Heimatliche Basis

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Pater Anderson muss sich am nächsten Tag zusammenreißen um nichts zu sagen! Natürlich hat er am gestrigen Tag alles mitbekommen und lag schlussendlich lachend auf seinem Bett. Innerlich hat er sie immer wieder beglückwünscht, auch wenn sie es alles andere als freiwillig gemacht hat. „Will ich wissen wieso die Stimmung ein wenig... angespannt wirkt?" Lady Integra sieht von TJ zu Alucard, der als einziges der Grund des Übels sein kann. Der Pater wirkt sogar ein wenig gut gelaunt, er kann es also nicht sein und TJ ist so wie immer. „Es wurde gestern nur ein wenig geredet, werte Lady. Nicht mehr und nicht weniger." Integra sieht, wie TJ ihn aus dem Augenwinkel ansieht und ihre Oberlippe verdächtig genervt zuckt. Reden also, aha. „Ich hoffe du weißt, dass du unseren Besuch in Ruhe lassen solltest! TJ?" Diese erwidert den Blick stumm, ehe die Lady ihr zunickt. „Man darf sich in diesem Anwesen ruhig wehren." Alexander beobachtet das als außenstehende Person, kann aber immer noch keine Gefühlsregung bei ihr erkennen. Er hatte es gestern auch nur gehört und war überrascht wie aufgebracht sie werden kann! Aber gut, es war ja auch irgendwie erzwungen. „Lady Integra?" TJ tritt einen Schritt vor und wartet auf die Erlaubnis zu sprechen, welches ihr auch nonverbal gegeben wird. „Im Augenblick gibt es keine wichtigen Dinge, Besprechungen oder Informationen. Ist es mir erlaubt zur Basis zurückzukehren?" Die Antwort kommt sofort. „Nein. Ich brauche Sie hier. Falls eine neue Meldung eintrudelt, dann will ich Sie sofort schicken können und nicht erst waren müssen bis Sie hier sind." TJ ist innerlich enttäuscht, nickt aber. „Verstanden, Lady Integra." Alucard verdreht nur stumm die Augen. Wäre es nicht besser sie aus den Augen und somit aus dem Sinn zu bringen? Er vergibt ihr immer noch nicht dafür, dass ihre Reaktionsgeschwindigkeit zu langsam war um Seras vor dem zu bewahren was passiert ist. „Ich kann sie abholen wenn es sein muss. Lasst sie doch einfach gehen." Von dem Angebot überrascht, sehen sowohl Lady Integra, als auch TJ und Anderson zu dem schwarzhaarigen Vampir. „Was?", zischt er leicht gereizt, während die Lady die Arme verschränkt und leicht den Kopf schief legt. „Ich weiß nicht ob du sie anfängst zu mögen, oder ob du sie loswerden willst." Ein leises und entgeistertes Brummen. „Es sollte offensichtlich sein." Die folgende Stille lässt TJ ein wenig hoffen. Sie weiß zwar nicht genau was er meint, aber wenn er es anbietet und es keine sofortige Ablehnung der Lady gibt, dann könnte es vielleicht klappen! „Aber wenn du sie nicht abholst wenn es weitergeht, dann kommt sie ganz schnell wieder zurück UND du hast dich vor meinen Augen bei ihr zu entschuldigen." Vielleicht sollte es sich Alucard noch einmal überlegen. Das war nämlich eigentlich sein Plan! Doch wenn er sich dafür im Nachhinein wirklich auch noch entschuldigen muss...? Aber er hätte seine Ruhe vor ihr! Er hätte sie nicht die gesamte Zeit hier. „Deal." Er sieht gereizt zu TJ, die zu seiner eigenen Überraschung schon fast Anzeichen eines Lächelns gibt! Aber nur Ansätze, ehe sie nickt. „Danke, Sir." Sir? „Ich bin niemand der in diesem Pyramidenschema beheimatet ist. Aber du kannst mich gern ‚Prinz' und somit ‚Hoheit' nennen." Eine kleine Anspielung auf seinen damaligen Namen bei den Osmanen. TJ jedoch sieht nur langsam auf die Seite. „Alucard reicht, denke ich, auch aus.", murmelt sie entgeistert vor sich hin und im nächsten Moment ist ein Schnipsen zu hören. „Pack deine Sachen, Menschlein! Ich bring dich gleich zurück zu deiner ach so geliebten Basis!" Integra beobachtet das alles halb amüsiert und sich auch halb fragend, ob das wirklich so eine gute Entscheidung war. Genau wie Alexander, welcher der Entscheidung überhaupt nicht zustimmen würde! Aber ihn fragt man hier nicht und vielleicht ist es auch gut so. Die einzige Verbündete die er gegen diesen verdammten Blutsauger hätte, ist nun froh wieder zur eigenen Basis zurückzukehren und dort die Soldaten weitertrainieren zu können. Die einzige Person mit der er sich wirklich unterhalten könnte, wenn sie mehr reden würde. „Komm schon, beeil dich! Ich will dich genau so schnell loswerden wie du zu deiner Arbeit zurückwillst, also beweg deinen Arsch hier raus und pack. Ich gebe dir 10 Minuten, verstanden?" Die braunhaarige Frau lässt sich selten Befehle geben, aber den befolgt sie liebend gern. „Danke." Mit diesen Worten geht sie nach draußen und sprintet mit einem Lächeln zu ihrem Zimmer. Sie kann wieder zurück! Schnell packt sie alles ein, überprüft auch besonders die Anzahl der Steine und schultert ihren Rucksack, ehe ihr schon wieder komisch wird.

Blut, Kreuz und SteinWhere stories live. Discover now