Kapitel 4

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♠Eric♠

<Soulbear>: Hey TidyBiscuit, ich wollte nur mal fragen wie du geschlafen hast und wie es dir heute so geht?.

Ich runzle die Stirn als ich die Nachricht lese. Gerade komme ich aus dem Einkaufszentrum raus und muss sagen, es lief sehr gut. Manchmal bewirkt es eben Wunder wenn der Chef persönlich vorbei schaut. Seit drei Jahren versuchen wir diese Mall zu überreden auf unsere Produkte umzusteigen, doch sie haben sich immer geweigert. Bis heute. Das muss nachher gefeiert werden, auch wenn es mit mir selbst ist.

Aber zurück zu Soulbears Nachricht. Normalerweise schreiben wir erst in der Nacht, denn was ich von ihm weiß ist, dass er lange schläft und dann meistens arbeitet. Was auch immer er arbeitet er beginnt gegen Abend und am Feierabend schreibt er dann meistens mir. Darum wundert es mich schon ein wenig, dass er jetzt schon schreibt. Es ist gerade mal fünf Uhr.

<TidyBiscuit>: Ich habe sehr gut geschlafen und mir geht es echt gut. Danke der Nachfrage. Wie hast du denn geschlafen? Mit oder ohne Sahne? Nein warte verrate es mir nicht, ich glaube ich will es nicht wissen. Haha!

Antworte ich ihm und frage mich ernsthaft wieso ich das geschrieben habe. Er wird definitiv darauf antworten. Doch vielleicht will ich es ja insgeheim wissen, aber würde es niemals zugeben. Manchmal wenn wir schreiben und ich müde werde fange ich an mich selbst zu streicheln und mir vorzustellen er wäre bei mir. Ist das komisch? Ja, das ist wirklich komisch. Ich weiß nicht wie er aussieht, wie er heißt, wie er so ist, außer das was ich lese. Aber meine Fantasie, wie bereits gesagt, spielt verrückt wenn wir schreiben. Das Ungewisse, macht mich irgendwie an. Gott ich bin wirklich ein Freak. Ich steh auf jemanden mit dem ich nur ein paar banale Wörter in einem Chat wechsele.

<Soulbear>: Nachdem ich mich mit Sahne voll gekleckert habe, habe ich einigermaßen gut geschlafen, doch recht kurz. Auch wenn du nicht wusstest ob du es wissen willst, jetzt weißt du es. Sei vorsichtig mit dem was du schreibst oder auch was du dir wünschst, manchmal gehen solche Dinge wirklich in Erfüllung. Hehe!

Ernsthaft, jetzt stelle ich mir das auch noch bildlich vor, wie er in seinem Bett liegt, sich einen runterholt und dann einfach einschläft.

Ich schüttel meinen Kopf um die Bilder loszuwerden, doch meinem Freund da unten gefällt diese Vorstellung so sehr dass er sich mir entgegen recken will. Und auch wenn ich eine weite Leinenhose trage wird es etwas eng darin.
Himmelherrgott bin ich untervögelt. Ich kann nicht einmal sagen wie lange es schon her ist, aber es muss schon sehr lange sein, so wie mein Schwanz reagiert.

Seufzend schreibe ich Soulbear zurück.

<TidyBiscuit>: Danke, wirklich, vielen Dank für den härtesten Ständer meines Lebens *daumenhoch* ich werde mir ab jetzt wirklich gut überlegen was ich schreibe und was ich mir wünsche. Aber eines wünsche ich dir, nämlich einen wundervollen Abend mit dem Gedanken dass ich hier mit meiner Monstererektion herumrenne und du nichts dagegen machen kannst. Hahaha!

Ich schließe das Programm und schiebe mein Handy in meine vordere Hosentasche, lachend öffne ich die Zimmertüre und schon am Eingang rieche ich das geputzt wurde solange ich weg war. Auch das Bett ist frisch überzogen und meine Klamotten von gestern wurden auch mitgenommen. Ich liebe diesen Service. Wenn ich wieder abreise darf ich nicht vergessen einen Umschlag für die Belegschaft da zu lassen, als Trinkgeld. Sie bekommen auch so ein Trinkgeld, aber in dem Umschlag befindet sich dann etwas mehr.

Damit können sie dann ihre Weihnachtsfeiern oder Betriebsfeste ausrichten, oder auch untereinander verteilen.

Aber ich finde gute Arbeit muss extra belohnt werden.

Auch wenn ich heute schon geduscht habe, stelle ich mich noch einmal drunter, denn erstens habe ich Tennis gespielt und zweitens muss ich mich um meinen harten Freund kümmern, der unbedingt seine Sahne verspritzen will. Über meine versauten Gedanken kichernd, ziehe ich mich aus, stelle die Dusche an und beginne schon damit meinen Schaft zu pumpen.

Drei Stunden später öffne ich die Türe zum Resortrestaurant und ein herrlicher Duft von Fleisch und Gewürzen kommt mir entgegen. Ich lasse meinen Blick durch die Räumlichkeit schweifen bis ich eine Bewegung in der Nähe der Küche ausmachen kann.

Cameron steht da und winkt mir zu. Ich begebe mich zu ihnen und setze mich auf den Stuhl den er mir hinschiebt.

"Hallo, und vielen Dank", sage ich lächelnd, während er und auch sein Vater mich begrüßen und ebenfalls lächeln.

"Danke dass du gekommen bist. Ich hoffe du hast einen guten Hunger mitgebracht", fragt Bernard und ich nicke.

"Ja sogar ziemlich großen", meine ich und streiche mir über meinen nicht vorhandenen Bauch. Wir lachen über meine Aktion und ich lehne mich etwas zurück.

Leider bin ich nicht so ein Schönling wie Cameron oder auch Damon. Und ich bin auch kein Teddy wie Bernard oder Mister Nelson aus der Bar. Ich finde mich eher zu dünn, mit Allerweltsgesicht, schlichten braunen Haaren und braunen Augen. Nichts besonderes eben. Aber auch nicht hässlich.

Die Küchentüre schwingt auf und unterbricht damit meine grauen Gedanken.

"Oh du bist schon da", sagt Thomas der aus der Küche tritt. "Ich bin gleich fertig, dann können wir essen."

Lächelnd tritt er zu Bernard und haucht ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen. Sie sind so süß dass ich meinen Blick nicht von ihnen abwenden kann. Und ich könnte wetten ich seh dabei recht dümmlich aus.

Thomas löst sich von Bernard und tänzelt zurück in die Küche.

Wir beginnen uns zu unterhalten. Tauschen uns aus und im Laufe des Gesprächs finde ich auch heraus woher ich Bernard kenne. Natürlich, der Autor von TwoWorlds. Ich komme ja leider nicht oft zum Lesen, aber wenn ich dann mal freie Zeit habe dann suchte ich seine ganze Reihe durch. Ich liebe diese Bücher.

Irgendwann fiel dann auch Thomas ein woher er mich kennt und er erzählt mir, dass seine Küchenutensilien zuhause, in der Hotelsuite, alle von meiner Firma stammen. Na also, der Junge weiß was gut ist.

Den ganzen Abend haben wir etwas zu Reden, es gibt keine Zeit in der wir ruhig sind oder in Gedanken versunken. Mir gefällt das und ich mag die Drei sehr gerne. Darüber hinaus ist das Essen fantastisch und die Art wie er mit den Gewürzen besondere Akzente gesetzt hat gefällt mir unbeschreiblich gut. Ich überlege ernsthaft, ab jetzt öfter her zu kommen. Doch im Moment bleiben mir leider nur diese paar Tage. Jedoch nehme ich mir vor meinen nächsten, längeren Urlaub hierher zu verlegen anstatt in die einsame Berghütte die ich sonst jedes Jahr einem vollbesetzten Strand in der Karibik vorziehe.

Als ich das erste Mal nach langer Zeit auf die Uhr schaue ist es ein Uhr nachts und das Restaurant bis auf uns total leer.

Ich leere mein Glas Rotwein und verabschiede mich mit dem Versprechen, dass wir noch eine Runde Tennis spielen bevor ich gehe und sogar Cameron freut sich darauf.

Dann stehe ich auf und spaziere zum Aufzug, der mich nach oben in mein Zimmer bringt.

Gähnend lehne ich mich im Aufzug gegen die Spiegel und freue mich schon auf mein Bett. Ob Soulbear zurück geschrieben hat?

Ich werde es sehen wenn ich oben bin. 

Resort de la Pheya 5 - EricWhere stories live. Discover now