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Inzwischen saßen wir wieder in einem der Unterrichtsräume und hörten unserem Lehrer zu. Zum Glück klingelt es in ein paar Minuten zur Mittagspause. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um Luna und was wohl bei dem Gespräch mit Mrs Cater herrausgekommen ist. Kira regte sich noch immer über den erste Hilfe Kurs und unsere waffengesetzte auf, was inzwischen echt nervig war, während Kathy gelangweilt auf ihrem Handy herum tippte. „Sollen wir in der Mittagspause zu Mrs Cater gehen" fragte ich leise an Kathy gerichtet „ich will endlich wissen was jetzt mit Luna ist". „Naja, ihr bleibt ja nicht viel anderes übrig als die Wahrheit zusagen" meinte Kathy nachdenklich. Gerade als ich etwas sagen wollte ging plötzlich der Amokalarm los.  Ein Raunen ging durch unseren Kurs. „War ja klar" meinte Kira genervt. „Verhaltet euch wie immer" sagte unser Lehrer während er die Jalousien herunter lies. Wie wir es gelernt hatten setzten wir uns unter unsere Tische. Sobald der Amokalarm los ging wurden automatisch die Türen verriegelt. Die Fenster mussten geschlossen und die Jalousien herunter gelassen werden. Wir sollten uns alle unsere untere Tische setzte und still auf Anweisungen warten. „Hätten wir uns auch denken können das nach dem Kurs auch gleich der Alarm kommt" meinte Kira genervt. Ich musste grinsen. Man konnte ihr deutlich ansehen wie sehr sie von all dem hier genervt war. Neugierig sah ich mich im Klassenzimmer um. Da alle unter den Tischen waren konnte ich nicht viele Leute sehen, aber die die ich sah sahen alle ziemlich entspannt aus. Der Amokalarm war ebenfalls nichts neues für uns. Jedes Jahr gibt es mindestens einen davon um uns auf einen möglichen Amoklauf vorzubereiten. Bei meiner ersten Übung in der ersten Klasse war ich ziemlich verängstigt danach, aber inzwischen war es ganz normal. Nach ein paar Minuten wurde der Alarm auch schon ausgestellt und es kam die Durchsage das alles nur eine Übung war. Unser Lehrer lobte uns für unser vorbildliches Verhalten und dann klingelte es auch schon zur Pause. Wir quetschten uns durch die vollen Gänge zum Büro unserer Vertrauenslehrerin. Durch die Glasscheibe konnten wir sehen das sie gerade am telefonieren war. „Sollen wir warten oder später wieder kommen" fragte Kira nachdenklich. „Lass uns warten" meinte Kathy woraufhin wir uns auf die Bank vor ihrem Büro setzten und Kira anfing uns über unsere waffengesetzte voll zu quasseln. Ich mochte Kira echt total, aber inzwischen ging sie mir echt auf die Nerven. Zum Glück kam irgendwann Mrs Cater aus ihrem Büro „ihr seid ja schon da" meinte sie überrascht. „Ja, wir wollten fragen wie es jetzt weiter geht" sagte Kathy. Mrs Cater sah kurz auf ihre Uhr und meinte dann „kommt kurz rein, da sind wir ungestört". Wir standen auf und folgten ihr in ihr Büro. „Also, eure Freundin hat leider weiterhin alles abgestritten. Wir werden das ganze jetzt beobachten aber wir können leider nichts unternehmen. Mit Jessy und ihren Freundinnen hab ich schon geredet und sie haben zugegeben das sie hinter den Sprüchen und Nachrichten an dir Mila stecken, aber auch sie haben gemeint das sie nichts von Mobbing an Luna wissen oder gar damit zutun haben". „Sie müssen doch was machen, wir denken uns das doch nicht aus" sagte ich verunsichert. „Ich glaube euch, aber wir können nicht mehr machen als das alles zu beobachten solange Luna nicht mit uns spricht, so leid mir das auch tut" meinte Mrs Cater. Das kann doch nicht wahr sein. Warum gibt sie es nicht einfach zu, es ist doch auch in ihrem Interesse das das alles endlich aufhört. „Jessy und ihre Freundinnen werden auf jeden Fall mit einer Strafe rechnen müssen. Ihre Eltern wurden bereits informiert und es wird noch ein Gespräch mit principal Dixon geben. Falls sie dich trotzdem nicht in Ruhe lassen, komm bitte sofort zu mir. Ich werde nachher auch noch deine Brüder anrufen und sie auf den neusten Stand der Dinge bringen" meinte Mrs Cater zu mir. Oh man, irgendwie fand ich das alles jetzt schon übertrieben. Wegen den paar Sprüchen und Nachrichten jetzt gleich so einen Aufstand machen, ich weiß nicht. Klar hat es mich schon sehr verletzt und fertig gemacht, aber trotzdem fand ich das das alles doch ein wenig viel war. Mrs Cater erklärte uns noch ein paar Dinge bevor wir wieder zurück in den Unterricht mussten. Leider hatten wir jetzt getrennte Kurse. Wir verabschiedeten uns, ich lief noch schnell zu meinem Spind und machte mich dann auf den Weg zum Unterricht. Mein Magen grummelte ganz schön, aber ich sollte echt weniger essen, schadete mir nicht. Irgendwie konnte ich mich gar