24 - Silvester

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Delilah - 31. Dezember 2016

"Also ich hab jetzt alles, wie sieht es bei dir aus?", fragt Mum und hakt auf ihrem Zettel noch die letzten Dinge ab.

Während Dad und Lou an ihrem Auto schrauben, sind wir einkaufen. Meine Eltern verbringen den heutigen und morgigen Tag bei Grandma und damit sie nicht einkaufen muss, bringen meine Eltern alles mit. Ich hole nur kleine Dinge, wie Süßkram, den Lou so gernhat, oder noch etwas Alkohol, um den Maya mich gebeten hat.

"Ich brauche noch die Karamell-Bonbons, die Lou so mag, dann wäre ich auch fertig", informiere ich Mum und schon bin ich auf dem Weg.

Ich will gerade in den richtigen Gang laufen, als ich zwei Stimmen wahrnehme, die ich nur allzu gut kenne.

"Wenn das nicht Satan und seine Frau sind, ich wusste nicht, dass ich mich in der Hölle befinde", mache ich mich laut bemerkbar, gehe ein paar Schritte auf sie zu.

"Kannst du nachts noch schlafen, George? Doofe Frage, du hast ja kein Gewissen oder überhaupt eine Seele."

"Pass auf, was du sagst", brummt er mir entgegen, doch das macht mir nicht im Geringsten Angst.

"Wieso? Willst du mir sonst auch Disziplin beibringen, indem du mir eine Bibel ins Gesicht wirfst?"

Ich sehe die großen Augen von Courtney, diese Info ist ihr neu. Jedoch schweigt sie.

"Jedes Mal, wenn ich Lou ins Gesicht schaue, sehe ich den Cut über ihrer Augenbraue, den du ihr verpasst hast."

"Du bewegst dich auf dünnem Eis, Delilah."

"Ich bewege mich auf dünnem Eis? Du bist ja lächerlich", gebe ich ein sarkastisches Lachen von mir, "Ich verteidige nur meine Frau, die du an Weihnachten rausgeschmissen hast, weil sie mich liebt. Es klingt so dumm, ich kann nicht glauben, dass es wahr ist."

"Früher oder später kommt sie zur Vernunft und wird dich wieder zurücklassen. Egal wie sehr du daran glaubst, Gott steht über allem und wird ihr den richtigen Weg zeigen und dieser führt nicht zu dir, hat er nie."

"Ich würde dir ja ein frohes neues Jahr wünschen, aber in der Hölle gibt es sowas ja sicherlich nicht", sind meine letzten Worte an George, ehe ich die Bonbons für Lou hole und dann zu meiner Mutter zurückkehre.

"Bist du zwischenzeitlich verloren gegangen?", scherzt Mum und ich nicke, versuche mir ein Lächeln aufzuzwingen.

Ich verabscheue diesen Mann und wenn wir nicht gerade in einem Supermarkt wären, dann hätte ich ihm vermutlich eine Ohrfeige verpasst, wenn nicht sogar schlimmeres. Keine Ahnung, wie sowas perfektes wie Louisa entstehen konnte, bei solchen Eltern.

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Mum fährt die Einfahrt hinauf und da das Garagentor offen ist, sehen wir, dass Lou und mein Vater noch immer am Auto werkeln.

Lou streift kurz meinen Blick und sofort lecke ich mir über die Lippen. In diesem Blaumann sieht sie zum Anbeißen aus. Ich bemerke gar nicht, dass Mum schon ausgestiegen ist, bis sie vor unserem Auto steht und zu den beiden spricht. Ich steige aus und höre, wie sie meinen Vater bittet die Einkäufe reinzutragen.

"Und du nimm deine Frau mit nach oben, sonst bekommen wir die beiden hier heute nicht mehr weg", flüstert meine Mutter mir im Vorbeigehen zu, als ich sehe, dass Louisa weiterhin vorn an der Motorhabe rumbastelt.

"Was machst du?", lege ich meine Arme von hinten um sie. Da sie etwas gebückt steht und meine Stiefel ein paar Zentimeter Absatz haben, kann ich sogar über ihre Schulter schauen.

"Gerade fülle ich nur etwas Öl nach. Wie war das Einkaufen? Habt ihr alles bekommen?"

"Ja, ich hab sogar an deine Bonbons gedacht."

Hey There DelilahTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang