10 - Ex und beste Freundin (SPENCER)

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"Wenn du nicht bei der Sache bist, kann ich dich hier nicht gebrauchen", herrsche ich David an, der nur abwehrend die Hände hebt, als wüsste er nicht, wovon ich rede. Der Umbau ist in den letzten Zügen. Die Einrichtung steht, die Getränke und deren Preise wurden überarbeitet, genauso wie die Snacks. Das Personal ist auch ausgewählt, nur fehlt uns noch immer ein Name. 

Deswegen brainstormen wir noch immer, was wohl besser wäre als Reyna's. Jeder Name auf der Welt wäre besser, aber nicht gut genug. Nur ist der Spanier wiedermal keine große Hilfe, er schaut nur verträumt in der Gegend rum. 

"Du wiegelst eh all meine Vorschläge ab, wieso sollte ich da noch etwas sagen?", brummt er, obwohl ich ja wohl eher diejenige bin, die sauer sein sollte. 

"Weil sie schlecht sind, deshalb lehne ich sie ab. Streng doch mal deine fünf Gehirnzellen an!"

"Ich geh eine rauchen, deine schlechte Laune ist unerträglich", bleibt er absolut gelassen, steht vom Stuhl auf. 

"Wag es ja nicht, diesen Raum zu verlassen. Ich schwöre dir, ich reiße dir den Arsch auf, Reyna!", platzt mir endgültig der Kragen und sofort hält er inne, setzt sich wieder auf seinen Stuhl. 

Immerhin. 

"Hast du deine Tage?", fragt er mich dann aus heiterem Himmel und in meinen Gedanken bin ich schon über dem Tisch gesprungen, um ihm den Hals umzudrehen. 

"Nein, meine Laune hat nichts mit meinen Hormonen zutun, nur mit deiner Unfähigkeit."

"Deine Ideen waren ja bisher so viel besser."

"Steck dir deinen Sarkasmus sonst wohin. Ich glaube du brauchst die Einnahmen eher als ich, also ist es ja wohl in deinem Interesse, dass wir bald öffnen."

Kein Name - keine Eröffnung, so einfach ist das. 

"War klar, dass du irgendwann das Geld als Argument anbringst."

"Ja, ich kann das auch im Gegensatz zu dir", werde ich frech. Vermutlich geht das gerade unter die Gürtellinie, aber schon allein sein Anblick macht mich sauer. 

"Lernt man sowas in seinem Schloss? Wie man andere Menschen verbal niedermacht?"

"Nur solche, die sich wie Idioten verhalten", kontere ich, als es an der Bürotür klopft und kurz darauf eine rothaarige Frau ihren Kopf ins Büro streckt.  

Das ist Danielles Freundin. Ich habe sie noch nie persönlich getroffen, aber das Whatsappbild von Dani sagt alles. 

"Carter, was kann ich für dich tun?", verschränkt David seine Arme hinter dem Kopf, lehnt sich auf dem Stuhl zurück.

"Du antwortest mir ja nicht auf meine Nachrichten, also musste ich ja persönlich vorbeikommen", kommt sie jetzt vollständig ins Büro, erblickt mich. 

"Hey, ich bin Elizabeth, aber nenn' mich einfach Elli", streckt sie mir die Hand raus, während mein Geschäftspartner sie böse anschaut. 

"Spencer", lächle ich freundlich und ihr Grinsen wird breiter. 

"Und nun zu dir Freundchen. Warum willst du nicht feiern? Ich verstehe ja, dass du aktuell viel um die Ohren hast, aber einmal im Jahr darfst du dich auch feiern lassen."

"Du willst nur Danielle mitbringen und dann muss ich mich zwangsweise mit ihr vertragen."

Die beiden haben Streit? Weiß er von dem Gefallen? Obwohl, dann wäre er ja schon längst ausgetickt, so wie ich ihn einschätze. 

"Würdest du aufhören so ein Miesepeter zu sein? Sie ist deine Schwester und du tust so, als hätte sie dich auf dem Schwarzmarkt verkauft."

Bei diesem Spruch kann ich nicht an mich halten und muss kurz lachen, sodass beide mich ansehen. 

TentadorWhere stories live. Discover now