Kapitel 26

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♠Eric♠

Gefolgt von Leon und Damon gehe ich die Treppe nach oben und stehe kurz darauf in einem fantastischen, lichtdurchfluteten Loft. Lex hatte recht. Es gibt Dinge die man online einfach nicht sehen konnte und die Atmosphäre kann so ein Video oder Bild auch nicht wirklich einfangen.

"Wow ist das krass", rutscht es Damon raus. Sein Mund steht vor Erstaunen weit offen und seine Augen leuchten.

Yes, Pluspunkt gesammelt bei Damon: Check. Leons Zustimmung bekam ich ja schon alleine durch die Bar.

"Schaut mal, eine Dachterrasse direkt vom Wohnzimmer aus", ruft er und geht schnellen Schrittes auf die Schiebetüre zu und zieht sie auf.

"Hier hat es so viel Platz. Stellt euch mal vor, hier eine Lounge, eine kleine Bar für Partys, Sonnenschirme.....und innen. Habt ihr die Küche gesehen? Da könnt ihr beide euch austoben....kochen...backen...was auch immer. Und oben die Galerie sieht ja schon von unten beeindruckend aus, da passt sicher ein riesiges Bett und Kleiderschränke für uns alle hin"; plappert Damon aufgeregt.

Meine Liebe zu ihm wird immer präsenter und wärmer, er sieht so wunderschön aus und als ich Leon ansehe, kann ich dasselbe auch in seinen Augen sehen. Auch er liebt Damon.

Leon dreht seinen Kopf und sieht mir direkt in die Augen. Tränen schimmern in seinen, die er sich gleich wieder wegputzt und seufzt. Ja, mit uns dreien wird ein Traum wahr und dieses Gebäude wäre das Tüpfelchen auf dem i.

Damon scheint aber schnell klar zu werden, dass er träumt, zumindest glaubt er das, denn plötzlich trübt sich seine Laune und er wird traurig.

"Lasst uns den Rest noch ansehen und dann wieder verschwinden", nörgelt er plötzlich und Leon nickt zustimmend.

Von außen sah das Gebäude dreistöckig aus, allerdings ist innen davon nichts zu sehen. Wahrscheinlich hat man die beiden oberen Stockwerke zu diesem Loft zusammengelegt. Somit gibt es hier nichts mehr zu sehen und wir gehen die Treppen zurück nach unten in die Bar.

"Online gab es noch einen Biergarten, lasst uns den noch anschauen", fordere ich und gehe voraus, den Weg entlang dem ich schon bei der Online-Begehung im Internet gefolgt bin. Leon und Damon trotten hinterher. Mir tut es in der Seele weh sie so zu sehen. Doch ich bin noch unsicher, wann und was ich sagen soll. Vor allem habe ich auch Angst davor, wie sie darüber denken werden. Ist es noch zu früh irgendwas in der Art zusammen aufzubauen?

"Wow seht mal, da ist ja noch ein Gebäude, ein kleines. Sieht aus wie ein Büro", ruft Leon, der genau vor der Türe des Anbaus stehen bleibt. Ich gehe zu ihm und probiere mehrere Schlüssel aus, bis ich den habe der passt und öffne die Türe.

Wir treten ein und können gleich erkennen dass es sich wohl um zwei Büros handelt und dazwischen ein Bad.

Als wir endlich alles angesehen haben setze ich mich im Biergarten auf die massiven Holzstämme die zu Bänken verarbeitet wurden und sehe Leon und Damon an.

"Ihr brennt jetzt sicher darauf zu wissen was das Ganze soll", werfe ich in den nicht vorhandenen Raum und Leon und Damon nicken beide.

"Okay. Puh", seufze ich auf und beginne mich und all meinen Mut zu sammeln.

"Erzähl einfach, egal wie es sich in deinem Kopf anhört. Wir werden dir sicher nicht den Kopf abreißen", motiviert mich Leon und nimmt meine Hand in seine. Auch Damon rutscht näher und legt seine Hand auf meinen Oberschenkel.

"Also, ich habe mir gedacht ..." Ich bin wirklich nervös.

„Also, du hast deine Bar verloren, deine Wohnung, fast deine ganze Existenz. Ich weiß nicht wie viel Geld du zur Verfügung hast und ob du dir überhaupt etwas Neues aufbauen kannst. Aber was ich weiß ist, dass diese Bar dein Leben war. Eine Bar zu führen ist dein Leben. Das war aus dem Gespräch mit Damon deutlich herauszuhören. Du willst den Ruhestand antreten? Mit 35? Das ist kein Alter um sich zurückzuziehen. Ich habe dich gesehen, wie du in der Bar interagierst und mir würde es das Herz brechen, das nie wieder zu sehen. Also habe ich mir Gedanken gemacht."

"Würdest du mal auf den Punkt kommen bitte? Leon sieht aus als müsste er gleich kotzen so aufgeregt ist er", schimpft Damon, lacht aber dabei. Leon ist wirklich hypernervös, das sehe ich selbst, dabei hat er dazu keinen Grund.

"Okay, also, ich würde gerne in das Geschäft einsteigen. Ich möchte in eine neue Bar investieren. Ich vermute, dass du von mir kein Geld nehmen würdest, aber ich würde gerne dieses Gebäude für uns kaufen. Du kannst dich auch an dem Kauf beteiligen oder die Bar mieten, über die Modalitäten werden wir uns sicher einig. Ich bin für alles offen, aber ich möchte dass du weiterhin eine Bar führen kannst und dass wir etwas haben wo wir auf lange Sicht zusammenleben können. Wir drei."

Stille. Völlige Stille.

Damon und Leons Köpfe rauchen schon von den Umdrehungen ihrer Zahnräder und ich kann jetzt nichts anderes tun als abzuwarten.

Nach ganzen zehn Minuten steht Damon mal auf, brummt und läuft nachdenklich hin und her, während Leon immer noch still neben mir sitzt, doch nicht ohne meine Hand loszulassen.

"Ich weiß nicht was ich denken soll. Wieso willst du das tun?", fragt er mich schließlich und ich seufze erleichtert, denn die Frage kann ich gut beantworten.

"Weil ich mich in dich verliebt habe, so wie in Damon, und mit euch zusammen wohnen möchte. Dass im Biergarten noch ein Anbau mit zwei Bürozimmern steht, macht das Ganze für mich sogar noch besser. Ich könnte mich dort einrichten und von hier aus arbeiten. Heutzutage ist es doch kein Problem mehr, Konferenzen über Voice- oder Videochat abzuhalten und falls ich mich tatsächlich für eine Expansion entschließe, warum nicht hier? Somit könnte ich locker hierher ziehen, mehr noch, es könnte ein Vorteil für mich sein."

Ich sehe Leon ernst an. „Oder hast du echt gedacht, ich lass euch jetzt alleine? Ganz sicher nicht", stelle ich klar, ziehe Leon näher an mich und verbinde unsere Lippen miteinander.

Nachdem wir uns gelöst haben gebe ich auch Damon, der sich wieder neben mich gesetzt hatte, einen Kuss und stehe dann selbst auf.

"Denk bitte darüber nach. Das Gebäude hier wartet auf einen würdigen Besitzer."

Und ich wette, Mister Silver ist derselben Meinung, so wie er Leon angesehen hat. 

Resort de la Pheya 5 - EricWhere stories live. Discover now