37 - Versöhnung (DAVID)

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"Du starrst es wieder an, hm? Rede mit ihr, sie kann nicht in deinen Kopf schauen", lässt meine beste Freundin sich auf dem gegenüberstehenden Stuhl nieder.

Seit Tagen führen Carter und ich diese Diskussion. Seitdem sie mich das erste mal mit dem Ultraschalbild gesehen hat und ich ihr gestanden habe, dass ich das Kind gern behalten würde. Für Spencer ist das keine Option und das verstehe ich auch, aufgrund ihrer Geschichte.

"Sie hat ihre Entscheidung getroffen, Ende", verdrehe ich die Augen, lege das Bild zurück in die Schublade, "Was machst du überhaupt hier? Solltest du nicht ein Gespräch mit meiner Schwester haben?"

Tatsächlich hat Carter sich überwunden und Dani um ein Gespräch gebeten und entgegen meiner Vermutung hat sie sich sogar darauf eingelassen.

"Es ist schon vorüber. Sie steht vor der Tür und wartet darauf, dass ich hier raus bin, damit sie mit dir sprechen kann."

"Oh...wie lief es denn?"

"Es ist vorbei, endgültig. Wir sind letztlich doch zu verschieden gewesen."

So nüchtern wie Carter mir das erzählt, scheint da kein böses Blut geflossen zu sein.

"Wow, das tut mir leid, wirklich. Wie gehts dir damit?"

"Ganz okay, ich glaube ich habe das schon vor Monaten akzeptiert, als wir uns immer weiter auseinander gelebt haben, aber hey, das Leben geht weiter. Schon allein wegen dir werden wir uns sicherlich noch öfters sehen, also warum im Schlechten auseinandergehen."

"Und Jessica?"

"Wir werden es langsam angehen lassen, ganz ungezwungen ohne irgendwelche Erwartungen."

Das Lächeln welches sie im Gesicht trägt, kaum dass ich Jess erwähnt habe, ist mir schon Antwort genug.

"Es ist schön, dich glücklich zu sehen, wenn es jemand verdient hat, dann du."

"Reyna", seufzt sie, "Seit du Spencer kennst bist du richtig sentimental, ich weiß nicht, ob ich dich dafür schlagen oder umarmen will."

"Leck mich", strecke ich ihr lachend den Mittelfinger raus.

"Ah, da ist er, mein alter Reyna", beginnt auch sie zu lachen, erhebt sich so langsam, "Bevor das hier aber noch zu kitschig wird, schicke ich Dani rein, ist das okay? Oder willst du nicht mit ihr reden?"

"Wir können uns schlecht für immer meiden", zucke ich mit den Schultern, was Carter nickend zur Kenntnis nimmt.

"Ich warte an unserem Tisch mit einem Bier auf dich", schließt sie Tür und ich kann kaum verschnaufen, da meine Schwester mich mit ihrem Besuch beehrt.

"Ich komme gleich zur Sache, also unterbrich mich einfach nicht, okay?"

Wow, netter Start. Ich hebe abwehrend meine Hände, versuche gar nicht erst noch was zu sagen.

"Es tut mir leid. Ich habe kindisch reagiert, Spencer hätte dir dass sagen müssen, nicht ich. Ich war neidisch auf deine Beziehung. Während ihr beide immer besser harmoniert habt, stand ich vor den Scherben meiner Beziehung. Dann hast du mir das mit Elizabeth und Jessica verschwiegen und alles was sich in mir aufgestaut hatte, musste raus. Ich wollte dich nicht verletzen, David. Im Gegenteil. Jeder wusste was für ein Potenzial in dir und der Bar steckt, deswegen hat Spencer investiert, nicht weil ich ihr Geld gegeben habe oder sie dazu genötigt habe. Sie hat sich ihr eigenes Bild gemacht und das war positiv genug für sie. Eres mi hermano y te quiero, also nimmst du bitte meine Entschuldigung an?"

Danielle schafft es aber auch immer wieder mich zu überraschen. Normalerweise ist sie uneinsichtig und beschuldigt immer alle anderen, aber scheinbar hat sie was dazugelernt.

TentadorWhere stories live. Discover now