Getaner Dienst

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Gar nicht, das ist die Antwort auf die Frage ob der Erzbischof auch irgendwann wieder geht. Der bleibt wirklich bei ihr! „Sie haben doch nicht wirklich gedacht, dass Sie mich als Alibi nutzen könnten." Maxwell sieht leicht amüsiert zu der im Bett liegenden Frau und sieht, wie entgeistert sie ist dass ihr Plan nicht funktioniert hat. „Ein Versuch war es wert. Aber woher wusstet Ihr das?" Das würde TJ nun wirklich interessieren, denn nicht einmal Alucard oder der Pater haben gespannt was sie vorhatte. „Weil ich das gleiche tun würde. Wir denken erschreckend ähnlich, TJ." Verdammt. Es gibt also überhaupt keine Möglichkeit abzuhauen? „Frische Luft?" „Fenster." Ugh. „Klo?" „Ist gleich nebenan." Innerlich würde sie gern schreien, äußerlich auch. „Beine vertreten damit der Kreislauf in Schwung kommt?" Auch hier hat der Erzbischof eine Antwort parat. „Das Zimmer ist groß genug." Auch wenn ihr Blick stoisch ist, so kann er ihre Frustration deutlichst wahrnehmen. Doch er lehnt sich auf dem Stuhl neben dem Bett zurück und zieht eine kleine Reisebibel hervor. Ihre Blicke ignorierend, schlägt er die Bibel auf und liest ein paar Sätze, ehe er stoppt, aber nicht aufsieht. „Ich würde davon abraten einfach so fliehen zu wollen. Auch wenn es nicht meine Spezialität ist, ich besitze das Wissen für den ein oder anderen Knoten und Seil ist sehr schnell besorgt." Ihr entgeistertes Brummen interessiert ihn einen feuchten Dreck. Während TJ also wirklich in ihrem Zimmer bleiben muss und es bereut ihn eingeschaltet zu haben, legt Alexander auf und beendet somit das Gespräch zwischen ihm und Makube. Dem Waisenhaus geht es soweit gut, man vermisst ihn eben. Aber das tut er ebenfalls, immerhin ist er schon lange nicht mehr über einen größeren Zeitraum weg gewesen. Aus dem Vatikan selbst gibt es keine Neuigkeiten und so hielt sich das Gespräch relativ kurz. Er sollte selbst etwas trinken gehen, seine Kehle ist ausgedörrt. Immer noch ist er überrascht, dass er sich nicht anders fühlt obwohl ihm eigentlich fast alles genommen wurde. Dank seiner Nanobots kann er sich noch regenerieren, diese konnte Khalista nicht abschalten. Auch hat er ausgetestet wie es mit seinen Bajonetten ist! Leider nur noch ein begrenzter Vorrat vorhanden, er muss also wirklich damit haushalten. Leise schließt er die Tür hinter sich, geht an TJ's Zimmer vorbei in welchem es auffällig ruhig ist und findet sich nach ein paar Minuten in der Küche ein. Wasser? Tee? Limo? Kaffee? Heute fühlt er sich nach Tee. Einen beruhigenden Kräutertee mit einem Löffel Zucker. Während er wartet dass das Wasser im Wasserkocher zum kochen anfängt, sucht er sich einen Teebeutel heraus. Es ist überraschend, dass sie so etwas überhaupt besitzen. Nun gut, die Lady trinkt auch hin und wieder einen Tee, warum wundert es ihn eigentlich. Was gibt es hier nicht? Ach ja, normale Leute. Anderson hebt den Kopf als er eine weibliche Stimme hört und im ersten Moment ist er skeptisch! Doch schnell stellt sich heraus dass es Seras ist und diese redet im Moment mit ihrem Meister über den Geschmack der verschiedenen Gerichte die sie jetzt essen kann. Obwohl sie schon länger ein Mensch ist, scheint es nicht an Faszination für normale Nahrung zu fehlen. Als Alucard nach Seras die Küche betritt, mustert er den Pater nur kurz und ignoriert ihn dann. Er hat nun wirklich keine Lust auf ihn, wobei das auf beiden Seiten der Fall ist. „Hallo, Pater Anderson!" Die blondhaarige Frau hingegen begrüßt den Geistlichen freundlich und mit einem breiten Lächeln, welches er nur leicht zögerlich erwidert und nickt. „Ich hoffe es ist nicht so schlimm, dass Ihr nun wie ich seid!" Auch wenn sie immer noch das Image eines Vampirs in seinem Kopf hat, so ist sie doch wirklich besorgt um ihn. Ihr Gesichtsausdruck spricht Bände dahingehend. Alexander seufzt und zuckt mit den Schultern. „Ist nicht viel anders als sonst. Meine Regeneration habe ich immer noch, also fehlt nicht zu viel." „Ein Glück!" Schlussendlich muss er doch leicht Lächeln, die Sorglosigkeit von Seras überträgt sich ein wenig auf ihn und er kann ihn Ruhe das kochende Wasser in die Tasse schütten. Der Teebeutel gibt den Inhalt nun nach und nach frei und es braucht nur noch wenige Minuten, ehe der Tee fertig ist. „Ich bin überrascht dass TJ noch nicht rumläuft.", brummt Alucard schlussendlich und findet dieses Verhalten wirklich komisch. Seras sieht zu ihm hoch und kichert. „Vielleicht schläft sie ja? Ich meine... sie war kurz vor dem Tod, bevor Ihr sie retten konntet. Es wäre nicht verwunderlich wenn sie wirklich eine Auszeit braucht!" Anderson hingegen zieht eine Augenbraue hoch. „Während Erzbischof Maxwell dabei ist. Ich fresse einen Besen, wenn die beiden nichts planen und es wirklich friedlich abläuft." Dass er die beiden allein gelassen hat, das Chaosduo schlechthin, das macht ihm Sorgen.

Blut, Kreuz und SteinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt