37.Kapitel - Jeder ist die Hauptperson in seiner eigenen Geschichte...

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''Zeynep !'', hörte ich eine laute Stimme meinen Namen schreien. ''Wieso schläfst du noch !''

Niemand anderer könnte in der Früh so laut schreien als meine Mädels. Ich nahm die Decke und zog es über meinem Kopf.

''Ich will schlafen !'', murmelte ich im Halbschlaf. Ich hatte gestern Abend spät geschlafen und heute wollte ich zu keiner Vorlesung und lieber den ganzen Tag lang ausruhen.

Doch angeblich hatten sie andere Pläne für mich. Sie nahmen die Decke von mir weg und versuchten mich wach zu schütteln. Diesmal nahm ich mein Polster über meinem Kopf und schlief weiter - zumindestens versuchte ich es.

''Zeynep ! Steh doch auf. Wir haben Vorlesung !''

''Die Vorlesung wird aufgenommen und außerdem ist es die letzte Einheit'', sagte ich weiter.''Und jetzt raus aus dem Zimmer ! Ich will schlafen.''
Doch ich war schon längst wach. Ich war mir sicher, dass ich nicht mehr weiterschlafen könnte. Aber im Bett zu bleiben, würde niemanden schaden.

''Nein, nein, nein !'', schrie Sara laut. Ich öffnete ein Aug' und sah die zwei Mädels an, die vor meinem Bett standen. ''Wir müssen dorthin gehen.''

Ich ging durch meine Haare und zog meine Augenbrauen hoch.

''Es gibt keine Anwesenheitspflicht.''

Sara schluckte laut und sah zu Seyma.

''Trotzdem, du musst hin !'', gaben sie eine einfache Erklärung.

Ich richtete mich auf und sah sie fragwürdig an.

''Wieso ?'', bohrte ich nach. Etwas stimmte nicht. Sara würde ihre Zeit lieber im Tanzstudio oder Fitnessaal verbringen als zu einer Vorlesung hinzugehen, die nicht einmal Anwesenheitspflicht hatte.

''Weil das die letzte Vorlesung vor den Ferien ist !'', schrie Sara und lächelte zu Seyma. ''Genau !'', stimmte diesmal Seyma zu.''Und die Mädels wollen uns ein letztes Mal sehen. Die fliegen ja alle bald weg.''

Obwohl Seyma Psychologie studierte, kannten unsere Freunde, die mit uns Architektur studierten, Seyma sehr gut. Sie hatten sich genauso mit ihr gut befreundet.

''Schon gut !'', sagte ich und stand auf. ''Ihr habt gewonnen. Ich kann sowieso nicht mehr weiter schlafen.''

Ich ging zuerst ins Badezimmer und richtete mich her. Als ich wieder zurück ins Zimmer kam, bemerkte ich, dass sie noch immer dort standen.

Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust und schaute sie verdächtigt an.

Sie zeigten auf eine Richtung. Als ich ihre Zeigefinger befolgte, bemerkte ich einen Schachtel auf meinem Schreibtisch. Fragwürdig machte ich es auf und sah ein weißes Kleid darin.

''Was ist das ?'', fragte ich sie, ohne meine Blicke von dem Kleid zu lassen. Ich hielt es höher um es ganz zu sehen. Es war ein langes trägerloses Kleid. Unterhalb vom Brustbereich war es mit edlen Verzierungen geschmückt. Es war schlicht, aber dennoch sah es nicht einfach aus.

''Ein Geschenk von uns'', sagte Seyma und Sara fuhr fort. ''Als Dankeschön, dass du dich wieder an uns erinnert hast.''

Ich legte das Kleid auf dem Tisch und drehte mich zu den Mädchen. Mit tränenden Augen umarmte ich die Beide so fest ich nur konnte.

''Spinnt ihr ? Ich danke euch, für eure tolle Freundschaft.''

''Ich darf nicht weinen !'', zog sich Seyma zurück. ''Ich habe mich erst gerade geschminkt.'' Doch konnte sie paar Tränen nicht unterdrücken.

''Zieh es an'', forderte mir Sara.

''Mit dem Kleid soll ich in die Uni ?'', fragte ich überrascht. Es war kein übertriebenes Kleid, also könnte es eigentlich auch am Alltag tragen.

Du gehörst nur mir ! -1Where stories live. Discover now