•Kapitel 25•

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Pov: Manu

Patrick war eben schon nach oben gegangen und das Rumpeln und Poltern, welches von dort kam verriet mir, dass er sich nicht, wie ich es ihm befohlen hatte, schlafen gelegt hat. Nein im Gegenteil, er schien spontan beschlossen zu haben Stepptanz zu üben.

Seufzend erhob ich mich vom Sofa. Draußen war es schon längst dunkel, aber von Micha und Maudi noch immer keine Spur. Das letzte Mal als ich Zombey sah, sprang er aus dem Fenster, vielleicht lebt er ja auch gar nicht mehr und Maudado kümmerte sich gerade um die Trauerfeier.

Ich gähnte herzhaft und machte mich auf den Weg nach oben.

Pov: Patrick

Puh fertig. Zufrieden betrachtete ich das Zimmer, welches ich eben umgeräumt hatte. "Nein!" ertönte es von der Falltür her. Mit meinem scheinheiligsten Grinsen drehte ich mich zu ihm um. "Du bist krank." sagte er nochmal entschlossen und wollte die Betten wieder auseinander ziehen, doch ich umklammerte ihn von hinten bei dem Versuch und schmiss mich zusammen mit ihm auf unsere Betten.

"Ist das der einzige Grund?" hauchte ich in seinen Nacken und er bekam eine Gänsehaut. Zufrieden grinsend ließ ich ihn los und er stand hektisch auf. "Ist doch egal! Du bist krank und ansteckend und ich scheißempfindlich für so einen Kram!"

"Ja, aber ich bin krank und arm und bedauernswert und deshalb musst du mir meine Wünsche erfüllen!" Argumentierte ich in meiner Timmy-Stimme. "Schwaches Argument." Er wollte streng klingen, doch misslang ihm das kläglich bei dem fetten Grinsen, welches seine Lippen zierte.

"Und trotzdem wirkungsvoll, oder glaubst du, du kannst dich wehren?" Lachend schüttelte er den Kopf und kam nun doch langsam wieder aufs Bett zu. "Okay, aber wenn ich krank werde, wirst du eine Woche tun, was auch immer ich dir sage!"

"Nichts lieber als das." "Freu dich nicht zu früh, wenn ich sage, dass du eine Woche Abstand halten sollst, grinst du nicht mehr so!" Tatsächlich wechselte mein Gesichtsausdruck für den Bruchteil einer Sekunde. "Ach! Das würdest du doch nicht aushalten!" grinste ich dann schließlich doch wieder.

"Ich bin ja krank-" "Und ich muss dir aus irgendwelchen Gründen jeden Wunsch erfüllen, ich habs ja kapiert, also was ist jetzt wieder?" Langsam klang er genervt, doch das schreckte mich nicht ab. "Na du gehst mit mir zum Ball natürlich!"

Wieder dieses Schnauben, dass ich mittlerweile so gut kannte. "Gute Nacht!" sagte er scharf und machte das Licht aus. Kurz war es still im Raum, dann rückte ich etwas näher zu ihm. "Komm schon Manu das wird sicher spaßig! Und du kommst ein bisschen unter Leute. Du bist seit Monaten hier und hast niemanden außer uns persönlich kennengelernt. Ein- zwei mal hast du über voice Chat mit ein paar unserer Freunde geredet, wenn wir zufälligerweise zusammen gezockt haben. Sie könnten auch deine Freunde sei-"

"Ach darum geht's dir? Willst du mich therapieren? Dann hab ich mal nen Tipp für dich! Du bist kein Psychologe und ich kein psychisch Kranker. Ich halte nicht viel von Menschengruppen, also hör auf Leuten die du nicht kennst deine Wertvorstellungen aufzuzwingen!"

Schnell drehte er sich weg und wollte aus dem Bett steigen, doch ich hielt ihn fest, indem ich ihn von hinten um die Hüfte griff. "Lass mich los!" "Nein! Dreh dich um und schau mir in die Augen wenn du mir nicht vertraust, ich mache nichts, ich will nur, dass du mir zuhörst."

Er drehte sich tatsächlich um und funkelte mich böse an. Sofort merkte ich, wie sich meine Kräfte verdrückten, doch ich hatte ohnehin nicht vorgehabt sie bei ihm zu benutzen.

"Ich möchte dich nicht therapieren, ich mache mir einfach nur Sorgen. Ich sehe, dass es dir nicht gut geht, auch wegen Alayna. Vielleicht brauchst du nicht unbedingt viele Menschen, aber gerade an ihr sieht man, dass du schon eine emotionale Stütze brauchst. Und dieser Jemand scheine ich nicht sein zu können, also will ich, dass du Menschen kennenlernst und ihnen neutral begegnest. Nicht mit diesem Misstrauen und auch nicht voreingenommen, im Glauben alles über eine Person und ihre Absichten zu kennen, weil man mal was über sie gehört hat."

Neutral sah mir Manu in die Augen. "Ich kann nicht einfach aufhören zu misstrauen. Ich hab allen Grund dazu." Ich nickte. "Aber wir sind jetzt hier, wir haben hier alle größere Probleme und vorallem ähnliche, also halten wir zusammen. Natürlich kann ich dich auch hier nicht vollständig vor Idioten beschützen, aber ich lasse nicht zu, dass es dir nochmal so ergeht, auch wenn ich nicht weiß was passiert ist, ich weiß dass dir jetzt niemand mehr wehtun wird von den Schülern, ich bin für dich da. Du musst mich nur lassen."

Ich rückte nicht ein wenig mehr zu ihm und tatsächlich tat er nichts dagegen. "Warum glaubst du mir nicht einfach? Ich mag dich wirklich. Sehr sogar, glaubst du wirklich ich würde nur um dir wehzutun so lange um deine Aufmerksamkeit kämpfen?"

Er schloss die Augen und schluckte, zog sich aber im selben Moment noch näher an mich heran. So lagen wir also da. Ich meine Arme fest um ihn geschlungen und er mit dem Gesicht ziemlich nah an meinem. Ich konnte es nicht lassen und legte eine Hand an seine Wange. Wieder musste er schlucken. "I-Ich hab Angst Palette."

Ich sah ihm fest in die großen, grünen Augen. "Lass es mich dir beweisen." Langsam bewegten sich unsere Köpfe immer weiter aufeinander zu und ich legte meinen etwas schief. Es dauerte nicht mehr lang bis sich unsere Lippen berühren würden und das kribbeln, dass sich schon vor etwas längerer Zeit in mir ausgebreitet hatte spürte ich nun noch intensiver. Der letzte Millimeter war erreicht und nun schloss auch ich meine Augen.

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Elli

1039 Wörter

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⏰ Last updated: Jun 29, 2022 ⏰

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My Love and the demon inside me // freedomsquad ffWhere stories live. Discover now