nicht auf den Unterricht konzentrieren, meine Gedanken kreisten noch immer um Luna und Jessy. Ich war ziemlich froh als es endlich zum Schulschluss klingelte. Erleichtert machte ich mich auf den Weg nach Hause. Inzwischen war mir ein wenig schwindlig, vielleicht sollte ich doch etwas essen. Erschöpft schloss ich die Haustüre auf. Ich zog meine Schuhe aus, schmiss meine Tasche auf den Boden und lief direkt in die Küche. Hungrig machte ich mir ein Käsebrot. „Du bist ja schon da" erschreckte mich Coles Stimme. „Du ja auch" antwortete ich. Eigentlich kamen meine Brüder immer erst abends nach Hause. „Ich muss ja schauen wie's dir geht" sagte Cole schmunzelnd. „Luna gibt noch immer nicht zu das sie gemobbt wird" meinte ich schmatzend während ich mich wie gewohnt auf die Küchenzeile setzte. „Ich weiß, Mrs Cater hat mich vorhin angerufen" antwortete mein Bruder „hat die Jessy dich in Ruhe gelassen oder ist was neues passiert". „Ne, war alles gut. Ich hab die heute gar nicht gesehen" sagte ich nachdenklich. Wir redeten noch eine Weile über das alles bis Cole irgendwann fragte „und wie war die Amokübung". Das war dann einer der Nachteile das Cole beim FBI war. Bei jeder Amok Übung wird die Polizei und das FBI vorher darüber informiert, damit es keine Missverständnisse gibt falls ein panischer Schüler Hilfe ruft, somit wusste Cole immer Bescheid wenn bei uns in der Schule etwas geübt wurde. „War ein wenig nervig, wir hatten heute morgen erst den erste Hilfe Kurs und dann direkt die Übung, aber naja, dann kommt's wenigstens erst nächstes Jahr wieder dran" antwortete ich. „Du weißt das das wichtig ist und nicht zum Spaß geübt wird" meinte mein Bruder ernst. „Aber es ist doch übertrieben ständig solche Übungen zu machen, dadurch verliert das ganze doch an Glaubhaftigkeit. Wir haben nicht mal eine Sekunde daran gedacht das es ein echter Amoklauf sein könnte, die meisten waren einfach nur genervt" sagte ich schmatzend. „Aber wenn es mal ein echter Amoklauf ist, wisst ihr was ihr machen müsst. Durch solche Übungen könnt ihr euch schneller schützen, weil ihr die Abläufe schon kennt, und dadurch werden weniger Menschen verletzt" meinte Cole. Ja, er hatte schon recht, trotzdem ist es ein wenig nervig geworden. Inzwischen war ich fertig mit essen und stellte meinen leeren Teller in die Spülmaschine. Jetzt war ich zwar satt aber wirklich abnehmen kann ich so nicht. Ich muss mich in Zukunft echt zusammen reisen. „Was ist los, du schaust du bedrückt. Ist doch was passiert" riss Cole mich aus meinen Gedanken. „Ne, alles gut" antwortete ich schnell. „Glaub ich dir nicht" meinte mein Bruder und sah mich ernst an. „Darf ich heute Abend mit Liam zum Football Spiel" wechselte ich das Thema. „Ja, aber du bleibst bei Liam" sagte Cole. „Das war ja einfach" murmelte ich. Eigentlich hatte ich jetzt mit einer langen Diskussion gerechnet. „Liam hat gestern Abend schon gefragt ob du mit kannst" erklärte mir mein Bruder. Auch gut, dann muss ich jetzt nicht mit ihm diskutieren. Erleichtert lief ich in mein Zimmer. Ich hatte gar nicht mehr so viel Zeit bis wir los gingen. Schnell flocht ich meine Haare am Kopf entlang zu zwei Zöpfen, schlüpfte in eine schwarze Jeans und zog mir einen Schul hoodie an. Ich mochte unsere Schul Klamotten, wir hatten kurze Hosen, Shirts und hoodies. Auf dem dunkelblauen Stoff stand in weiß ‚Los Angeles High School' drauf und darunter befand sind unser Wappen. Jeder Schüler hatte diese Klamotten und trug sie mit voller Stolz durch die Gegend. Ich nahm mir noch eine kleine Tasche, packte die wichtigsten Dinge rein und dann war ich auch schon fertig. Bereit zum gehen lief ich zu Liam ins Zimmer. Im Gegensatz zu mir wirkte er nicht als wäre er schon fertig. Nur mit Boxershorts bekleidet stand er mitten in seinem Zimmer und tippte seelenruhig auf seinem Handy herum. „Ich dachte wir müssen gehen" sagte ich nach einer Weile. „Ähm... ja" antwortete er grinsend, legte sein Handy weg und begann sich fertig zu richten. Zum Glück dauerte es nicht lange und wir konnten endlich los. Inzwischen freute ich mich richtig auf das Spiel...

Hallo ihr Lieben 🥰
Ich hab ein paar Nachrichten nach meinem letzten Kapitel bekommen wegen dem erste Hilfe Kurs. Bei uns ist das ganz normal was wir von klein auf lernen wie wir Schussverletzungen versorgen bis Hilfe kommt. Auch wie in diesem Kapitel beschrieben gehört es dazu das wir Probe Amokalarm haben um im Fall der Fälle vorbereitet zu sein, das ist wie der Feueralarm bei euch. Ich hoffe ich hab euch nicht all zu sehr verwirrt damit😬
Habt noch einen schönen Tag ☀️

Big Brothers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt