12 - Kein Entkommen (SPENCER)

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Frisch geduscht stehe ich mit einem Handtuch um meinem Körper gewickelt vor dem Spiegel, denke über die letzten Stunden nach. Der Sex mit David war unglaublich, das lässt sich nicht leugnen. Dieser Mann weiß, wie er eine Frau beglücken kann und das auf jede erdenkliche Art und Weise. Jedoch weiß ich nicht, wie wir jetzt zueinander stehen, ich habe ja noch nicht mal eine Ahnung, was ich will. 

Um meine Gedanken kurz beiseite zu schieben, hole ich den Fön aus dem Schrank, den David mir genannt hat, beginne meine Haare zu trocknen. Nach zehn Minuten sind meine Haare trocken und ich binde sie mir zu einem Pferdeschwanz zusammen. Für mehr Styling habe ich keine Zeit und ich habe bisher weder einen Lockenstab, noch ein Glätteisen gesehen. 

Als ich ins Schlafzimmer zurückkomme, liegt David in Boxershorts auf dem Bett, die Augen geschlossen. Wiedermal wandert mein Blick über den tätowierten Körper. Nicht viel seines Oberkörpers ist frei von schwarzer Tinte. Irgendwann muss er mir mal die Geschichte hinter all seinen Tattoos verraten, denn bisher kenne ich nur die zum Schriftzug, den ich auch habe.  

Wenn ich darüber nachdenke, dass wir das gleiche Tattoo haben, fange ich an zu grinsen. Wer hätte gedacht, dass solch unterschiedliche Menschen, wie wir es sind, eine Gemeinsamkeit haben. 

"Das Lächeln steht dir, ist mal was anderes als diese dominante, strenge Miene, die du sonst trägst."

"Ich habe die Ruhe genossen, ist schön, wenn du mal nicht redest", kontere ich, beginne meine Sachen vom Boden aufzuheben und ziehe sie an. 

"Ich weiß, mein Mund hat viele andere Talente, du durftest sie ja heute kennenlernen", höre ich, wie er vom Bett aufsteht und als ich meine Bluse zuknöpfen will, legt er seine Arme von hinten um mich, küsst zärtlich meinen Nacken. 

"Ich muss los, du bist da nicht gerade hilfreich."

"Wie du weißt bin ich nicht bekannt dafür, dass ich hilfsbereit bin, sondern lieber meinen eigenen Nutzen sehe", öffnet er die untersten beiden Knöpfe, die ich bereits geschlossen hatte.

"Ich war nicht gerade duschen, damit du mich wieder um den Verstand vögeln kannst", schiebe ich seine Hände von mir, drehe mich zu ihm herum. 

"Ich habe dich also um den Verstand gevögelt? Kannst du das als Rezension im Internet für mich angeben, ich kann gute Bewertungen gebrauchen", grinst er, zieht meinen Kopf an meinen Haaren ein Stück zurück, sodass wir einander in die Augen sehen können. 

"Bilde dir jetzt nichts drauf ein, nach meiner langen Abstinenz hättest du ihn nichtmal komplett reinstecken müssen und ich wäre gekommen."

"Hey hey hey, jetzt mach hier nicht meine Arbeit madig, ich habe mich bemüht", rutschen seine Hände zu meinem Arsch, kneten diesen leicht. 

"Er war stets bemüht...das könnte ich als Rezension schreiben", necke ich ihn, kneife in seine Wange, "Aber mal im ernst, ich muss wirklich los. Außerdem haben wir noch immer nicht das Problem mit dem Namen geklärt, die Zeit drängt."

"Sicher, das wir nicht einfach bei Reyna's bleiben wollen?"

"Sehr sicher. Ich will etwas, womit wir beide uns identifizieren können, vielleicht sogar etwas, was uns miteinander verbindet."

Seit einer Ewigkeit überlege ich schon, komme jedoch zu keinem Ergebnis. 

"Ich würde ja unser Tattoo nehmen, aber der Name wäre etwas lang."

"Ja, wäre nicht gerade einladend", stimme ich zu, als er seine Augen rausschraubt.

"Was ist?", mache ich mir etwas Sorgen, er sieht leicht verstört aus.

