10. Kapitel

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Joa, das Kapitel sollte eigentlich letzte Woche kommen. Hoppala.
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Nicolas POV

Schon seit mindestens zwei Stunden irre ich hier jetzt durch den Wald. Meine Füße tun ziemlich weh vom ganzen Laufen und trotzdem fühle ich mich nicht so, als wäre ich meinem Ziel auch nur ansatzweise näher gekommen. Zusätzlich knallt die Sonne von oben auf mich herab und erschwert so meinen Weg.

Schweiß perlt mir über die Stirn und ich bin mir ziemlich sicher, dass mir unzählige Blätter in den Haaren hängen.

Also wenn sie mir hiernach nicht abkaufen, dass ich durch den Wald gekommen bin, dann weiß ich auch nicht.

Unter einer großen Linde entschließe ich mich letztendlich dazu, kurz Rast zu machen. Ich lasse mich in das Gras unter ihr fallen und seufze bei dem angenehmen Gefühl, das mich durch strömt.

Eine kleine Pause kann doch nicht schaden, oder? Ich will gerade die Augen schließen, als ich ein Rascheln im Gebüsch höre. Sofort schnelle ich hoch und sehe mich alarmiert um.

Nachdem erst nichts passiert, tritt dann ein Mann aus dem Gebüsch. Er trägt eine Tarnuniform und ist mit einem Gewehr bewaffnet. Und das sieht ziemlich geladen aus. Mist. Ich hätte ihn bemerken sollen. Er sieht nämlich nicht so aus, als wäre er mir wohlgesinnt.

Nur an dem Wappen an seinem Arm kann ich ausmachen, dass er den Averanti angehört. Obwohl mich das auch nicht wirklich beruhigt. Wer weiß, ob er mich als Ben erkennt oder mich für einen Feind hält.

,,Wer bist du? Und was tust du hier?", fragt er und richtet seine Waffe auf mich. Ergebend hebe ich meine Hände. Neben ihm sehe ich nun auch noch drei weitere Soldaten aus dem Gebüsch treten. Rasch haben sie mich umzingelt und zielen mit ihren Waffen auf mich.

,,Mein Name ist Ben. Ich komme von einer Mission zurück.", antworte ich und versuche meine Stimme so ruhig wie möglich zu halten. Es ist soweit. Ab jetzt muss ich meine Rolle als Ben überzeugend spielen.

Misstrauisch beäugt er mich. Dann sehen sie sich kurz an und nicken. Sie nähern sich mir mit immer noch erhobenen Waffen und ich lasse es geschehen.

Ehe ich mich versehe, haben sie mir bereits Handschellen angelegt und stülpen mir einen Sack übers Gesicht. Grob packt mich einer von ihnen am Arm und stößt mich vorwärts. Ich stolpere und kann mich nur gerade so fangen, bevor ich von ihm weiter gezerrt werde.

Danach ziehen sie mich einige Meter durch das Buschwerk, bevor ich unsanft in ein Gefährt geworfen werde. Wo kommt das denn auf einmal her? Es scheint sich dabei um einen Van oder Ähnliches zu handeln, da ich auf eine Ladefläche geworfen werde und höre wie mindestens zwei weitere Personen einsteigen und die Türen hinter sich zuwerfen.

Während der ganzen Zeit reden sie nicht, ich höre nur wie einer von ihnen sagt: ,,Wir bringen ihn zum Schloss." Dann startet das Auto und fährt los.

Die gesamte Fahrt verläuft weiterhin still. Kein Muchs kommt von meinen Bewachern und wenn ich nicht ab und zu ihre Atmung hören würde, würde ich glatt vergessen, dass sie da sind. Sie sind definitiv trainierte Agenten.

Ehrlich gesagt, bin ich mir nicht ganz sicher, was ich von meiner jetzigen Situation halten soll. Einerseits ist es natürlich gut, dass sie mich jetzt zum Schloss bringen, so spare ich mir den langen Weg und werden direkt zu meinem Ziel gebracht. Aber andererseits wer weiß, was sie dort mit mir machen werden? Sie scheinen mich ja irgendwie erkannt zu haben, sonst hätten sie mich nicht so bestimmt mitgenommen. Oder gehört es vielleicht auch nur zum Protokoll?

Mehrmals stoße ich mir den Kopf an der Wand, als das Auto über den unebenen Waldboden ruckelt. Nach einer Weile wird die Fahrt dann ebener, woraus ich schließe, dass wir nun auf einer Straße sind. Zwischendurch halten sie auch ein paar Mal an und Stimmen sind von draußen zu hören. Wahrscheinlich passieren wir gerade die Grenze zum Königreich. Das Schloss kann also nicht mehr weit sein.

Undercover SonWhere stories live. Discover now