•Kapitel 5•

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Pov: Manuelllllllll

Es hatte nicht lang gedauert, alle meine Sachen in der Truhe und dem letzten übrigen Viertel des Schrankes zu verstauen, das noch nicht von den zahlreichen Klamotten meines Zimmergenossen belegt war.

Zugegebenermaßen waren meine Koffer auch nicht einmal ansatzweise gefüllt. Ich besaß nicht besonders viel, aber alles was ich besaß wollte ich mitnehmen und diese drei Koffer gehörten nunmal mit dazu.

Seit ich ungefähr fünf bin, bin ich begeistert von der Idee mal die ganze Welt zu bereisen, also schenkte mir mein Großvater ein komplettes Reiseset mit Koffern, Reiserucksack und allem drum und dran.

Er versprach mir, wenn ich groß war würde er mit mir eine Weltreise machen. Er selbst war für seine Geschäftsreisen schon so ziemlich überall und ich sah zu ihm auf. Immer wenn ich bei meinen Großeltern war ging ich in sein Arbeitszimmer, saß auf seinem Schoß und er zeigte mir auf seinem Globus, wo er schon überall war.

Lächelnd nahm ich eben diesen aus meinem letzten Koffer. Es war ein schöner Globus, schwarz und die Länder und Kontinente waren mit Gold umrandet und beschriftet. Ich presste ihn an meine Brust. Er war das wichtigste, was ich besaß.

Er und ein schlichtes Armband, welches er mir mal aus dem Ausland mitgebracht hatte, waren die einzigen Dinge, die mir von ihm und den schönen Erinnerungen übrig geblieben sind. Alles was er in seinem Testament forderte, war, dass ich den Globus erhielt. Eine Tat die ich bis heute nicht verstand.

Ich hütete diese beiden Dinge wie einen Schatz. Das Armband trug ich nie und ließ andere Leute auch nicht den Globus anfassen, aus Angst, das etwas kaputt gehen könnte. Seufzend stellte ich ihn auf den leeren Schreibtisch und machte mich auf den Weg nach Unten.

Beide Jungen hatten sich auf der Couch nieder gelassen und spielten irgendein Spiel. Der Blonde lag mit dem Kopf auf dem Schoß des Braunhaarigen und seine Beine hingen über der Lehne. Beide hielten einen Controller und hatten einen konzentrieren Gesichtsausdruck aufgesetzt.

Ich musste schmunzeln. Wie die beiden vorhin gestritten haben, glich fast schon einem alten Ehepaar. Maurice hatte ja vorhin gesagt, er wüsste selber nicht, was das zwischen ihnen war, was mich zugegebenermaßen ein wenig verwirrt hatte. Ich hatte keine Ahnung wie ich mit ihnen umgehen sollte.

Wären sie ein Paar, würde ich sie ungern in ihrer Zweisamkeit stören. Die Entscheidung wurde mir allerdings abgenommen, als Maurice nach oben schaute und mich entdeckte. Er sah fast schon erleichtert aus und stand direkt auf.

"Ah Manu, da bist du ja! Sorry Micha, müssen wir wohl hier abbrechen." Er zuckte mit den Schultern und warf Michael mit dem Controller ab. "Ahaa, willst dir wohl nicht eingestehen, dass du verloren hast hm?"

Er sah triumphierend zu uns und Maurice winkte ab. "Ich bin nur nett zu neuen Schülern und zeige ihm das Gebäude, unter diesen Umständen muss das leider als abgebrochenes Spiel gelten, sorry!" Ehe ich reagieren konnte wurde ich am Handgelenk aus der Tür gezogen und fand mich einige Sekunden später im Steinflur des Gebäudes wieder.

"Okay Manu! Wir gehen jetzt ein weinig rum und ich erkläre dir, was es mit deinen Kräften auf sich hat!" sagte er gut gelaunt und zog mich hinter sich her. Ich war wieder verwirrt, wie seine Stimmung schwanken konnte, ich hatte das Gefühl er war eine tickende Zeitbombe.

"So, bist du bereit?" Er fragte zwar, ließ mich aber nicht einmal zu Wort kommen, als er schon weiter redete.

"Es gibt Wesen auf der Welt, die können wir nicht sehen, hören, oder fühlen, aber sie sind dennoch da. Sie sind extrem mächtig und gefährlich und verfügen über übernatürliche Kräfte, das sind übrigens die Sprachräume." während er ziemlich schnell geredet hatte waren wir eine Treppe fast schon runtergerannt. Gerade zeigte er in eine Ecke des Ganges.

My Love and the demon inside me // freedomsquad ffWhere stories live. Discover now