8.Kapitel - Es tut mir leid

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Wir waren seit einer halben Stunde unterwegs. Ich spürte seine Blicke auf mich, aber ich ignorierte sie. Ich traute mich einfach nicht, ihn an anzuschauen. Um die peinliche Stille zu ignorieren, nahm ich mein Handy raus und sah, dass ich allein von den Mädchen 76 Whatsapp Nachrichten erhielt. Sie hatten mich mit tausenden Fragen bombardiert. Für sie war das auch etwas Ungewöhnliches. Schließlich wurden wir nicht jeden Tag gekidnappt.

Ich steckte wieder mein Handy ein und warf einen Blick zu Kerem. Langsam störte mich die Stille. Denn ich hatte Hunger und bei solchen Situationen konnte ich meinen Bauch nicht zurück halten komische Geräusche aus sich zu bringen. Und bevor ich meine Gedanken beenden konnte, war diese auch schon zu hören. Ich biss auf meine Lippen. Ich wurde sicher schon wieder rot im Gesicht.

„Tut mir leid", murmelte ich. „Ich habe seit heute in der Früh nichts gegessen."

Peinlich, peinlich, peinlich, peinlich.

„Kein Problem", antwortete er mit der gewohnten kalten Stimme. Ich zog meine Augenbrauen zusammen.

„Wieso musst du immer so kalt sein ?", fragte ich genervt.

„Wir sind da", er ignorierte meine Frage und parkte das Auto ein.

Ich band meine Arme vor meiner Brust. „Ich steige nicht aus, bevor du mir geantwortet hast. Habe ich dir etwas angetan oder ist das dein Normalzustand?"

Er schaute mich für paar Sekunden an und schien etwas sagen zu wollen. Aber dann ohne mir eine Antwort zu geben, stieg er aus.

Er kam auf meine Seite und öffnete die Tür.

„Steig aus", befahl er.

Ich zuckte meine Schultern.

„Zeynep !", schrie er meinen Namen.

„Nein!"

Er atmete tief aus. „Entweder steigst du von alleine aus oder –"

„Oder ?", unterbrach ich ihn.

„Also steigst du nicht von alleine aus?", wartete er auf eine Bestätigung.

„Nein !", wiederholte ich mich.

Er beugte sich zu mir und schon war ich kopfüber auf seine Schulter.

„Bist du krank!", schrie ich und schlug auf seinem Rücken. „Lass mich los !"

„Kann ich nicht. Du wirst wegrennen", sagte er unbekümmert.

„Du müsstest ja nur eine einfache Frage beantworten, du krankes Kind !"

„Musst du immer so zickig sein !"

„Musst du immer so affisch sein ?", konterte ich zurück.

Wir gingen in einem Hochhaus hinein. Ich bemerkte wie jeder uns anschaut. Wieso müssen alle Blicke auf uns gerichtet sein, wenn ich mit ihm unterwegs war und für ihn war das sowas von egal. Er war so sehr an diese Aufmerksamkeit gewohnt.

Nachdem wir vom Aufzug ausstiegen, ließ er mich fallen. Ich schaute ihn wütend an und drehte dann meine Blicke weg von ihm um die Umgebung zu mustern. Wir waren in einem schicken, jedoch leeren Restaurant. Ein Mann in Anzug kam uns entgegen und begrüßte uns.

„Schön, Sie wieder zu sehen, Kerem. Genau wie Sie es wollten, werden wir nur sie bedienen."

Meine Augen weiteten sich.

Der Typ ließ ein ganzes Restaurant für uns beide sperren?

„Bitte kommen Sie in diese Richtung", sagte er und ohne zu Kerem zu schauen, ging ich dem Mann nach. Er führte uns zu einer großen Terrasse, wo man eine unglaubliche Aussicht hatte. Erst jetzt bemerkte ich wie hoch wir waren. Wir setzten zu einem Tisch hin.

Du gehörst nur mir ! -1Where stories live. Discover now