Kapitel 9

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♠Eric♠

Zurück in meinem Hotelzimmer beeile ich mich dann doch, meine schmutzige Kleidung los zu werden und mich danach sehr gründlich zu duschen. Doch statt an all die Viren und Bakterien zu denken, die mich beim Schlamm-Catchen angefallen haben könnten, ist mein Geist komplett von Damon eingenommen. Meine Hände wandern wie von selbst zu sensiblen Stellen ohne das Rubbeln einzustellen, was soll ich sagen? Damons Körper ist heiß – auch ohne Sauna – und dank unserer kleinen Slapstick-Einlage konnte ich ihn sogar spüren. Danach mache ich mich auf den Weg ins The snug Leon.

Am Abend von Damons Barkeeper Kurs hatte ich mir fest vorgenommen dort noch einmal vorbei zu gehen wenn richtiger Betrieb ist. Außerdem habe ich, bevor ich gegangen bin, dem Barbesitzer versprochen nochmal reinzuschauen bevor ich die Gegend wieder verlasse.

Ich ziehe die schwere Eichentüre auf und - wie schon beim letzten Mal - kommt mir der Geruch von Whisky und Schweiß entgegen. Die Musik ist laut und die Menge an Menschen versucht sie zu übertönen. Ich würde mich in Bars viel wohler fühlen, wenn sie nicht immer randvoll mit Menschen wären, aber naja, ich sollte mich für Barbesitzer und Angestellten wohl freuen wenn sie guten Profit machen, schließlich sind sie meine Kunden.

Ich suche mir einen Platz etwas am Rande des Geschehens und setze mich hin. Mein Blick wandert durch die volle Bar. Leon Nelson scheint diese gut zu führen. Es ist unter der Woche und hier sind viel Gäste, Einer unterschiedlicher als der Andere. Und das versöhnt mich wieder, denn ich beobachte gerne Leute.

Plötzlich steht die selbe Bedienung vor mir wie beim letzten Mal und lächelt mich an.

"Was darf es sein Süßer?"

Ungläubig sehe ich sie an. Ich und süß? Du meine Güte, ob sie eine Brille braucht? Ich bin einiges aber sicher nicht süß und auch nicht niedlich.

Verwirrt sehe ich mich auf der Suche nach einer Getränkekarte auf dem Tisch um, doch kann ich keine entdecken. Dafür taucht auf einmal eine in meinem Augenwinkel auf.

"Ich übernehme das Sally, geh ruhig zu den anderen Tischen", höre ich die sonore Stimme von Mister Nelson.

Ich nehme ihm die Getränkekarte aus der Hand und schlage sie auf. Hm, einen Whiskey oder einen Cocktail? Vielleicht doch nur eine Cola? Meinen Lieblings-Cocktail gibt es hier leider nicht und selbst wenn, würde ich ihn vielleicht nicht wollen, denn ich fand den Mint Julep von Damon einfach fantastisch. Ich habe noch nie so einen deliziösen Cocktail getrunken. Da stinken die anderen voll dagegen ab. Vielleicht werde ich nie wieder einen woanders trinken können.

"Können sie sich nicht entscheiden?", fragt Mister Nelson und lacht dabei.

"Ich bin mir nicht sicher was ich nehmen soll, ja. Was würden sie mir denn vorschlagen?", frage ich ihn und er tippt sich nachdenklich mit seinem Zeigefinger auf seine Lippen.

"Ich komme sofort wieder."

Er zieht mir die Getränkekarte aus den Fingern und verschwindet durch die Menge hinter den Tresen, wo er seinem Barkeeper etwas ins Ohr sagt.

Ich beobachte ihn dabei wie er beginnt einen Cocktail zu mixen, was ziemlich unbeholfen aussieht bis sein Barkeeper ihm kurzerhand lachend den Mixbecher aus der Hand nimmt. Gekonnt schüttelt er ihn weiter, holt ein Glas und leert die....oh Gott....pissgelbe Flüssigkeit in ein Glas. Will er mir wirklich diesen Zitronencocktail andrehen? Leider ist Zitrone echt nicht so mein Lieblingsobst. Was mach ich denn jetzt? Ehrlich sein und den Cocktail verweigern? Oder.....

"Bitte schön, das ist mein Lieblingscocktail. Vielleicht schmeckt er ihnen ja auch. Und ich hab ihn zur Hälfte selbst gemixt", meint er stolz lächelnd und schiebt mir das Glas hin. Gott ist das süß.

Resort de la Pheya 5 - EricWo Geschichten leben. Entdecke jetzt