Iskariots Widergutmachung

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„Aber-" „Noch einen Kommentar und du liegst wimmernd auf dem Boden." Entgeistert geht TJ neben Alucard her, der sich die dummen Kommentare nicht so ganz verkneifen kann. Sie wollten eigentlich nur kurz an der Bürotür lauschen. Wer hätte gedacht dass der schwarzhaarige mit dem Unterarm an die Klinke kommt und diese damit öffnet? „Das würdest du mir nicht antun, Mom." So schnell kann er in seiner menschlichen Form nicht schauen, da wird er auf den Boden gepresst und die Soldatin drückt ihm die Finger an bestimmten Punkten in den Hals. „Eine falsche Bewegung und du bist tot. Überleg dir genau mit wem du deine Spielchen spielst." Zwar legt sich eine Hand auf ihre Schulter, doch die ignoriert sie. „TJ, stehen Sie auf und lassen Sie ihn in Ruhe, ja?" Erst als die Stimme des Papstes ertönt, der sich nun lieber einmal einschaltet, hebt sie den Kopf. Anderson hätte sich nicht ansatzweise eingemischt, er hätte es verdient. Und Maxwell? Dem ist das ziemlich recht. Nur langsam richtet sie sich auf und lässt seinen Hals los. „Du solltest deine Hände wirklich für andere Dinge hernehmen.", brummt Alucard und steht langsam auf, ehe ein Tritt ihn kurzzeitig ohnmächtig auf den Boden zurücksinken lässt. TJ verzieht das Gesicht und gibt ihm seine Fähigkeiten zurück, ehe sie sich von ihm abwendet und ein paar Schritte nach vorn geht. „Meinen Sie nicht, dass das wirklich etwas viel war? Zumindest das letzte?" Die zweifarbigen Augen starren Anderson direkt und emotionslos an. Es braucht nicht mehr viel und SIE gibt hier gleich die dummen Kommentare von sich. Nur sind diese sicherlich nicht mehr harmlos. Schön und gut dass er seinen Mann hier verteidigt, aber was genug ist, ist wirklich genug! „Darling." Nur kurz sieht sie zu Maxwell, konzentriert sich aber schnell wieder auf den Pater. „Wir sollten vielleicht wieder zurück in den Saal gehen und dort weiterbereden wieso ich Sie beide hergeholt habe. Und TJ? Das ist ein Befehl." Entgeistert presst sie die Kiefer aufeinander, nickt aber und lässt den Papst vorgehen, dem sie folgt. Enrico schüttelt nur leicht den Kopf, folgt ihr aber und würdigt dem Urvampir keines Blickes. „Die ist heute aber ein bisschen empfindlich, kann das sein?", brummt Alucard und lässt sich von Alexander auf die Beine helfen. Dieser sieht ihr kurz hinterher und schüttelt leicht den Kopf ehe er den schwarzhaarigen wieder ansieht. „Ich kann sie ein wenig verstehen, deine Kommentare sind hin und wieder wirklich zu viel. Außerdem haben wir bei einem relativ wichtigen Moment gestört, wärst du besser drauf wenn sie UNS gestört hätten?" Trotzdem kein Grund ihm gleich an die Kehle zu wollen. „BEWEG DEINEN ARSCH!", brüllt TJ plötzlich aus einiger Entfernung und die beiden Männer sehen zu ihr. Mit verschränkten Armen steht sie da, wartet ungeduldig auf sie. Die Mundwinkel Alucards gehen hoch und er schnaubt amüsiert. Lange scheint sie ihm nicht sauer sein zu können. Mit einem Schmunzeln geht er zu ihr und grinst dann doch. „Wusste ich es doch, dass du mir- AU! Au, au, au! Lass mein Ohr los! Hey, wofür ist das jetzt?!" TJ hat sich sein linkes Ohrläppchen geschnappt und zieht ihn weiter. „Wenn man sagt dass man gehen soll, dann hör gefälligst auch." Er hat vergessen wie weh so etwas tun kann! „Au! Ja, ich hab ja verstanden! Kannst du- AU! Lass mich los!" Skeptisch mustert sie ihn, lässt ihn dann aber wirklich los. Mit einem schmerzverzogenem Gesicht reibt er sich sein linkes Ohr und tritt lieber einen Schritt von ihr zurück. Damit sind wenigstens seine Ohren sicher. Anderson legt sich nur eine Hand auf das Gesicht, zumindest wird er einmal richtig erzogen. Hoffentlich übernimmt er das aber auch richtig! Aber selbst wenn Alucard sich nur benehmen sollte wenn sie da ist, es wäre schon einmal etwas. „Sie werden einmal eine gute Mutter wenn Sie eigene Kinder haben.", gibt der Papst ungeniert von sich und TJ dreht einmal leicht ihren Kopf. „Wie gut dass ich nie eigene haben werde. Ich adoptiere mir sie immer. Wie heißt es so schön? ‚Adopt, don't shop!' und ich denke das ist ein guter Punkt." Nun wird Maxwell angesehen, der aber nur eine Hand hebt. „Ich muss ihr recht geben, Eure Eminenz. Eigene Kinder stehen nicht zur Auswahl." Da haben sie wieder einmal den gleichen Gedankengang. „Und ich weiß nicht ob ich da auch im Weg stehen möchte mit Phil." Phil? Irgendetwas lässt das beim Papst klingeln, aber er weiß nicht was. Alucard grinst wieder in alter Manier. „Ihr Arbeits-Ehemann auf der Basis. Mit ihm muss sich der Erzbischof TJ teilen." Maxwell dreht leicht seinen Kopf und zieht eine Augenbraue hoch. Es war nicht nötig ihn daran zu erinnern dass jemand anderes sie als ‚Ehefrau' betitelt, auch wenn es nur für die Arbeit ist. Anderson legt Alucard eine Hand auf die Schulter, sieht ihn warnend an. Er sollte die Klappe halten!

Blut, Kreuz und SteinWhere stories live. Discover now