Blaue Augen

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Durch das unwegsame Gelände fahrend, werden beide Transporter ziemlich durchgeschüttelt und TJ entsichert das Gewehr. „Ich steige rauf und versuche Feuerschutz zu geben wenn sie auftaucht!" Eine Unebenheit des Bodens lässt sie fast nach vorn fallen, doch sie kann sich noch fangen und geht bis nach hinten, um die Plane ein wenig auf die Seite zu ziehen und nach draußen zu klettern. Das Gewehr sichert sie auf dem Rücken und sieht sich um. Noch ist sie nicht zu sehen. Sie nickt den Fahrern des Wagens hinter ihnen zu und überlegt kurz. „Alucard? Von wo kommt sie? Seitlich? Hinten? Vorn?" Es dauert nicht lange, bis sie eine Antwort bekommt. „Im Moment noch von hinten." Also bringt es nichts auf das Dach des eigenen Transporters zu steigen. Sie deutet den beiden Männern im Fahrerhäuschen an ein wenig näher zu kommen und es wird nicht einmal ein Gedanke daran verschwendet dass sie unter die Räder geraten könnte. Am Kühlergrill hält sie sich fest und sieht nach oben. Verdammt, am Fenster kann sie sich nicht festhalten und sie will ihm auch die Sicht nicht nehmen! Diesmal wird ihr angedeutet auf die Seite des Beifahrers zu klettern und sie macht es. Kurz nachdem sie die Tür passiert hat, wird diese geöffnet. „Steig aufs Dach!", ruft er ihr zu und sie versteht. So geht es um einiges einfacher! Oben angekommen wird die Tür wieder geschlossen und sie kniet sich hin um besseren Halt zu haben. „Bin auf dem Dach des zweiten Transporters, bis jetzt kann ich sie noch nicht sehen!" Anderson sieht nach oben und verzieht das Gesicht, sie bringt sich selbst voll in die Schusslinie! „Ist sie immer so?", gibt Maxwell von sich und Alexander muss mit den Schultern zucken. „Bisher war sie nur Scharfschützin, wie sie in einem echten Einsatz ist, da habe ich keine Ahnung." „Hat sie ÜBERHAUPT eine Ahnung wie es ist nicht in einer großen Entfernung-" „Ich kann Euch treffen, Erzbischof Maxwell. Das wäre die kleinste Übung." Enrico sieht erschrocken nach oben, hat sie sie gehört?! Ein Lachen des Urvampirs ist zu hören, auch er hat alles gehört was gesagt wurde. „Tod durch zu große Klappe, wieso nicht?" Selbst jetzt, in dieser ernsten Situation, findet er noch Zeit um einen schlechten Witz zu reißen. „Geh du mit gutem Beispiel voran!", zischt Anderson und schüttelt den Kopf. „Ich KANN nicht sterben, selbst wenn ich es wollen würde!" „Es gibt für alles einen Weg und du musst dich nur antatschen lassen!" Ein amüsiertes Schnauben. „Das überlasse ich lieber anderen. Nicht wahr, Kleines?" Von TJ kommt gar nichts, die alles nur so nebenbei mitbekommt. Ihre Aufmerksamkeit liegt auf der Umgebung, eigentlich sollten sie gleich aus dem Radius sein! Ihre Augen werden schmal und sie legt an. „Sie ist da." Es braucht einen Moment bis Khalista in ihrem Visier ist, doch sie drückt ab sobald sie sie hat. Die Schüsse lassen alle noch einmal aufschrecken und die, die bis jetzt noch nicht in Panik verfallen sind, bekommen diese spätestens jetzt. Anderson steht auf und geht zur Plane, um diese auf die Seite zu schieben. Auch er kann sie sehen. Khalista weicht den Kugeln mit wutverzerrter Miene aus und hält dabei noch locker mit den Transportern mit. Maxwell stellt sich neben ihn und zielt ebenfalls. Trifft, doch das interessiert sie kaum. Ja, sie bekommen dadurch ein wenig Abstand! Doch das holt sie langsam wieder auf. Anderson würde selbst gern eingreifen! Aber er kann die Bajonette nicht einmal schmeißen, denn er hat nur noch eine sehr begrenzte Anzahl davon übrig. Er weiß dass die Klingen Schaden anrichten, er konnte ihren Arm abhacken! Doch im Moment ist sie ziemlich außer Reichweite. Wenn sie nur ein wenig näher kommen würde, oder wenn sie an einem Ort wären bei welchem er ihr näher kommen könnte ohne von einem fahrenden Transporter herunterspringen zu müssen! Das würde alles so ein wenig einfacher machen. „Sollten wir nicht außerhalb der Reichweite sein? Die 5 Meilen müssten schon längst erreicht sein!", gibt Maxwell von sich und der Pater nickt, sein Blick geht jedoch nicht von ihr weg. „Aber jedes Raubtier, einmal auf die Beute fixiert, lässt nicht mehr so schnell ab. Und sie kann außerhalb des Radius überleben! Ist eben nur geschwächt." Bedeutet also, dass sie im Moment vielleicht sogar eine Chance gegen sie hätten! Plötzlich ist sie verschwunden. Alexander und Enrico sehen sich um, lehnen sich sogar ein wenig nach draußen! Können aber nichts erkennen, wo ist sie hin? „Sie ist verschwunden!" Ist das jetzt eine gute oder schlechte Nachricht? Ein dumpfer Aufprall ist zu hören, gefolgt von schmerzerfülltem Schnauben. Khalista ist nicht verschwunden, viel mehr hat sie sich extrem schnell und mit all ihrer zusammengekratzten Kraft auf TJ gestürzt. „Du solltest tot sein.", faucht sie und versucht dabei an ihren Hals zu kommen.

Blut, Kreuz und SteinOn viuen les histories. Descobreix ara