•Kapitel 23•

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Pov: Palle

"Geht es dir gut?" fragte ich Manu, da er so ungewohnt still war, auch wenn ich das absolut nachvollziehen konnte. Es war dunkel draußen und wir lagen beide schon im Bett, doch konnte ich den Jungen vor mir noch sehr gut erkennen, da er direkt vom Mondschein angeleuchtet wurde.

Er drehte sich auf die Seite um mich ebenfalls anschauen zu können. "Denke schon. Um dich müsstest du dir Sorgen machen, deine Stimme klingt echt kratzig." Tatsächlich merkte ich in meinem Hals schon dieses altbekannte Drücken, welches Halsschmerzen ankündigte.

Sicher hatte ich mich erkältet. Stille trat im Raum ein, in der wir uns einfach nur anschauten. Nach einer Weile drehte sich mein Gegenüber weg, was wohl das Zeichen war, dass er jetzt in Ruhe gelassen werden wollte. Großzügig wie ich war gewehrte ich ihm diesen Wunsch und beschäftigte mich nun auch selber mit dem Einschlafen.

Pov: Manu

Als ich aufwachte sah ich Patrick bereits aufrecht im Bett sitzen, wie er sich mit seinem Handy beschäftigte. Er war umringt von Taschentuchknäulen und sah nicht wirklich happy aus. Ein belustigtes Glucksen entfuhr mir und ich bekam einen Todesblick von den Braunäugigen.

Um seine Nase war es komplett rot und um seine Augen ebenfalls. Ein wenig süß war das ja, aber andererseits sah er auch ein bisschen wie ein Drogenanhängiger aus. "Du siehst schrecklich aus." stellte ich belustigt fest, wobei ich den anderen Gedanken komplett ignorierte.

"Danke Prinzessin." Er wollte aufstehen doch hinderte ihn ein Hustenanfall daran. Kopfschüttelnd fing ich an meine Klamotten zusammenzustellen. Zwei definitiv nicht gleichfarbige Socken aus dem Schrank, die zerknitterte Jeanshose über dem Schreibtischstuhl und ein Oberteil von unter dem Bett. Perfekt!

"Ich mach mich schnell fertig. Wollen wir danach mal zur Krankenschwester gehen?"

Er winkte auf meinen Vorschlag hin ab. "Ach Quatsch, es ist sicher nur eine Erkältung." Ich zuckte mit den Schultern. "Vielleicht gibt sie dir ja eine Freistellung vom Unterricht. Heute ist der Deutschaufsatz fällig und du siehst nicht aus, als hättest du ihn gemacht."

Mit einem Grinsen deponierte ich mein Zeug im Bad und wartete auf seine Einwilligung. "Wir gehen zur Krankenschwester!" hörte ich noch den leicht panischen Ruf von Pat, da hatte ich auch schon die Zimmertür verschlossen.

"Alles weißt auf eine Krippe hin." erklärte die Krankenschwester Patrick, der schon sichtlich genervt war. Ich hatte mich in einer Ecke auf einen Stuhl gesetzt und beschäftigte mich mit meinem Handy. "Heute Bettruhe und morgen gehst du zum Arzt, Manuel? Kann ich mich auf dich verlassen?"

Verwirrt hob ich den Kopf. "Entschuldigung, wie bitte?" "Jedem anderen Sechzehnjährigen würde ich ja zutrauen, dass er das allein auf die Reihe bekommt, aber Patrick?" Sie schüttelte den Kopf. "Ich gebe euch für heute und morgen eine Entschuldigung, es wäre schön wenn ihr sie im Sekretariat abgeben könntet. Ich verlasse mich darauf, dass du aufpasst, dass Patrick seine Bettruhe einhält in Ordnung Manuel?"

Ihr Ton ließ keine Widerworte zu. "Ähh ja in Ordnung." antwortete ich und nahm ihren soeben ausgedruckten Zettel entgegen. Auf Pats Gesicht hatte sich ein Grinsen breitgemacht.

"Sei doch ehrlich! Du freust dich total!" versuchte Patrick auf mich einzureden, während wir auf dem Weg durch das Schulhaus waren. "Natürlich! 2 Tage keine Schule, wer freut sich da nicht?" Sein Grinsen vertiefte sich.

"Jaja, wer freut sich nicht über 2 Tage nur mit mir?" Ein Schnauben entfuhr mir. "Du selbstverliebtes Ar-" "Du stehst auf mich!" unterbrach er mich. Langsam ging mir seine selbstgefällige Art auf den Sack, aber er hatte ja eigentlich recht. Ob er das merkte? Hätte er schon lägst damit aufgehört, wenn er klar erkennen würde, dass er keine Chance bei mir hat?

My Love and the demon inside me // freedomsquad ffWhere stories live. Discover now