𝐃𝐚𝐧

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Vor dem Portrait der fetten Dame musste sie dann stehen bleiben, da Luna nicht das Passwort zum Gemeinschaftsraum kannte.

«Du kennst das Passwort nicht, dann kann ich dich nicht einlassen», meinte die fette Dame.

«Bitte! Mein Bruder Dan ist hier und ich muss ihn sprechen», versuchte Luna es mit Überreden.

«Auch deswegen kann ich dich nicht einlassen.» Die Dame blieb stur. «Du kannst ja auf einen deiner Gryffindor-Freunde warten.»

«Ich habe nur Freunde in Ravenclaw», stellte Luna klar. Die Dame verdrehte die Augen. «Das ist ja klar. Aber ich lasse dich nicht ein.»

«Na toll, ich hab' die Nase voll!», murrte Luna und lehnte sich an ihren Besen. Das konnte jetzt mal was werden. Missbilligend starrte sie die fette Dame an, als könnte sie etwas dafür, dass Luna eine Ravenclaw wäre und nicht in den Gryffindor-Turm konnte.

Leider gab es ein kleines Problem: Wenn man sich gegen einen Besen lehnte, fiel der um und so - klar - plumste Luna samt Besen rücklings vom Geländer und konnte sich gerade noch mit einer Hand festhalten. Die andere hielt den Besen.

«Uff», entfuhr es ihr.

«Cates, was machst du denn wieder für ein Zeug?», fragte auf einmal jemand, namens James Potter. Der schon wieder?

«Was ich hier mache?», keuchte Luna. «Ich wollte meinen Bruder sprechen, dann hat mich die blöde Dame nicht reingelassen und dann hab ich mich an den Besen gelehnt und bin runtergefallen, Potter!»

«Brauchst du Hilfe?», fragte Potter und klang wirklich etwas besorgt.

«Ein bisschen vielleicht», meinte Luna sarkastisch. «Ja gerne!»

Kaum hatte sie das gesagt, schloss sich schon eine starke Hand um ihr Handgelenk und zog sie hoch.

«Und warum genau hängst du hier ab?»˛ fragte er, als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

«Ich wollte Mister Gryffindors-sind-besser-als-alle-anderen-Dan sprechen!», meinte Luna, nicht gerade freundlich.

«Das lässt sich einrichten. Ich hol' ihn kurz», meinte James und war kurz darauf verschwunden.

Diesmal ließ Luna es am besten mit Gegen-den-Besen-lehnen sein und pulte mit dem Finger an den Reisigzweigen herum.

«So, ich habe ihn geholt», meinte Potter, als er wieder aus dem Portraitloch stieg. Diesmal mit einem braunhaarigen Jungen im Schlepptau - Dan!

Als er Luna mit Besen und Quidditchumhang sah, wurden seine Augen weit und er taumelte zurück.

«L-Luna», stotterte er. «Du spielt Quidditch? Nimm den Besen weg! Lass ihn loß! Weg damit! Weg!»

Seine Stimme wurde höher - fast hysterisch -  und James und Luna schauten Dan ziemlich verdutzt an. Was war denn plötzlich mit ihm los?

«Ich weiß nicht was du meinst«, meinte Luna, nun auf Niederländisch, damit Potter nichts verstehen konnte. «Dabei hast du auch Quidditch gespielt.»

Dans' Augen weiteten sich. «Luna, lass den Besen loß!»

Lunas Augen wurden zu Schlitzen. «Du wusstest es! Ich wurde obliviert! Und mir wird nicht einmal von meinem größten Bruder die Wahrheit gesagt? Nein! Und außerdem hast du mir nichts zu befehlen, du angeberischer obervollpfosten von arrogantem Gryffindor! Du versengst in deinem Ruhm als Hogwarts-Vertrauensschüler und Mädchenheld! Du vergisst deine Familie! Was ist denn mit Eddie, Michi und Mir? Nur weil wir keine Gryffindors sind, scheinbar zu doof für den wunderbaren Daniel Cates, hm? Ich habe es satt!»

Mit jedem Wort war Luna lauter geworden und stand nun auf Zehenspitzen vor dem Arschloch von Bruder, damit sie ihm ins Gesicht blicken konnte.

«Luna, es reicht! Du hast mir nichts zu sagen, als Ravenclaw! Es stimmt, Gryffindors sind den Anderen überlegen, weil Ravenclaws, Hufflepuffs und Slytherins nicht Mutig sind -» Dan drückte sie angewidert weg.

Seine Worte ließen die Hutschnur platzen.

«DANIEL CATES, DAS IST NICHT! DEIN! ERNST!», brüllte Luna ihn an und klatschte ihm eine gewaltige Backpfeife ins Gesicht, bevor sie wendete und in Richtung des Ravenclaw-Turms rannte, Tränen in den Augen.

Das war ihr Bruder! Und dann sagte er so was! Das tat stärker weh, als der Cruciatus und Sectumsempra zusammen. Dan hatte Eddie, Michi und Luna schon viele harte Worte an den Kopf geknallt, aber das hier war zu viel. Er beschrieb seine eigenen Geschwister als Minderwertig!

Völlig aufgelöst stelle Luna sich unter die heiße Dusche.

𝐌𝐔𝐃𝐁𝐋𝐎𝐎𝐃 - 𝐣𝐚𝐦𝐞𝐬 𝐬. 𝐩𝐨𝐭𝐭𝐞𝐫 ✓Where stories live. Discover now