17 - Elternbesuch

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Louisa - 23. November 2016

Als ich meine Augen aufmache schaue ich in brauen Augen. Jedoch gehören diese nicht Delilah, sondern ihrem Kater. Er will also das ich einen Herzinfarkt bekomme.

Dieser sitzt auf dem Nachttisch und starrt mich an.

"Du bist ein Creep, Leo", grummel ich und er legt den Kopf schief, als würde er sich drüber lustig machen.

"Soll ich mich mal bei dir hinsetzen und dich beim Schlafen beobachten?"

"Redest du wirklich mit der Katze, Babe?", ertönt die Stimme von Delilah hinter mir und sie gibt mir einen Kuss auf den Nacken.

"Ich glaube er ist besessen", murmle ich, schaue dabei noch immer den Vierbeiner an. Ich mag Katzen nicht wirklich.

"Er ist zuckersüß", widerspricht sie.

"Warum eigentlich eine Katze und kein Hund?"

Delilah ist total tierlieb, aber eigentlich wollte sie sich immer einen Hund kaufen.

"Pflegeleichter und außerdem hätte es uns das Herz gebrochen, wenn wir ihn im Tierheim gelassen hätten. Ich mein, schau ihn dir an", schwärmt sie und als hätte er es gehört, springt er vom Tisch aufs Bett, tapst über meinen Körper zu seinem Frauchen.

"Du bist ein guter Junge", streichelt sie sein Fell, während er es sich auf ihrem Bauch bequem macht. Es ist ein zuckersüßes Bild, welches sich mir hier bietet.

"Wie ist er überhaupt hier reingekommen?", schiele ich zur geschlossenen Zimmertür. Ich geh einfach davon aus, dass Leo keine Türen öffnen kann. Obwohl, er ist besessen, vermutlich kann er es.

"Maya wird ihn reingelassen haben. Er sitzt öfters vor ihrer oder meiner Tür."

"Creep", wiederhole ich mich, als sie ihn hochhebt und zu mir hält.

"Nein, schau, er ist total süß."

Ich strecke meine Hand aus und er streichelt mit seinen Pfoten darüber.

"Trotzdem creepy, genauso wie du", küsse ich sie danach direkt auf die Stirn, damit sie mir gar nicht erst einen bösen Blick zuwerfen kann.

"Er mag dich."

"Ich mag ihn auch. Wie spät kommen deine Eltern nochmal an?"

Morgen ist Thanksgiving. Delilah und ihre Eltern wechseln sich jährlich ab. Letztes Jahr war sie in Utah, deswegen kommt ihre Familie diesmal nach New York. Maya hingegen fliegt heute Nachmittag nach Hause.

Ich werde den Tag morgen allein verbringen. Nach Hause will ich nicht und mich bei Delilah selbst einladen möchte ich auch nicht. Ich kann gut allein sein und D hat sich die Zeit allein mit ihrer Familie verdient.

"20 Uhr landen sie. Du musst wirklich nicht fahren, ich weiß wie stressig dein Tag ist."

Delilah hätte niemals gefragt, deswegen habe ich sofort angeboten zu fahren. Sie ist viel zu unabhängig, auch wenn es für mich nur ein kleiner Gefallen wäre.

"Ich fahre gern, so spart ihr euch das Taxi und ich sehe deine Eltern mal wieder."

Ich habe sie seit Jahren nicht gesehen. Als ich im Sommer Zuhause war, waren sie im Urlaub und seitdem war ich durchgehend hier in NY.

"Dankeschön. Dafür mache ich uns jetzt Frühstück. Bleib liegen und kuschel mit deinem neuen besten Freund", legt sie Leo zwischen uns ab, während sie aufsteht.

"Ich nenne dich ab jetzt Dämonen Leo, hoffe das ist okay."

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Überpünktlich, dank meines Fahrskills kommen wir am Flughafen an. Es ist tatsächlich knapp geworden, da ich länger arbeiten musste und Delilah der Einkauf für morgen auch mehr Zeit als gedacht, gekostet hat.

Hey There DelilahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt