5.Kapitel - Kerems Killerblicke

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Er lehnte sich ausgelassen an dem Baum zurück und schloss unbekümmert seine Augen. Er war sich ziemlich sicher, dass sie viel zu schwach war um allein unterwegs zu sein. Sie würde bestimmt zurück kehren.

Schwach ?

Er öffnete schnell wieder seine Augen. Sie war keineswegs zart oder nachgiebig. In solch einer kurzen Zeit war er sich dabei sicher. Er stand schnell auf und folgte dem Mädchen, das sich noch nicht sehr entfernt hatte leise hinterher. Dabei hörte er selbst in dieser Entfernung ihre Verfluche zu ihm. Er bereute nicht seine Entscheidung sie nicht allein zu lassen. Denn er wäre nicht Kerem, wenn er ein unschuldiges Mädchen hier wehrlos absetzen würde.

Es war schon eine halbe Stunde vergangen und er wusste nicht, ob sie dem Richtigen Weg folgte. Dabei verminderte er keines weg den Abstand zueinander. Denn er wusste genau, dass sie siegreich triumphieren würde und das würde Kerem auf gar keinem Fall zu lassen. Auf eine Diskussion mit ihr hatte er auch keine Lust. Er musterte das Mädchen, das vor ihr marschierte. Ihre Beine waren wegen den Ästen, mit dem sie immer wieder zu kämpfen hatte, gekratzt und einige kleine Stelle fingen sogar an zu bluten. Sie war barfuß unterwegs und wer weiß auf was sie stets getreten ist.

Selbst dieses unschuldige Abbild ließ keine Gefühle in ihm hereinfließen. Er war ein kaltblütiger Junge, der jahrelang allein um sein Leben durchkämpfen musste. Er würde sicherlich kein Mitleid mit Zeynep bekommen. Schon gar nicht mit einer Zicke wie ihr. Seitdem sie sich getroffen hatten, hatten sie nur gestritten. Es gab nur eine einzige Minute wo sie still sein könnte und das war, als er, sie umarmt hatte.

Er wusste auch nicht selber, wie er das machen konnte. Aber in dem Moment hatte er die Angst in ihren Augen gesehen und wollte sie nur beruhigen. Sie blieb natürlich nicht still und zur Folge wurde sie von seinen Armen aufgehalten. Ob es eine Strafe für sie oder für ihn war ?

Als er unwillkürlich ihren Geruch einzog, konnte er nicht anders, als es nochmal zu machen. Sie roch so natürlich, dass er sicher war, dass es ihr eigenes war.

Er war umgeben von vielen Mädchen. Manche kamen wegen seinem Reichtum, andere wegen seinem Aussehen. Sie sahen alle wie Barbie aus. Dieselben Markensachen, die gleiche aufgesetzte Maske. Aber Zeynep trug keine Maske. Wenn sie etwas sagte, dann meinte sie es auch so, ohne ihre Gefühle verstecken zu wollen.

Dennoch war sie eine Nervensäge.

Er schüttelte verneint seinen Kopf. Wie konnte er in solch einer kurzen Zeit so viele Erkenntnisse über sie sammeln. Sie hatten nicht einmal ordentlich miteinander gesprochen. Aber allein ihre Haltung war für ihn bewundernswert.

Er wusste, dass diese Gedanken sich nicht zum Guten wenden werden. So beschloss er sich zu beeilen und sie einzuholen. Doch als sie stehen blieb, hielt sie auch ihre Schritte an. Sie drehte aufmerksam ihre Blicke in einer Richtung. Er eilte schnell zu ihr und verminderte den Abstand zwischen ihnen. Als er ihren Namen schreien wollte, rutschte sie ab und fiel in diese Sekunde auf dem Boden. Diesmal rannte er so schnell er nur konnte zu ihr und bückte sich schnell zu ihr und kontrollierte dabei ihren Körper. Als er keine Blutflecke zu sehen bekam, atmete er erleichtert aus. Er nahm sie in seine Arme und stand auf. Gleichzeitig drehte er sich in die Richtung, wo er ein paar Stimmen kamen. Nach paar Schritten sah er zwei, drei Betrunkene.

Er fragte nach ihrem Handy und rief einer seiner Männer an. Ohne sich zu bedanken, entfernte er sich von ihnen. Da sie betrunken waren, bemerkten sie gar nicht das Mädchen in seinen Armen.

Diesmal erreichte er schnell die Hauptstraße. Er stand am Straßenrande und wartete auf die gerufene Hilfe.

„Gut, dass du so dünn bist", murmelte er und war sich dabei sicher, dass es für ihn keine Rolle spielen würde, wenn es das Gegenteil wäre. Denn er beschäftigte sich seit Klein auf mit Sport. Vor allem mit Kampfsportarten, wie Kickboxen.

Du gehörst nur mir ! -1Where stories live. Discover now