Maudado

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"Guck doch nicht so betrübt!" Er blickte vom Boden auf. Es fiel ihm schwer ihr ins Gesicht zu sehen, da es nicht so war, wie er es seiner Schwester zuordnen würde. Dunkle Augenringe schmückten ihr Gesicht und die Schläuche, an welche sie gebunden war sollten zeigen, wie schwach sie in ihrem Zustand war.

Doch sie war nicht schwach. Sie würde kämpfen und ihre Krankheit überstehen. Zumindest waren es diese Worte, die Holly immer wieder zu ihrem Bruder sagte und allmählich fing er an an sie zu glauben. Die von seiner Schwester beschriebene Zukunft  der beiden war sein größter Wunsch geworden.

Die Tür des kleinen Raumes sprang auf und eine Krankenschwester verkündete Maurice, dass die Besucherzeit nun vorbei war. Wie immer mussten sich die Zwillinge schwerenherzens voneinander trennen und immer schwang diese Angst in ihnen mit. Die Angst es könnte ihre letzte Begegnung sein, doch heute war er zuversichtlich und feilte in seinem Kopf bereits an dem perfekten zukünftigen Leben, welches er sich nun sicher war mit seiner Schwester führen zu können.

Wie jeden Morgen hielt das Auto der Weisenheimbetreuerin vor dem großen weißen Gebäude und ließ Maurice aussteigen. Mittlerweile musste er nicht mehr betreut werden beim Besuch seiner Schwester, den Weg in ihr Zimmer kannte er besser als den Weg in die Schule und die Leute dort besser als die Kinder im Heim.

Er fiel als kleiner Junge nicht sonderlich auf und so konnte er sich schon das ein oder andere Mal in Hollys Krankenzimmer schleichen, auch außerhalb der Besuchszeiten. Gerade als er nur noch wenige Schritte zur Tür gebraucht hatte wurde diese geöffnet. Reflexartig versteckte er sich hinter einer mannshohen Pflanze, welche wohl dem dristen weißen Gebäude ein wenig Leben einhauchen sollte.

Heraus kam kein Arzt, wie er vermutet hatte, sondern 5 Arbeitskräfte, welches ein Bett, mit einer ihm allzu bekannten Person aus dem Zimmer schoben. Schnell rannte Maurice auf die Krankenpfleger zu. "Wo bringt ihr sie hin?" rief er und kämpfte sich durch die Menschen durch.

Einen kurzen Blick konnte er auf Holly erhaschen. Ihr Gesicht war so bleich, wie ihre wasserstoffblonden Haare und ihre Augen waren geschlossen. Reglos lag die da. "Geh bitte zur Seite Junge!" herrschte ihn ein ihm unbekannter Pfleger an, doch Maurice dachte gar nicht daran.

Die Krankenschwester, welche er schon öfter gesehen hatte war gerade dabei die Schläuche von ihrer Nase zu entfernen. "Nein!" schrie er entsetzt. "Lass die dran, sie braucht die doch zu atmen! Lasst sie in Ruhe!" Von Hinten hielt ihn jemand fest. Er wollte sich losreißen, doch war der Griff um sein Handgelenk zu stark und so drehte er sich um.

Hollys Ärztin stand vor ihm und sah ihn traurig an. Wortlos zog sie ihn zu sich und schloss ihn in eine Umarmung. An der Nässe an seiner Schulter spürte er, dass sie weinte. "Wir haben alles versucht! Sie hat gekämpft, aber es hat nicht gereicht. Es tut mir so leid Maurice."

"Nein!" schrie er wieder und riss sich los. "Sie ist jetzt an einem besseren Ort. Sie wird auf dich aufpassen und dich ganz doll anfeuern!" Ihre Worte waren unglaubwürdig, da sie selbst aufgelöst war. Die Tränen, die Maurice eben noch die Wangen heruntergelaufen waren versiegten. Sie war tot. Sie würde nicht mehr aufmunternt zu ihm sprechen, ihn nicht mehr anlächeln und versichern, dass sie gesund würde. All die beschrifteten Zettel mit Ideen der beiden für ihre Zukunft, all die Spiele die sie noch gemeinsam spielen wollten, alles war um sonst gewesen.

Und ehe er etwas sagen konnte, wurde ihm schwarz vor Augen.

Nie wieder würde er optimistisch sein.
Nie wieder würde er sich Hoffnungen machen.
Nie wieder der Überzeugung sein, dass alles gut gehen würde.
Und nie wieder würde er sich verletzten lassen.

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Also, ich habe viel anzusprechen.

1. Diese Art von Kapitel beabsichtige ich jetzt mal öfter zu schreiben, um einen Auszug der Vergangenheit einiger Personen mal zu beschreiben und so zu erklären, wie und warum sie manchmal so handeln, wie sie halt handeln. Ist ein bisschen spät, hätte ich ja schon vorher mal machen können, aber besser spät als nie.

2. Im nächsten Kapitel werden dann einige neue Youtuber noch mit reinkommen, keine Sorge der Fokus bleibt auf dem Freedomsquad, aber auch zu denen kann ich ja mal ein kleines Vergangenheitskapitel schreiben um zumindest auch zu ihnen eine kleine Geschichte zu haben.

3. Wtf! Also einmal haben wir 1K reads auf die Geschichte! Thank youuuuuuu! Und zum andern waren wir jetzt auf Platz eins in der Kategorie Frredomsquad! Was geht denn bitte ab! AAAAALSO danke an alle! *kuss*

(Übrigens, falls ihr mal all eure Gehirnzellen verlieren wollt schaut mal bei der Geschichte von Bau_Cheff vorbei, sie hat über Tom und das Erdbeermarmeladenbrot mit Honig geschrieben........ ja sie ist komisch, aber ich hab ihr gesagt, ich erwähne sie mal, weil sie mich sonst schlägt qwq)

So jetzt seid ihr mich erstmal wieder los, einen wunderschönen Tag euch allen!

Elli

816 Wörter

My Love and the demon inside me // freedomsquad ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt