In eineinhalb Stunden. Aber ich rufe wegen eines anderen Aspekts an."
"Was ist denn los?", kam es verwirrt und ein klein wenig besorgt. "Ich dreh hier gleich durch! Ich bin so aufgeregt, habe Angst vor seiner Antwort und will gerade einfach nur noch nach Japan oder besser Australien auswandern, so viel Schiss hab' ich!", sagte ich, noch gequälter als er eben noch klang.

Murtagh lachte jedoch nur. "Ach Gott, ich versteh dich kleiner. Ich erinnere mich noch genau als ich Dougal meine Liebe gestand und ihm den Antrag gemacht habe. Beide male bin ich vor Nervosität und Angst krepiert, aber das ist so normal wie das Muffensausen vor einem wichtigen Spiel oder einer Aufführung. Entspann dich und denke einfach daran, dass er dich nicht verstoßen wird. Mein Motto ist schon seit Jahren 'wird schon schief gehen'. Gehe nach diesem Motto kleiner, mehr als schief gehen kann es nämlich nicht." Seine Worte beruhigten mich wirklich sehr. 

𝕋𝕒𝕝𝕜𝕚𝕟𝕘 𝕀𝕟 𝕃𝕠𝕧𝕖Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt