16 - Zusammen

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Delilah - 18. November 2016

Ich kann meine Augen nicht von ihr abwenden. Irgendwie habe ich Angst, dass das hier nur ein Traum ist und sie weg ist, sobald ich mal zwei Sekunden wegsehe.

"Alles in Ordnung?", scheint Louisa meinen Blick bemerkt zu haben.

"Ich mache mir nur Gedanken."

"Worüber?"

"Über uns. Ob das hier gerade wirklich passiert, oder nur ein wunderschöner Traum ist."

"Ich kann dich gern mal kneifen."

"Untersteh dich", rutsche ich sofort von ihr weg, jedoch zieht sie mich an der Hüfte wieder zurück an ihren Körper.

"Ich kann dich verstehen, für mich ist das auch alles noch so surreal."

"Versprichst du mir, nicht mehr abzuhauen, sondern mit mir zu reden, egal um was es geht?"

"Ich verspreche es dir", schaut sie mir bei ihrer Antwort genau in die Augen. Ich würde ihr vermutlich alles glauben, wenn sie mich dabei immer so ansieht.

"Okay", hauche ich, verliere mich schon wieder in diesen fesselnden blauen Augen. Ich könnte sie den ganzen Tag einfach nur anschauen.

"Hätte ich gewusst, dass du mich die ganze Zeit anschaust, dann hätte ich diesen Projektor gar nicht erst organisiert, sondern mich einfach nur auf dein Bett gelegt."

"Es tut mir leid, aber du lenkst mich wirklich leicht ab"

"Es tut dir nicht leid, das sehe ich dir an. Aber mal was anderes, kann ich dich um einen Gefallen bitten?"

"Ich denke schon?", runzle ich die Stirn, bin gespannt auf ihre Bitte.

"Während meiner Zeit bei der Army hatte ich ein Bild von dir mit, das Polaroid, welches ich an Silvester von dir geschossen habe. Ich hab es verloren und wollte wissen, ob ich ein Bild von dir machen kann, damit ich wieder eins bei mir habe."

Wie könnte ich nein zu diesen blauen Augen sagen?

"Na klar, aber ich will mir wenigstens was Schönes anziehen", stehe ich vom Boden auf, gehe an meinen Kleiderschrank.

"Du siehst auch in Jeans und Pulli schön aus."

"Das kann sein, aber ich will die Leute umhauen, wenn du ihnen das Bild zeigst und voller Stolz sagst, dass ist deine Freundin."

"Ich bin noch nicht bereit damit an die Öffentlichkeit zu gehen, das weißt du, oder?"

"Hast du Angst vor den Blicken? Oder das du beleidigt wirst? Oder liegt es explizit an mir?", frage ich, während ich mir ein Kleid aus dem Schrank hole. Es war mir klar, dass sich ihre Meinung nicht um 180 Grad gewendet hat, aber trotzdem habe ich gehofft, dass sie entspannter damit umgeht.

"Mit dir hat das nichts zu tun, aber die Situation ist neu für mich und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte keine Angst vor den Blicken oder irgendwelchen Kommentaren."

"New York ist vermutlich die toleranteste Stadt der Welt, niemand wird uns ansehen, wir gehen in der Masse unter", ziehe ich mir den Pullover über den Kopf, als Louisa ihre Arme von hinten um mich legt, ich uns beide im Spiegel ansehen kann.

"Wer dich nicht ansieht ist blind", erwidert sie darauf und küsst sanft meinen Hals. Ich lege meinen Kopf etwas schief, sodass sie besser rankommt, schließe meine Augen und genieße das Gefühl von ihren Lippen auf meiner nackten Haut.

Ich öffne meine Augen erst, als ich ihre Finger an meiner Hose fühle, sehe, wie sie den Knopf aufmachen möchte.

"Was hast du vor?"

Hey There DelilahWhere stories live. Discover now