•Kapitel 6•

106 11 32
                                    

Pov: Manu

Verlegen richtete ich mich auf und sah in haselnussbraune Augen. Der Junge, dem sie gehörten grinste mich belustigt an, während ich am liebsten vor Scham im Boden versunken wäre. Schnell entfernte ich mich ein paar Schritte. Na toll, mein Gesicht war bestimmt so rot, wie eine Tomate.

"Bist du der Neue?" fragte er interessiert, sein Grinsen war allerdings nicht aus seinem Gesicht gewichen. "Ähh j-ja M-Manu." Warum stotterte ich denn jetzt? Ich hielt ihm die Hand hin und er beäugte sie immer noch mit einem Grinsen.

Seine Hand griff schnell um meine und drückte mein Handgelenk fest, während er mich näher an sich zog und mit seinem Blick fixierte. Maurice, der ja immer noch neben mir stand, rollte mit den Augen. "Lass ihn Pat, er ist neu!"

Angesprochener jedoch ließ kein Stück von mir ab und schaute mich noch immer durchdringend an. Zugegeben, ich war etwas überfordert mit der Situation und wusste nicht, was ich tun soll, doch da änderte sich sein Blick und er runzelte verwirrt die Stirn.

"Patrick, jetzt lass ihn doch" fing der Junge neben mir wieder an, wurde aber schnell von Genanntem unterbrochen "Ich sehe nichts!" Nun war es Maurice, der die Stirn runzelte "Was?" machte er ungläubig. "Absolut rein gar nichts! Nicht mal Gefühle!"

"ich ähh also..." machte ich intelligent, was den Jungen vor mir scheinbar wieder zum grinsen brachte. Auch Maurice hatte sich wieder gefangen und sagte nun: "Ach so, tut mir Leid, das ist Patrick, der Vierte von uns."

"Wohl eher die Nummer 1, du kannst mich aber auch Palle nennen!" sprach mein Gegenüber und grinste mich immer noch ungehindert an. Er hatte meinen Arm auch noch fest im Griff, weshalb wir sehr nah bei einander standen, für meine Verhältnisse eigentlich zu nah, aber aus irgendeinem Grund störte es mich nicht und ich konnte ihn mir in Ruhe ansehen.

Seine Haare waren kurz, gestylt und ebenso braun, wie seine Augen. An seinem Mund, der immer noch zu einem Grinsen verzogen war, sah man kleine Grübchen und er hatte ziemlich markante Wangenknochen. Sein Körper war durchschnittlich, aber definitiv breiter gebaut als meiner und größer war er auch.

Ich konnte nicht leugnen, dass er wirklich hübsch war. "Hör auf ihn anzuflirten, er hat Welpenschutz!" Patricks Miene wurde zu einer Mischung aus Enttäuschung und Bedauern und er antwortete: "Hmm schade! Aber den hat er nicht ewig."

Maurice verdrehte nochmal die Augen. "Bitte entschuldige uns jetzt, wir müssen weiter! Komm pünktlich zum Abendessen!" "Wie könnte ich das nicht, jetzt wo es interessant wird." Im vorbeigehen zwinkerte er mir noch zu, dann verschwand er um eine Ecke.

"Puh, sorry, er ist ein bisschen......eigen." "Was war das gerade? Warum wart ihr so geschockt?" Maurice setzte sich auf eine Bank am Fußwegrand und ich setzte mich neben ihn.

"Ein Cogitac, und dazu noch ein ziemlich begabter! Er ist in der Lage deine Gedanken und Gefühle zu sehen bzw. lesen und dir einen Gedanken einzupflanzen. Das sind die besten Voraussetzungen für nonverbale Kommunikation, Manipulation und Erpressung. Diese drei Sachen beischreiben eigentlich ziemlich genau, was er den ganzen Tag über macht."

Kurz überlegte er und schaute in den Himmel. "Er schafft das sogar bei Lehrern und ernst zu nehmenden Gegnern, selbst bei mir manchmal, wenn ich nicht vorbereitet bin. Sich dagegen zu wehren ist sehr mühsam und man sieht es den Leuten sofort an, wenn sie dagegen ankämpfen. Aber du hast nicht mal mit der Wimper gezuckt und so verwirrt, wie du aussahst, glaube ich schon soweit gehen zu können, dass du nicht einmal gekämpft hast oder?"

Ich schüttelte den Kopf, ich hatte nicht mal etwas bemerkt, geschweige denn gecheckt, was überhaupt los war. Maurice neben mir sah aus, als würde er über etwas nachdenken und murmelte vor sich hin.

