Deich

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Point of View
Jamie

Es war Samstag. Das erste Wochenende der ersten Schulwoche nach den Ferien und mir wurde keine Ruhe gegönnt. Nein, Jenny schleppte mich mit in die Stadt um mit ihr zu shoppen. Ich liebte meine Schwester wirklich sehr, doch ich vermied shoppen gehen so gut es ging, selbst mit Jenny. Dieses mal war ich jedoch nicht drumherum gekommen. 

Jenny zog mich mit sich durch die Menschenmenge in einen Klamottenladen. Dort suchte sie sich eine halbe Stunde lang Sachen raus, die ich tragen durfte, ehe sie sich zu den Umkleiden begab und die Sachen anprobierte. Ich wartete davor und sah mir die verschiedenen Leute an die in dem Laden nach Klamotten suchten. Jedes Teil das Jenny sich ausgesucht hatte führte sie mir vor. Zwar hatte ich keinen blassen Schimmer was Kleidung anging, doch für Jenny war ich die perfekte Stilberatung; ihrer Meinung nach. Eigentlich stand ihr alles, doch es gab manche Sachen sie harmonierten irgendwie nicht mit ihr. Sei es mit ihrer Aura oder mit ihrem Aussehen, irgendetwas passte einfach nicht.

Für den Großteil der Sachen entschied sie sich, den Rest legte sie wieder zurück. Dann schleifte sie mich eine weiter halbe Stunde durch den Laden um ein paar Klamotten für mich zu finden. Das war schon etwas schwieriger. Nicht alles passte zu meinen kupferroten Haaren und meiner doch recht blass wirkenden Haut. Dazu hatte ich noch einen bestimmten Geschmack was Farben anging. Das war auch der Grund warum ich vielleicht mit nur einem Viertel der ganzen Sachen den Laden verließ.

Als nächstes schleifte sie mich in ein Schuhgeschäft. Das war der pure Horror. Sie konnte sich nie für ein Paar entscheiden und am Ende versuchte sie mich dazu zu überreden mir doch ein Paar zu kaufen. Ich lehnte jedoch immer ab, ich hatte ein Paar Schuhe und ich holte mir kein neues bis die alten ausgelatscht waren. Dieses mal lief es jedoch ein wenig ruhiger ab. Sie sah ein paar Schuhe, probierte sie an und stellte sie zurück. Als ihr Blick jedoch auf ein bestimmtes Paar Schuhe fiel, fingen ihre Augen an zu leuchten. Jenny war zwar alles andere als diese klischeehaften Teenager Mädchen, doch wenn es um sowas ging, war sie genau das. Ein typisch klischeehaftes Teenager Mädchen.

Die Schuhe die sie entdeckt hatte waren schwarze Sneaker mit weißen Doodle-Art verziert. Jenny hatte diese Schuhe schon einmal gesehen, doch da waren wir im Urlaub und hatten nicht mehr genug Geld um sie zu kaufen. Das war schon drei Jahre her und seitdem suchte meine Schwester nach diesen Schuhen. Nicht mal online hatte sie sie gefunden, was mir wirklich ein Rätsel war, da sie diejenige war, die alles im Internet fand. Diese Schuhe hatten es ihr wirklich angetan. Und es gab sie sogar in ihrer Größe; für meine Schwester wurde wahrscheinlich gerade ein Traum wahr.

Dann fiel ihr Blick jedoch auf den Preis und dieser war nicht wirklich das was man niedrig nannte. Das Glitzern in ihren Augen wurde immer dunkler bis es verschwand. Diesen Vorgang hasste ich mehr als alles andere. Wenn das Funkeln in den Augen meiner Schwester erlosch. Es stand auf der Liste mit den Dingen die ich hasste ganz oben. "Probier sie an.", sagte ich, worauf sie etwas verwirrt guckte, dann aber tat was ich sagte. Scheinbar passten sie wie angegossen. Seufzend packte Jenny die Schuhe wieder in den Karton und wollte ihn zurückstellen, doch ich nahm ihn ihr ab.

Ihr Blick wurde noch verwirrter, klärte sich jedoch auf als ich mich an die Kasse stellte. Ihre Augen wurden groß und sie begann mit dem Kopf zu schütteln. "Jamie hör auf, das ist zu teuer.", sagte sie doch ich schüttelte den Kopf. "Sieh es als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk." Nachdem ich diese Worte sagte reichte ich dem Mann an der Kasse das Geld. Er gab mir das Restgeld zurück und gab mir die Schuhe in einer Stofftasche wieder. Diese gab ich dann Jenny die mich immer noch mit weit offenen Augen ansah, mir dann aber freudestrahlend um den Hals fiel. "Danke Jamie!", sagte sie als sie sich sich von mir löste. Ich lächelte sie nur an, glücklich darüber dass sie glücklich war.

𝕋𝕒𝕝𝕜𝕚𝕟𝕘 𝕀𝕟 𝕃𝕠𝕧𝕖Where stories live. Discover now