"Tentador", antwortet er nur und ich hebe verwirrt eine Augenbraue. Was will er mir sagen?

"Einladend. Unsere Bar soll einladend sein, der Name ist Programm."

"Aber heißt tentador nicht verführerisch oder reizend? Oder bin ich der Sprache einfach nicht mehr mächtig?"

"Doch doch, aber das verbindet uns ja, also ich für meinen Teil finde dich sehr verführerisch und reizend", kneift er in meine Pobacken, beugt sich für einen Kuss zu mir runter. Bei dem Kuss bleibt es jedoch nicht, denn er beißt mir auf die Lippe, sodass ich meinen Mund öffne und schon ist seine Zunge in mir, während er mich Richtung Bett schiebt. 

Mit meiner kompletten Willenskraft schaffe ich es, ihn letztlich von mir zu schieben. 

"Ich finde dich auch sehr verführerisch, aber ich muss jetzt wirklich los."

Es hat Vorteile, wenn man sich die Arbeitszeiten selbst einteilen kann. Jedoch vernachlässige ich aktuell alle Termine wegen David und das muss ich langsam in den Griff bekommen. 

"Na schön, ich werde dich gehen lassen, für heute", lassen seine Hände von mir ab, damit ich mich endlich anziehen kann. Wenig später stehen wir in seinem Flur und ich muss mich beherrschen, diesen halbnackten Mann nicht einfach wieder ins Bett zu schleifen. 

"Morgen früh Sieben Uhr in der Bar, ich will den Flyer mit dir erstellen, damit wir sie am Nachmittag noch in den Druck geben können."

"Warum kommst du nicht her oder ich zu dir? Ist doch viel bequemer."

Ich sehe das Funkeln in seinen Augen und schon zuckt es wieder zwischen meinen Beinen. 

"Wir wissen beide, dass wir dann alles tun außer arbeiten, das müssen wir unter Kontrolle bekommen."

"Dann musst du aufhören dich so anzuziehen. Ich könnte dich schon wieder in mein Bett zerren und all diese schönen Dinge mit dir tun."

"Wenigstens habe ich Kleidung an", zeige ich auf seine enge Shorts, da er nichts weiter trägt. 

"Sehr hinderlich, denn je weniger Kleidung, desto schneller kann ich dir Vergnügen bereiten."

"Du hast mir für heute genug Vergnügen bereitet."

Eine Runde mehr und ich könnte nicht mehr richtig stehen, geschweige denn laufen. 

"Danke für das Kompliment, das gebe ich gern zurück", setzt er sich zwinkernd auf die Sitzbank, während ich meine Schuhe anziehe. 

"Kann ich dich was fragen?"

"Ich denke schon?"

"Können wir uns darauf einigen, dass unsere private Beziehung sich nicht auf die Bar auswirkt?"

Ich will nicht, dass wir uns irgendwann deswegen zoffen, wir müssen direkt ein paar Grenzen festlegen. 

"Ich dachte das ist klar. Auch wenn ich hier die Hosen anhabe, in der Bar teile ich sie gern mit dir."

"Du hattest die Hosen an? Oh Süßer, ich glaube du musst noch viel lernen", streife ich meinen Blazer über, tätschel kurz seine Wange. Jedoch ergreift David direkt meine Hand, zieht mich mit einer Bewegung auf seinen Schoß, wo ich seine Erektion spüre. 

Es ist schön zu sehen und zu spüren, das ich so eine Wirkung auf diesen Mann habe, zeigt mir, dass die Anziehung auf Gegenseitigkeit beruht. 

"Soll ich dir zeigen, das ich die Hosen anhabe", rutscht seine Hand gefährlich weit unter meinen Rock zieht meinen Slip zur Seite.. Ich drohe einzuknicken. 

"Du bist ja schon mehr als bereit für mich", spüre ich seine Finger in mir, weswegen ich aufstöhne. 

"Ich hab das Gefühl, wir sind hier noch nicht fertig, also kannst du nicht einfach gehen", erhöht er die Geschwindigkeit und ich werfe alle Pläne über Bord, lasse mich fallen. 

Morgen werden wir uns wieder um die Arbeit kümmern, aber heute gewinnt das Vergnügen. 

Gut das keiner der beiden konsequent ist. :D

TentadorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt