38 - Versöhnung

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Louisa - 31. März 2017

Ich habe keine Ahnung was mich erwartet. Eigentlich bin ich sauer, Delilah hätte sich auch einfach bei mir melden können.

Ich habe bei einem kurzen Gespräch mit ihrer Mutter nachgehakt, ob sie weiß, was mit ihrer Tochter los ist, aber sie ist genauso ahnungslos wie ich.

Deswegen habe ich auch ein mulmiges Gefühl als ich mein Hotelzimmer betrete.

Sofort sehe ich die Latina, an der Bettkante sitzend, wie sie ihre Schuhe betrachtet und mich scheinbar noch nicht bemerkt hat.

"Hey", mache ich mich leise bemerkbar um sie nicht zu erschrecken. Trotzdem zuckt sie kurz zusammen, bevor ihr Blick zu mir hochgleitet.

"Bevor du was sagst: Wenn du wieder einen Streit anfangen möchtest, dann kannst du gleich wieder gehen. Ich habe keine Kraft mehr dafür, es macht mich müde."

Noch ein sinnloser Streit und ich würde platzen vor Frust.

Als Delilah aufsteht und in meine Richtung läuft, befürchte ich schon, dass sie geht, weil wir sonst wieder streiten würden.

Umso überraschter bin ich als sie ihre Arme um mich legt und sich an mich schmiegt.

Die spürbare Anspannung zwischen uns fällt ab als ich ihre Umarmung erwidere und meinen Kopf auf ihrem ablege.

Für ein paar Minuten stehen wir nur schweigend zusammen, genießen den Körperkontakt des Anderen, bis Delilah das Schweigen bricht.

"Es tut mir leid", murmelt sie bevor sie zu mir nach oben schaut.

"Was tut dir leid?"

"Das ich so eine blöde Kuh zu dir war."

"Hat das denn einen bestimmten Grund? Ich mein, wenn du nicht mit mir zusammenziehen willst, dann sag es einfach. Ich bin dir nicht böse, falls es dir zu schnell geht. Deswegen musst du nicht immer einen Streit anfangen, wir können das auch wie Erwachsene lösen."

"Das ist nicht das Problem", löst sie sich seufzend von mir und nimmt wieder auf der Bettkante platz.

"Und was ist dann das Problem? Ich kenne dich wirklich gut, aber ich kann nicht in deinen Kopf schauen", frage ich vorsichtig nach, hocke mich vor sie hin und lege meine Hände auf ihren Oberschenkeln ab.

"Ich ziehe um, zumindest für ein paar Monate."

"Wohin, wenn ich fragen darf?", hebe ich verwundert die Augenbraue, beginne zu schmunzeln.

"Seattle", kommt ihre Antwort kurz und knapp, während sie den Augenkontakt zwischen uns weiterhin meidet.

"Ist das ein Straßenname in New York, irgendwie bin ich gerade verwirrt."

"Für die Dreharbeiten muss ich nach Seattle."

"Seit wann weißt du das?"

"Seit ein paar Wochen."

"Wusste jemand davon? Maya?"

"Ich habs niemanden erzählt."

Immerhin kann ich ihr das nicht vorwerfen, wenn sie mit niemanden darüber geredet hat.

"Wieso hast du mit mir nicht darüber geredet?"

"Du hast dich so auf die Wohnungssuche gefreut, ich wollte dir das nicht kaputtmachen."

"Und dann dachtest du dir, es ist logischer jede Wohnung madig zu reden? Und Streit mit mir anzufangen, wann immer du kannst?", kommt meine Aussage schnippischer rüber als ich wollte.

Hey There DelilahWhere stories live. Discover now