13 - Widersprüchliche Signale (David)

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In zwei Tagen ist Neueröffnung. Alles steht soweit. Ein wenig melancholisch werde ich trotzdem, wenn ich daran denke, dass mein Lebenswerk nicht mehr meinen Namen trägt. Jedoch kann ich leben mit unserem Kompromiss. Ich habe mich langsam damit arrangiert, dass ich Spencer nicht mehr so leicht loswerde. Das will ich auch gar nicht mehr, denn ich beginne sie wirklich zu mögen, obwohl sie widersprüchliche Signale sendet. In einem Moment kann sie nicht die Finger von mir lassen und im nächsten Moment ist eine Umarmung schon zu viel für sie. 

Ich will sie ja nicht gleich heiraten, aber ich habe gedacht, wir sind uns näher gekommen. Da lag ich wohl falsch. 

Und was mache ich erbärmliches? Heule mich bei meiner besten Freundin aus. Diese hat es ja schon fast geahnt, wirft mir nur ihren Ich-hab-es-dir-ja-gesagt-Blick zu, obwohl sie mir dazu geraten hat.

"Es ist nicht meine Schuld, dass du mit ihr geschlafen hast, du hattest deinen Schwanz nicht unter Kontrolle."

"Na und? Du meintest, ich soll es einfach mal versuchen. Ohne dich wäre ich jetzt nicht so deprimiert."

"Sie hat es dir wirklich angetan, oder? Sie ist kein harmloser Flirt."

"Mann, nein. Ich weiß nicht was das ist, aber irgendwie macht sie mich verrückt."

Seufzend lasse ich mich aufs Bett fallen, während Carter noch immer meinen Kleiderschrank durchforstet. Ich soll gut aussehen für die Neueröffnung, die morgen stattfindet. Es trifft sich gut, dass wir auch in meinen Geburtstag reinfeiern, denn als Barbesitzer werde ich mich um die Gäste kümmern müssen, weswegen ich Danielle aus dem Weg gehen. Jedenfalls bis wir uns Samstag beim Familienessen sehen.

"Vielleicht solltest du dir einfach eine Neue aufreißen, am besten morgen, so kannst du sie auch eifersüchtig machen."

"Ich bin gar nicht so einer, der jeden Abend eine Andere hat."

"Ach nein? Oh mein Gott, du willst doch jetzt nicht auf Unschuldslamm machen, oder? Wenn ich mich recht erinnere, dann hattest du erst was mit der einen Frau, dann mit einer Anderen und letztlich sogar einen Dreier. Du bist wie Barney Stinson. Wären wir nicht befreundet, dann würde ich das wirklich ekelhaft finden."

"Du willst mir gerade eine Predigt halten? Bevor es meine Schwester gab, hast du mir alle Frauen weggeschnappt, also bitte."

Lachend lässt Carter sich neben mir auf dem Bett nieder.

"Ich bin eben unwiderstehlich, da stellt Frau auch gern mal ihre Sexualität in Frage."

"Dem kann ich nicht widersprechen. Aber würdest du mir jetzt bitte einen Rat geben?"

"Mach dich nicht verrückt. Du bist ein gutaussehender, charmanter Spanier, du könntest jede Frau haben. Wenn sie dich will, dann wird sie dir das sagen, ansonsten wird eine andere Frau kommen und diese kann sich dann absolut glücklich schätzen."

"Genau deswegen liebe ich dich", ziehe ich sie in meine Arme.

Carter hat eine Gabe. Sie kann mich immer aufbauen, egal wie schlecht es mir geht.

"Ich weiß, ich bin toll."

"Ich könnte sie mit dir eifersüchtig machen", kommt mir eine spontane Idee, doch die Rothaarige schüttelt ihren Kopf.

"Sie weiß, dass ich auf Frauen stehe."

"Hast du ihr deine ganze Lebensgeschichte erzählt, als ich rauchen war, oder trefft ihr euch heimlich?"

"Eifersüchtig? Ich bin mir sicher, ich könnte auch sie um den Finger wickeln, wenn ich wollen würde."

"Na klar, du kannst jeden um den Finger wickeln, da bestehen keine Zweifel, nur hilft mir das bei meinem Problem nicht."

TentadorWhere stories live. Discover now