•Kapitel 7•

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Pov: Manu

Erschöpft kletterte ich wieder die Leiter zum Schlafzimmer hinauf. Da Maurice kurz nach unserer Ankunft schon von Michael, der eine Wiederholung zum vorhin angefangenen Spiel forderte, abgefangen wurde, konnte ich mich jetzt in Ruhe verkriechen und ausruhen.

Ich nahm den Bilderrahmen mit dem Foto von mir und meiner besten Freundin vom Nachttisch, auf dem ich es vorhin platziert hatte, und drückte es fest an meine Brust. Danach ließ ich mich auf das Bett fallen und holte mein Handy aus der Hosentasche.

Es klingelte nicht mal zweimal und schon ging sie ran. "Hii ich habe schon auf deinen Anruf gewartet! Erzähl, wie sind die Leute so?" Ich musste ein wenig schmunzeln, darüber, wie energisch sie mich aufforderte.

"Also die zwei, die ich bis jetzt kennengelernt habe sind wirklich nett." antwortete ich wahrheitsgemäß. "3. Oder hast du mich etwa schon wieder vergessen?" Ich zuckte zusammen und schaute auf.

Vor mir stand ein frisch geduschter Patrick mit nassen Haaren und nichts weiter, als einem Handtuch um die Hüften gewickelt, was den perfekten Blick auf seinen durchtrainierten Oberkörper ermöglichte.

"Mein Gesicht ist hier oben Manu." meinte er, als er meinen Blick sah und grinste belustigt. Ich hob die Augenbrauen und schaute ihn gelassen an. "Und deine Seite des Zimmers ist da drüben, ich würde es aber bevorzugen, wenn du dich im Bad umziehen würdest."

Kurz schaute er überrascht. Wahrscheinlich dachte er, ich wäre einer von diesen Typen, die nun anfangen zu stottern und unsicher zu werden. Ich für meinen Teil hatte aber zumindest so viel Selbstbewusstsein, um von mir sagen zu können, dass ich eine relativ starke, aber dafür verflucht emotionale Persönlichkeit habe.

Ich war eigentlich nicht die Person für ein Mobbingopfer und ich fackelte meist nicht lang, um den Leuten meine Meinung zu sagen, was aber auch ziemlich oft taktlos rüberkam. Ich hatte mir ja geschworen dieses mal mehr von mir, mehr von Manu zu zeigen, den ich so lang versteckt gehalten hatte.

Der Junge vor mir allerdings schien nicht sauer oder etwas derartiges zu sein, sondern grinste anerkennend. "Ganz schön frech!" sagte er nun wieder belustigt, verschwand dann aber mit ein paar Sachen, die er zuvor von seinem Bett aufgelesen hatte, zurück ins Bad.

"Wer war das denn?" fragte Alayna am anderen Ende der Leitung interessiert. Stimmt, sie war ja auch noch da. "Einer von meinen Zimmerpartnern, ich teile mir das Schlafzimmer mit ihm."

"Uhhh ein Doppelbett?" "Äh nein?" Sie wirkte enttäuscht, fragte dann aber weiter. "Ist er hot?" Was? "Da habe ich nicht drüber nachgedacht! Wie oft soll ich dir noch erklären, dass ich nicht auf jeden Jungen stehe, nur weil ich schwul bin!"

Fast im selben Moment kam Patrick wieder aus dem Bad. Scheiße, hatte er das gehört? Er tat jedenfalls nicht der Gleichen, sondern lief einfach stumm an mir vorbei auf sein Bett zu. "Aber auf irgendwen musst du doch stehen, ich shippe euch jetzt einfach!"

"Nein Lynn, bitte nicht!" "Doch, doch!" Sie kicherte. War ja klar, dass das passieren würde! Gerade hatte ich wirklich keine Lust darauf, die ganze Zeit über ihn ausgequetscht zu werden, weshalb ich einfach schnell das Gespräch beendete.

"Ich hör jetzt auf okay? Morgen, wenn es mehr zu erzählen gibt skypen wir mal ja?" Sie seufzte. "Ja ist okay, ich muss eigentlich auch noch ein bisschen was erledigen, bis Morgen, Love!"

Ich musste ein bisschen lachen. Das mit dem Love am Ende, dass sie bei fast jeder Verabschiedung verwendete, kam immer so rüber, als wären wir zusammen und wir wurden dann von den Umstehenden immer so komisch angeschaut.

"Jaja, bis dann, hab dich auch lieb." Ich legte auf, warf mich stöhnend in das Kissen hinter mir und fuhr mir mit der Hand über meine Stirn. Der Braunhaarige lachte. "Beziehungsstress?" fragte er dann wieder belustigt.

Ich lachte einmal laut auf. "Jaja, so oder so ähnlich." "War das denn deine Freundin?" fragte er weiter schamlos. Irgendwie gefiel mir, dass er so direkt war. "Wer weiß? Warum interessierst du dich dafür?" stellte ich die Gegenfrage, mindestens genau so direkt.

Mit ihm Gespräche zu führen, würde angenehm und leicht werden, da man direkt zum Punkt kommen konnte. Bei den meisten Gesprächspartnern, dauerte es immer eine Ewigkeit, bis man das eigentliche Thema erreicht hatte.

"Wenn ich schon nicht sehen kann, was du denkst, dann muss ich eben anders an Informationen kommen! Und wenn wir schonmal beim Thema sind, warum um alles in der Welt kann ich dich nicht manipulieren?"

Nun war ich es, der belustigt seine Augenbrauen hob. "Würde ich dir das sagen, würdest du es doch schamlos ausnutzen!" Patrick zuckte mit den Schultern. "1 zu 0 für dich, du gefällst mir, muss ich zugeben."

Kurz war ich dazu geneigt "Ich wünschte ich könnte das selbe von dir behaupten." zu sagen, entschied mich dann aber dagegen. 1. Ich war zwar direkt, aber nicht grundlos gemein und 2. wäre das eine Lüge, er gefiel mir wirklich, sehr sogar.

Stattdessen drehte ich mich einfach weg und holte meinen Laptop raus, um bis zum Essen noch etwas Youtube zu schauen. Den WLAN Schlüssel hatte mir Michael vorhin noch gegeben, bevor ich hochkam.

Nach einer Weile schaute ich vom Laptop auf und sah zu Patricks Bett rüber, worauf Genannter zu meiner Seite gedreht lag, den Kopf auf die Hand gestützt und den Blick zu mir gerichtet. Ich musste grinsen und fragte: "Hast du mich beobachtet?"

Zeit um zu antworten hatte er nicht, da die Ruhe im Raum mit einem Schlag, nämlich dem unserer Falltür, die aufschwang gestört wurde und ein blonder Strubbelkopf aus dem Loch im Boden schaute. Vorhin sahen seine Haare noch nicht so ungebändigt aus, weswegen ich schmunzeln musste.

"Wird's bald mal? Ich hab Hunger!" Verwundert schaute ich auf meine Handyuhr, die 18:45 Uhr anzeigte, was ja eine viertel Stunde später als vereinbart war. Seufzend stand Patrick auf und lief in Richtung Tür, im vorbeigehen legte er eine Hand an meine Hüfte und flüsterte mir noch was ins Ohr.

"Süß wenn du dich in Sicherheit wiegst. Interessant, dass ich deine Gedanken jetzt laut und deutlich höre!" Geschockt sah ich ihm in die Augen und sofort runzelte er wieder die Stirn, grinste aber ein paar Sekunden später schon siegessicher.

"Aha, deine Augen also, hab ich's mir doch schon fast gedacht. 1 zu 1, ich werde nicht verlieren!" Mit diesen Worten lief er an mir vorbei und schwang sich durch die Falltür nach unten, während ich ein wenig ratlos im Zimmer herumstand.

"Ich werde nicht verlieren!" Bei diesem Satz bekam ich eine Gänsehaut. Es fühlte sich so an, als hätte er mir damit den Kampf angesagt. Nun grinste ich auch wieder. Sei dir sicher, das werde ich auch nicht!

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Muss eigentlich Schule machen, aber ich dachte mir, wenn ich ein neues Kapitel hochlade, dann hab ich ja auch was sinnvolles gemacht oder? Dann habe ich wenigstens kein schlechtes Gewissen ha!

Ich habe by the way keine Ahnung, wie lang diese Geschichte gehen wird, und vom Ende hab ich auch noch keinen Plan, aber man nennt mich ja nicht umsonst die Improvisationskönigin....... naja eigentlich nenne nur ich mich so qwq.

So jetzt seid ihr mich erstmal wieder los, einen wunderschönen Tag euch allen und bis nächste Woche!

Elli

1190 Wörter

My Love and the demon inside me // freedomsquad ffWhere stories live. Discover now