32 - Zurück im Alltag (SPENCER)

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"Ich mach jetzt auf Arbeit, wollen wir uns zum Lunch treffen?", schnappe ich mir mein Handy von der Kommode, werfe einen Blick auf Jess.

"Klingt super, soll ich dich dann abholen?", fragt sie mit müden Blick. Verständlich, wir sind heute Nacht angekommen und haben vielleicht vier Stunden Schlaf bisher gehabt. Mit dem Unterschied, dass ich vorher im Flugzeug wenigstens etwas schlafen konnte. Jess hingegen hat immer noch keine Ruhe gefunden.

"Von mir aus gern. Du kannst auch einfach was mitbringen und wir essen bei mir im Büro."

"Aber da wird Danielle sein, richtig? Und wenn Elli ihr alles gebeichtet hat, dann wird diese Frau mich vermutlich umbringen."

"Du kannst auch unten warten und wir gehen ins Café bei mir um die Ecke."

"Das klingt schon besser, danke."

"Kein Problem, versuch noch etwas Ruhe zu finden, bis später", drücke ich ihr einen Kuss aufs Haar und mache mich auf den Weg zur Arbeit.

Dort befinde ich mich keine 15 Minuten im Büro als jemand klopft und natürlich Dani hereinspaziert, als sei es ihr Büro.

"Ist sie bei dir Zuhause?"

"Guten Morgen, Dani. Mir geht es gut, mein Kurzurlaub war wunderbar, danke der Nachfrage", gehe ich nicht auf ihre Worte ein, schreibe die Email an einen meiner Kunden weiter.

"Ich habe keine Zeit dafür. Also? Ist Elizabeth bei dir? Ich erreiche weder sie, noch meinen Bruder. Du bist gerade meine einzige Option", wirkt sie absolut verloren. Verständlich.

"Bei mir ist sie nicht. Keine Ahnung, ob sie bei David ist, oder irgendwo anders. Ich kann dir da leider nicht helfen. Und jetzt würde ich gern weiterarbeiten, also wenn du mich entschuldigst."

Ich will ihr sagen wo Elli ist, aber ich habe David versprochen, dass ich mich nicht einmische. Die beiden sind Erwachsen und müssen das alleine klären.

"Wow, ich dachte wirklich wir wären Freunde", schüttelt sie den Kopf.

"Du hast selbst gesagt, ich soll mich nicht einmischen in deine Beziehung. Jetzt halte ich mich raus und es ist auch verkehrt?"

"Du sollst mir nur sagen, wo sich meine Freundin aufhält, ich will sie finden. Wir hatten noch nie so lange Funkstille und es macht mich wahnsinnig."

"Wenn sie dir nicht schreibt, wo sie ist, dann will sie nicht gefunden werden, Ende der Geschichte. Gib ihr doch einfach etwas Zeit."

"Ich vermisse sie einfach", murmelt Dani und ihr Anblick bricht mir das Herz. Normalerweise ist sie immer so stark und jetzt sieht sie aus wie ein Häufchen Elend.

"Es tut mir leid, Dani. Ich hoffe, ihr bekommt das wieder hin", spreche ich mein Mitgefühl aus. Sie tut mir wirklich leid, auch wenn sie Schuld trägt an der Situation.

"Danke...sag mal hast du Lust heute in der Pause zusammen Essen zu gehen?"

Das wird seltsam und eigentlich spricht auch alles dagegen, aber ich habe auch ein Herz und Dani könnte jemanden gebrauchen, der ihr zuhört."

"Sicher, allerdings wären wir nicht allein, Jessica würde mit dabei sein, ich hoffe das ist okay?"

"Ja, natürlich."

"Gut, dann sag ich ihr Bescheid und hol dich dann in der Pause vor deinem Büro ab?"

"Okay, bis später", bekomme ich endlich ein Lächeln zu sehen und dann verlässt sie mein Büro.

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Jess und ich sitzen wie auf heißen Kohlen. Danielle hat absolut keine Ahnung, was passiert ist und wir beide müssen die Fassade aufrecht erhalten. Ich hoffe Elli spricht bald mit Danielle, denn auch vor Jessica macht sie kein Geheimnis daraus, dass es nicht so gut läuft. Des Weiteren löchert Danielle meine Freundin, ob Elli vielleicht mit ihr gesprochen hat und sie weiß, wo diese sich aufhält.

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