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Ich saß mit Jake am Tisch als ich die Stimmen von Liam und Mason hörte. Sie schienen über irgendetwas zu diskutieren. "Wenn auch nur ein Drogen- oder Dopingtest positiv ist fliegst du sofort wieder aus dem Team" hörte ich Liams genervte Stimme. "Merkst du nicht das du dich die ganze Zeit nur wiederholst" antwortete Mason, ebenfalls ziemlich genervt. "Dir muss man alles ja auch gefühlt 1000 mal sagen bis du es endlich verstanden hast" sagte Liam während sie beide im Esszimmer auftauchten. "Was habt ihr schon wieder für ein Problem" wollte Jake von den beiden wissen. "Der Coach hat mich schon heute in Team aufgenommen" sagte Mason grinsend. Wow, das ging schnell. Die tryouts gehen noch bis ende der Woche und eigentlich wir immer erst dort bekannt gegeben wer im Team ist und wer nicht. "Du bist nur so lange im Team bis dein erster Drogentest positiv ist, also maximal einen Monat" meinte Liam kopfschüttelnd während er sich zu uns an den Tisch setzte. Die Sportler müssen regelmäße Doping- und Drogentests machen. Negative Ergebnisse sind die Voraussetzung das man teil des Teams ist. "Liam" sagte Jake mit strenger Stimme. "Ist doch wahr. Als ob der wirklich clean ist" meinte Liam genervt. "Bin ich, du wirst es ja dann selber sehen" sagte Mason grinsend. Auch er setzte sich zu uns an den Tisch und begann zu essen. Man konnte Liam ansehen das er nicht zufrieden mit der Situation war. Es wird echt Zeit das er und Mason sich wieder verstehen. Ich räumte meinen leeren Teller in den Geschirrspüler und lief in mein Zimmer. Jake hat vorhin nochmal mit mir über mein Essverhalten geredet und ich musste ihm versprechen das ich jetzt wieder mehr esse. Nachdem ich kurz duschen war machte ich mich an meine Hausaufgaben...


Ich kam gerade aus der Toilette heraus als ein wütender Mason an mir vorbeistürmte. Was ist denn mit dem los? Nach kurzem überlegen lief ich ihm durch die komplett leeren Schulflure hinterher. "Wo willst du hin" reif ich ihm hinterher aber er reagierte nicht. Ohne stehen zu bleiben lief er auf den Parkplatz und stieg in sein Auto ein. Schnell setzt ich mich neben ihn. "Steig aus, das ist nichts für dich" meinte Mason genervt. "Was ist nichts für mich" wollte ich wissen. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Wir sind mitten in der Schulstunde, warum haut Mason auf einmal ab? "Steig jetzt aus" sagte mein genervter Bruder aber ich dachte nichtmal dran. Mason schüttelte seinen Kopf und fuhr los. "Wo fahrst du hin" fragte ich unsicher. "Siehst du dann" antwortete er knapp. Hoffentlich hat er nicht wieder angefangen mit Drogen nehmen. Ein ungutes Gefühl beschlich mich. Nach einer weile parkte Mason auf einen Parkplatz vor einem Supermarkt. Es war ein sehr kleiner Parkplatz, hier hatten vielleicht 50 Autos Platz, allerdings war er fast komplett leer. Der Supermarkt sah heruntergekommen aus. Wortlos stieg er aus. Unsicher tat ich es ihm gleich. Anspannung machte sich in mir breit. Er schloss sein Auto ab und verließ zügig den Parkplatz. Ich hatte Mühe ihm hinterher zu kommen. „Warum laufen wir" fragte ich als ich neben ihm ankam. „Wir können nicht weiter fahren" antwortete mein Bruder. Will der mich verarschen? Wir laufen ernsthaft in eine Gegend in die er mit seinem Auto nicht fahren kann weil es zu teuer ist. Ich hätte nicht mit gehen sollen. Wir liefen die kaputte Straße entlang, einen Gehweg gibt es hier nicht. Alte, rostige Autos parkten am Straßenrand. Rechts und Links befanden sich kleine, verwahrloste Häuser. Alle Grundstücke waren umzäunt. Vor dem Fenstern und Türen befanden sich Gittern. Graffitis zierten viele Häuser. Die meisten waren bestimmt Badengraffitis. Wo sind wir hier nur hingegangen? Ab und zu fuhr ein Auto an uns vorbei, aber sonst waren die Straßen fast komplett menschenleer. Aufmerksam musterte ich meine Umgebung. Hier sollte man echt aufpassen. Compton hat sich zwar schon sehr verbessert, aber es ist trotzdem nicht ungefährlich. Es gab regelmäßig Schießereien zwischen den Gangs, Überfälle, Einbrüche usw., alleine in den letzten zwei Wochen wurden hier in Compton 4 Menschen erschossen. „Mason, lass uns umdrehen" sagte ich leise. „Nein, du wolltest doch unbedingt mit. Wir sind hier sicher, du brauchst keine Angst haben" antwortete er während er an einer Straßenecke stehen blieb. Ich bezweifle das er einschätzen kann wie sicher es hier ist. Mason schien sich hier schon auszukennen, ich will glaub gar nicht wissen warum. Unsere Mum hat uns von klein auf gesagt das wir diese Gegenden hier meiden sollten, ich hatte keine Ahnung wie Mason also hier her kam. Gerade als ich wieder etwas sagen wollte kamen zwei Jungs auf uns zu. Beide waren dunkelhäutig und ungefähr so als wie Mason. Der eine trug eine knielange graue Jogginghose, ein viel zu großes weißes Shirt und eine schwarze cap. Der andere hatte eine lange, schwarze Jogginghose, ein schwarzes Shirt und eine rote Cap auf. Rot, ich hoffe einfach das es durch Zufall eine rote Cap ist und er nicht zu den Bloods gehörte. Leider wusste ich nicht genau auf welchen Ganggebiet wir waren, es ist vielleicht aber auch besser so. Sie kam direkt auf uns zu. „Lass uns abhauen" sagte ich leise zu meinem Bruder. Ohne etwas zu antworten lief er den Jungs entgegen und schlug mit ihnen ein. Bitte nicht, was hat Mason mit denen zutun. Unsicher lief ich langsam zu den drei. Als die zwei Jungs mich sahen verstummten sie. „Das ist Mila, meine Schwester" erklärte Mason. Die zwei musterten mich. „Ich bin Chester und das ist Di" sagte der mit der roten Cap. „Hi" antwortete ich schüchtern. „Das FBI ist gerade bei den 13er, wir müssen also aufpassen" sagte Di zu Mason. Wenn das FBI hier irgendwo ist, dann ist Mike vielleicht auch da. Ich will hier nur noch weg. Gerade als ich etwas sagen wollte machte mir Mason zu verstehen das ich meine Klappe halten soll. Irritiert sah ich ihn an. „Los, wir haben nicht mehr viel Zeit" sagte Chester und lief über die Straße. Was haben die vor? Di folgte ihm während Mason mich etwas beiseite zog. „Du darfst kein Wort über Cole oder Mike verlieren, sie wissen nichts von ihnen" sagte er leise sodass es niemand anderes hören konnte. Das hätte ich mir auch denken können. „Was machen wir hier? Was habt ihr vor" fragte ich Mason während wir den anderen zwei hinterher liefen. „Wir müssen noch was klären, bleib einfach bei mir und sag am besten nichts" antwortete er. „Was hast du gemacht? Bitte, lass uns nach Hause gehen" sagte ich leise. „Entspann dich mal. Wir klären kurz was und dann können wir gehen. Die Leute hier sind auf unserer Seite, also mach dir keinen Kopf" meinte Mason. Es ist einfach nur dumm. Ich hätte nicht mitgehen sollen.
Je weiter wir liefen desto heruntergekommener sah alles aus. Die Autos wurden weniger, viele Häuser sahen unbewohnt aus und es wurde immer stiller. Gerade als die drei in eine kleine Gasse einbogen hörte ich plötzlich Schüsse...







Big Brothers 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt