19 - Weiteres Outing

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Delilah - 30. November 2016

Etwas traurig bin ich ja schon, als ich am Nachmittag mit meinen Eltern am Flughafen stehe. Für die beiden geht es nach fast einer Woche wieder nach Hause.

"Jetzt schau nicht so traurig, du weißt das deine Mutter dann wieder weinen muss", stupst mich mein Papá an, ehe er mich in eine letzte Umarmung zieht. Ich versuche zu lächeln, denn wenn meine Mum wieder weint, dann ich mit großer Wahrscheinlichkeit auch.

"An Weihnachten sehen wir dich und Louisa wieder, ja Süße?", setzt meine Mutter ihren Schmollmund auf, das heißt sie steht kurz davor wieder zu weinen.

"Ich bin auf jeden Fall da, ich weiß nicht ob Lou mitkommt."

Wir haben noch keine konkreten Pläne für Weihnachten gemacht, aber ich rechne damit, dass sie bei ihrer Familie feiert und ich mit meiner.

"Grandma würde sich bestimmt freuen, dann spielt endlich wieder jemand mit ihr Backgammon."

Immer wenn Grandma zu Besuch war, dann musste Lou da sein, denn keiner kann dieses doofe Spiel bis auf sie. Deshalb hat sie vermutlich einen besonderen Platz im Herzen von ihr. Grandma hat immer für sie gebetet, dass es ihr gut geht und sie sich wiedersehen.

"Ich werde sie fragen, aber ich verspreche nichts."

"Na schön meine Kleine, wir sehen uns", bekomme ich einen Abschiedskuss von meinen Dad auf die Stirn und meine Mutter drückt mich nochmal fest an sich. Ich wünsche den beiden einen guten Flug und bestehe darauf, dass sie sich melden, sobald sie gelandet sind, ehe ich mit der Bahn direkt zur Arbeit fahre, wo eine 8-Stunden-Schicht auf mich wartet.

Ich habe noch etwa 2 Stunden Arbeit vor mir, als mein Lichtblick des Tages das Diner betritt. Jedoch nicht allein, sondern in Begleitung von Gwen. Die beiden suchen sich eine ruhige Ecke, wobei sie von mir nicht aus den Augen gelassen werden. Ich mag Gwen, wir haben sie kennengelernt als wir noch relativ neu in New York waren, aber mir gefällt es nicht, wie sie Lou anschmachtet. Das macht sie schon seit Monaten.

Ich nehme zwei Karten in die Hand und mache mich auf den Weg zu ihnen.

"Hey, womit habe ich eure Anwesenheit heute verdient?", lege ich die Karten vor ihnen ab, schaue kurz zu Gwen, aus Höflichkeit, ehe mein Blick jedoch bei Louisa bleibt.

"Wir wollen später noch ins Majestro und uns vorher stärken, magst du dann mit? Maya kommt auch."

"Heute ist doch wieder Quizabend, oder? Warum willst du immer dahin, Gwen?", jammere ich und schaue nun doch wieder zur Schwarzhaarigen.

Jeden Mittwoch ist in der Bar Quizabend, wo man Freigetränke für den ganzen restlichen Abend und die Nacht gewinnen kann.

"Wie kann man da nicht hinwollen? Ich bin enttäuscht, dass ich bis vorhin nichts davon wusste", ist Lou gespielt empört, kann sich gerade so ein Grinsen verkneifen.

"Du bist auch schnell zu begeistern", erwidere ich und erschrocken schnappt sie nach Luft.

"Deli will da nur nicht hin, weil sie sich übergeben hat, nachdem sie gewann."

"Es war alles gratis, ich wäre blöd das nicht zu nutzen."

Allerdings mache ich seitdem einen großen Bogen ums Majestro, wenn Quizabend ist. Ich bin ehrgeizig, also will ich gewinnen und falls ich gewinne, kenne ich kein Limit, da alles gratis ist. Ein Teufelskreis.

"Also bist du heute Abend dabei? Sehr gut", grinst Louisa mich an. Wie könnte ich nein sagen zu ihr?

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"Gut das ich einen Tisch reserviert habe", klopft Gwen sich auf die Schulter, als wir die überfüllte Bar betreten. Sie spricht mit Rafael, einer der Barkeeper und dieser zeigt uns, wo unser Tisch ist.

Hey There DelilahWhere stories live. Discover now