"Also entweder, du bist unmenschlich stark, oder er hatte keine Wirkung auf dich... ihr hattet doch direkten Augenkontakt, oder?" Ich nickte nur, ich hatte ihn währenddessen keine Millisekunde aus den Augen gelassen, sosehr war ich von seinen Augen mitgerissen wurden.

"Bitte, können wir mal etwas ausprobieren?" Ich nickte wieder, zu mehr war mein Spatzenhirn wohl heute nicht mehr in der Lage. "Okay, ich möchte, dass du dich voll und ganz auf meine Augen konzentrierst, okay?" wieder ein Nicken, ach verdammt ich muss damit aufhören, ich komm hier noch rüber wie der größte Idiot!

Mein Gegenüber schaute mir in die Augen, während er mit dem Fuß wieder Zeichen auf die Erde malte. Ein sanfter Windstoß umgab uns auf einen Schlag und der Blonde riss erschrocken die Augen auf.

Auf meinen fragenden Blick hin erklärte er: "Meine, also Hexiclonie, ist die stärkste Art der Dämonenmagie. Das war ein einfacher Zauber für leichten Sturm, den ich als sehr Geübter ohne Kraftaufwand und darüber nachzudenken ausüben kann. Du hast mir gerade einfach nur in die Augen gesehen, ohne Übung, oder Anstrengung, und schon fiel es mir viel schwerer und die Wirkung war vielleicht um die Hälfte abgeschwächt! Manu, wenn du das trainierst, dann kannst du das in dieser Welt als unglaublichen Vorteil nutzen!"

Ich war allerdings nur halb so begeistert wie Maurice. Wow toll ich konnte mich gegen magische Kräfte wehren, aber wenn mich jemand verprügelt, bin ich trotzdem noch so wehrlos wie eine Jugentliche um halb 2 Uhr nachts, wenn sie eine Wanze sieht. (Erlebnis frei erfunden)

Wir hatten uns noch eine Weile darüber unterhalten, bis er sein Handy herausholte und auf die Uhrzeit schaute. "Ach Gott schon 17 Uhr. Ich denke den Rest des Geländes wirst du mit der Zeit schon selbst für dich erkunden und auf der Karte ist eigentlich auch alles ziemlich detailliert beschrieben. Ich hab hier auch noch deinen Stundenplan und deine Schülerkarte fällt mir ein. Den Stundenplan gehen wir morgen mal durch, ja? Heute bin ich zu müde dafür."

"Ist okay, aber wofür ist die jetzt genau?" fragte ich und hielt die Karte hoch. Boah Manu man! Du hast nicht einfach nur genickt, ich bin stolz auf dich!

"Für alles? Du brauchst sie zum Essen holen, für Getränke aus dem Automat, für die Bibliothek, für den kleinen Laden für Schülerzubehör, für die PCs und unser Programm, um Anträge zu stellen, für einfach alles! Sie ist omnipräsent und wo du gehst und stehst brauchst du sie, also nicht verlieren!"

Wow, er beschrieb das Ding ja, als wäre es heilig oder so. "Lass uns zurück gehen. Abendessen ist immer zwischen 18 und 20.30 Uhr, wir gehen aber immer so halb 7, dann kannst du dich jetzt noch eine Stunde ausruhen, deine Anreise war bestimmt ziemlich anstrengend."

"Wem sagst du das?" lachte ich, als ich an die Fahrt mit Alayna dachte. Beim Stichwort Alayna allerdings wurde ich wieder ein bisschen traurig. Die Stunde würde ich auf jeden Fall nutzen, um sie anzurufen.

Der Junge neben mir hatte meinen Gesichtsausdruck wohl gesehen, denn er fragte: "Vermisst du deine Familie?" "Kein bisschen, nur meine beste Freundin."

"Oh, das kann ich verstehen, ich wüsste nicht was ich ohne Micha machen sollte. Aber bitte lass dich auf keinen Fall unterkriegen! In dieser Welt ist Stärke das Wichtigste, was es gibt!"

______________________________________________________________________________

Jaaa da habt ihr sie, die haselnussbraunen Augen xD, hat ja nur 6 Kapitel gedauert!

Joa ich weiß nicht was ich sonst noch groß sagen soll. Ab jetzt wird wahrscheinlich wöchentlich nur noch 1 Kapitel kommen, ich wollte halt nur am Anfang, dass die Story ein bisschen schneller voran getrieben wird.

So jetzt seid ihr mich erstmal wieder los, einen wunderschönen Tag euch allen!

Elli

1234 Wörter (Lol wie perfekt ist das denn)

My Love and the demon inside me // freedomsquad ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt