Neue Weltansicht

81 8 0
                                    

Auch sie wird für die Zeit hier unterkommen und von ihrer Aufgabe und der Einheit abgezogen. Für TJ ist es komisch zu wissen dass sie nicht mit Phil unterwegs ist, aber ein Thema geht ihr nicht aus dem Kopf. Vampire. Sie hat viel erlebt, aber das? „Alucard? Sei nett zu ihr, sie könnte Euch beim Kampf helfen." Der schwarzhaarige ist immer noch skeptisch und verdreht die Augen. „Es ist schon genug dass wir den Pater haben. Jetzt aber noch einen normalen Menschen? Die nichts von uns wusste? Tch." Er dreht sich um und geht vor den Augen TJ's durch die Wand. Sie hat gelernt ihre Emotionen und ihre Gesichtsausdrücke zu kontrollieren, aber sie kann es nicht verhindern dass ihre Augen groß werden und dass sie für einen Moment sogar vergisst die Haltung zu bewahren. Nein. Nein, sie muss sich das eingebildet haben. Es gibt nicht eine Möglichkeit dass das wahr ist. Im nächsten Moment kommt der Kopf von Alucard durch die Wand. „Kommst du, Seras? Wir müssen echt besprechen wie wir den Menschen hier irgendwie nicht umbringen lassen." Die Draculina sieht entschuldigend zu TJ, zeigt dabei ihr gesamtes Gebiss und verschwindet einfach so im Schatten. Sollte TJ jemals einen Glauben besessen haben, so ist sie gerade von eben jenem abgefallen. Ist der Kerl einfach so in der Wand verschwunden? Und die andere mit den spitzen Beißerchen gerade im Boden? „Glauben Sie mir, TJ... Ich wäre genau so verwirrt wie Sie." Misstrauisch sieht sie den blondhaarigen Mann an, sagt aber immer noch nichts. „Pater? Ihr Zimmer ist neben Eurem. Könntet Ihr es ihr bitte zeigen? Ich muss mit Pip noch etwas besprechen." Auch wenn Anderson der Lady nicht untersteht, so nickt er und wartet darauf, dass die Frau zu ihm kommt. Dies tut sie auch, aber erst nachdem Integra ihr mit einem Nicken die Zustimmung gegeben hat. Gemeinsam gehen sie die Gänge entlang, bei denen sich Alexander aber noch nicht zu 100% sicher ist. So oft ist er hier nämlich auch nicht. „Ich komme nicht aus diesem Land und mir sagt weder Delta eins, noch die Ghost Division etwas. Könnten Sie mir erklären um was es sich dort handelt? Haben Sie die Erlaubnis dafür?" TJ sieht ihn an und nickt. „Delta eins ist eine Eliteeinheit für Scharfschützen und ihre Spotter. Es braucht ein hartes Training um dort hineinzukommen und man muss immer bereit sein, sein eigenes Leben für die Mission zu geben." Nachdenklich brummt Anderson und runzelt die Stirn. „So etwas wie ein... Selbstmordkommando?" Ein leichtes Kopfschütteln. „Schützen und ihre Spotter sind nicht im direkten Kampf zugange, sie helfen von außerhalb, erledigen Feinde die in den Rücken der Kameraden gekommen sind, beseitigen Ziele aus einer großen Entfernung und sind rein als Unterstützung da. Oder, um einzelne Personen auszuschalten. Wir halten uns aus den großen Kämpfen raus." Jetzt versteht er. Und jetzt versteht er auch das Ziel der Lady. „Sie sind also unsere Unterstützung, halten uns den Rücken frei und werden aus der Ferne auf uns aufpassen." Ein Nicken bestätigt das Gesagte und wieder muss er nachdenken. „Wissen Sie, warum Sie für uns dahingehend wichtig sind und kennen Sie unseren Feind?" Das wollte die Lady ihr noch erklären, hat sie aber scheinbar vergessen. Somit schüttelt sie nur den Kopf, was Alexander schnauben lässt. Natürlich weiß sie nicht um was es geht, ansonsten würde sie höchstwahrscheinlich abhauen oder ablehnen. „Sie haben gesehen was die beiden sind, bei mir ist das nicht so offensichtlich. Diese Frau, die wir suchen und gegen die wir antreten, raubt Vampiren, Werwölfen und allen anderen Wesen ihre Fähigkeiten. Alles was sie ausmacht. Stärke, Schnelligkeit, Regenerationsfähigkeit... bei Alucard wäre es so, dass er nicht mehr durch Wände gehen oder den Schatten nutzen könnte. Sie werden normale Menschen. Für mich persönlich ist das kein Problem, ich hasse alles was sich gegen den Herrn und seine Schöpfung stellt. Doch sie ermordet nun auch normale Menschen und da komme ich ins Spiel. Aber verdauen Sie erst einmal was sie heute gesehen und gehört haben. Es gibt eine Menge dass Sie noch nicht wissen." Das merkt sie gerade auch! Sie bleibt mit dem Mann vor einem Zimmer stehen und er deutet auf die Tür. „Das dürfte es sein, es ist das einzige Zimmer hier und meines ist das dort." Er sieht den Gang entlang zu einer anderen Tür und sie nickt. „Danke." Mit diesen Worten geht sie in das Zimmer hinein und schließt die Tür hinter sich wieder, während Alexander noch kurz stehen bleibt und den Kopf schüttelt. Wie kann man so einer jungen Person nur das Leben versauen? Er wird die Lady und ihre Intentionen wohl nie verstehen und so kehrt er in sein eigenes Zimmer zurück, um wenigstens ein wenig Schlaf zu bekommen. Hunger hat er keinen.

Blut, Kreuz und SteinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt