Darling

61 4 5
                                    

„Ich will schon nicht wissen wieso Sie überhaupt gelauscht haben. Aber- Ich kann es nicht fassen." Maxwell ist es eigentlich gewohnt dass Alucard die dummen Ideen hat. Aber dass der Pater auch noch auf den Zug mit draufspringt und mitmacht, das ist etwas anderes! „Meiner bescheidenen weiblichen Meinung nach haben wir drei Möglichkeiten." Enrico nickt ihr zu, das wird er nicht auf sich sitzen lassen. Er braucht keine Hilfe von außen wenn es um so etwas geht! „Erstens, wir spielen mit und tun so als hätte ich nie etwas gehört und Ihr wisst auch von nichts." Valider Punkt, vielleicht ein wenig langweilig. „Zweitens, wir könnten ihnen etwas vorspielen damit wir in Ruhe gelassen werden." Ob das jedoch etwas bringt ist die Frage. „Oder drittens..." Dem Erzbischof gefällt ihr Blick gerade überhaupt nicht, ihr breites Grinsen welches sie nun an den Tag legt. „Wir schlagen zurück. Ich meine... ich kenne den Pater durch Eure Erzählungen als wäre ich selbst mit ihm aufgewachsen. Er verhält sich nicht normal wenn Alucard da ist und das liegt nicht an direkter Feindschaft. Wenn Ihr versteht was ich meine." Ja, Maxwell versteht. Aber dem würde Pater Anderson nie zustimmen. „Er hat sicherlich nichts für den Vampir übrig. Ehemaligen Vampir." TJ stellt sich neben Maxwell und legt ihm ihren Unterarm auf die Schulter. „Wenn ich eines bei Männern gelernt habe, dann ist es folgendes. Hass äußert sich in vielen Aspekten und in vielen Dingen, ist aber nie wirklich Hass. Ich meine... Ihr könnt Eure Einstellung haben! Aber ich will ‚Ich habe es Euch gesagt!' rufen dürfen wenn ich recht hatte. Und Ihr habt keine Ahnung wie oft wir Soldaten-Tinder bei uns in der Basis spielen. Die meisten sind verheiratet. Ich wollts nur gesagt haben." Nachdenklich mustert er sie. Es gibt keine Anzeichen dass da überhaupt etwas wäre und dann nicht nur ein Mann, sondern auch gleich Alucard? Alles in ihm schreit nein! „Aber wir hören auf wenn es Anzeichen gibt die das alles zerbrechen lassen würde." TJ grinst und nickt. „Deal." Jetzt heißt es Team gegen Team und das eine Team hat den Vorteil das es weiß um was es geht. Maxwell hingegen ist innerlich fassungslos dass er bei diesem Kindergarten wirklich auch noch mitmacht. Dennoch kann er nicht anders wenn sich sogar Pater Anderson gegen ihn ausspricht! „Haben Sie schon irgendeinen Plan?" Die Soldatin lässt ihn wieder los und geht zum Fenster, sieht nach draußen. „Wir sollten uns beeilen, wer weiß wann Khalista ihren ersten Schritt macht und dann haben wir nur noch wenig Zeit. Alucard weiß dass ich was im Schilde führe. Niemand wird Euch erwarten, Ihr seid also die Unschuld in Person was diesen Plan angeht. Das Ass im Ärmel, wenn man es so formulieren darf." Sie fängt ja gleich an, auch nicht schlecht. Effektiv ist TJ ja schon irgendwie, wenn auch gerade in einem falschen Rahmen. „Ich habe sie allein gelassen und dabei Alucard einen Kommentar dagelassen und auch dem Pater, der das höchstwahrscheinlich gehört hat. Ich bin mir fast zu 100% sicher dass Pater Anderson keine Ahnung hat was ich gemeint habe und Alucard wird es runtergespielt haben." Sie verschränkt die Arme auf dem Rücken und dreht sich zum Erzbischof um. „Ein paar Kommentare hier und dort werden also nicht ausreichen, wenn ich die non-existente Reaktion des Paters in Betracht ziehe. Zeit allein wird auch nicht viel bringen. Ich habe es schon wieder vergessen. Beziehungen hattet Ihr schon?" Maxwell nickt kurz. „Sehr gut. Wir werden Situationen erschaffen die im ersten Moment nicht so aussehen, aber das, was zwischen ihnen ist, so ein bisschen verstärkt. Keine Sorge, es wird nicht der Hass sein." Es ist dann vielleicht doch ein wenig erschreckend wie schnell sie mit einem Plan ankommt, diesen durchziehen kann und wird und wie er überraschenderweise nicht einmal ein Wörtchen mitzureden hat. „Ich bin wirklich am Überlegen Sie zu Iskariot zu holen. Ich hoffe Sie sind sich dieses Gedankengangs bewusst.", gibt Enrico von sich und ihr skeptischer Blick verrät ihm dass sie nicht damit gerechnet hätte. „Ihr wollt Euch meine Anwesenheit wirklich noch länger antun als nötig? Mutig, mutig." Der Erzbischof legt sich eine Hand an den Mund, zieht eine Augenbraue hoch. „Ich meine... kniend denke ich schon dass es funktionieren würde." Erst wirkt sie geschockt, schmunzelt aber. Sie fällt vor ihm auf die Knie und sieht ihn von unten an, faltet ihre Hände und hält sie ganz knapp vor seinem Intimbereich. Ihre Augen halb geschlossen, ihr Lächeln übt selbst für ihn eine gewisse Anziehungskraft aus. Der ganze Ausdruck! „Entschuldigt Erzbischof Maxwell, ich habe gesündigt." Also wenn jetzt jemand reinkommt haben sie ein Problem. Doch Enrico geht nur in die Hocke und hebt ihr Kinn an. „Welche Sünden gibt es zu beichten, Darling?"

Blut, Kreuz und SteinOù les histoires vivent. Découvrez maintenant