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Liam und ich saßen nebeneinander auf unseren Boards im Meer und sahen zu Lillo. Er konnte echt gut surfen. Begeistert sah ich ihm zu während ich das warme Wasser und die noch wärmeren Sonnenstrahlen genoss. Inzwischen waren wir fast alleine im Wasser. Es war einfach herrlich. „Die nächste ist meine" sagte Liam grinsend. Bevor ich überhaupt reagieren konnte hatte er sich schon auf sein Brett gelegt und paddelte auf die Wellen zu. Das kann er vergessen. Die ganze Zeit hat er mir schon die besten Wellen weg genommen, das wird meine. Schnell paddelte ich ihm hinterher. Als ich knapp hinter ihm war schnappte ich nach seinem Fuß und zog ihn zurück. „Das ist meine Welle" sagte ich grinsend als wir gleich auf waren. „Mal sehen wer schneller ist" antwortete mein Bruder lachend. Die Welle kam immer näher, aber ich konnte sehen das sich dahinter eine noch größere aufbaute. Liam schien es ebenfalls entdeckte zu haben. „Okey, du kannst diese haben" meinte er grinsend bevor wir beide gleichzeitig unter der Welle durch tauchten. Das kann er vergessen, ich nehm die bessere. Ich holte tief Luft als ich wieder an der Wasseroberfläche war. Herausfordernd sah Liam mich an als die Welle immer näher kam. Das kann er vergessen, das ist meine Welle. Sie kam immer näher. Ich spürte wie sie mich an den Strand schob. Im perfekten Moment stellte ich mich auf und surfte die brechende Welle entlang. Liam war direkt hinter mir. Ich bekam das grinsen nicht mehr aus meinem Gesicht. Es war einfach so schön. Erschöpft sank ich am Ende der Welle mit meinem Brett ins Wasser. „Du wirst echt immer besser" meinte Liam anerkennend als er zu mir paddelte. „Selbst wenn ich nur halb so gut wäre, ich würde dich trotzdem schlagen" provozierte ich meinen Bruder. „Damit kann ich leben" antwortete er total gelassen. Grinsend blickte ich zum Strand. Die Jungs saßen alle im Sand und sahen uns gespannt zu. Sie feuerten uns schon die ganze Zeit an, es war echt cool. Mein Blick fiel wieder aufs Meer hinaus. Die Sonne war langsam am untergehen und der Himmel erstrahlte im kräftigen Orange gemischt mit rot. Lächelnd paddelte ich wieder ins Meer zurück. „Willst du nicht langsam mal raus" fragte Liam der neben mir her paddelte. „Ne, wieso denn" fragte ich. „Du bist doch schon den ganzen Tag hier, außerdem wird es langsam dunkel" meinte mein Bruder. „Dann kann ich ja noch bleiben bis es ganz dunkel ist" sagte ich grinsend und fokussierte meine nächste Welle. Ich muss zugeben das ich inzwischen echt ziemlich erschöpft war, aber es machte einfach so viel Spaß. Außerdem läuft es gerade echt gut und das muss man schließlich ausnutzen. Glücklich bereitete ich mich auf meinen nächsten take off hin. Die Welle begann genau über mir zu brechen und ich befand mich in meinem heiß geliebten Tunnel. Wasser, es war über alle. Unter mir, über mir, rechts und links von mir, nur vor mir nicht. Die Welle schoss mich über das Wasser, bis sie schließlich abflachte und ich mich wieder auf mein Brett legte und zu Lillo paddelte. Er saß grinsend auf seinem Brett und blickte zu mir „du bist echt gut". „Danke, du aber auch" entgegnete ich ihm. Gespannt setzte ich mich neben ihn und sah zu meinem Bruder. Er legte einen perfekten take off hin. Wieso kann er eigentlich alles was er macht immer so gut. Ein paar Augenblicke später war er ebenfalls bei uns. Seine nassen, verstrubbelten Haare tropfen auf ihn runter. Es waren erst wenige warme Tage, aber er war schon wieder perfekt braun gebrannt und selbst durch die tief stehende Sonne die mich blendete konnte ich seine perfekten Muskeln erkennen. Also wenn er mit sich nicht zu Frieden ist dann weiß ich auch nicht. „Also ich muss raus, ich bin jetzt echt erschöpft" meinte Lillo nach einer Weile. „Wir kommen mit" sagte Liam sofort. „Nein, ich bleibe noch ein bisschen" antwortete ich sofort. Natürlich war ich auch total kaputt, aber ich will einfach noch ein paar Wellen mitnehmen. „Du kannst doch morgen wieder her kommen" versuchte Liam mich zu überreden, aber ich paddelte einfach wieder raus aufs Meer. Mit meinem müden Augen fixierte ich eine neue Welle und paddelte ihr mit meinen schweren Armen entgegen. Ich holte tief Luft, packte mein Brett und tauchte unter ihr durch. Vielleicht sollte ich doch langsam raus gehen. Meine Konzentration ließ ebenfalls immer mehr nach. Doch bevor ich mehr darüber nachdenken konnte, war die nächste Welle schon bei mir. Und sie war hoch. Sehr hoch...

Big Brothers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt