Kleine Abenteuer

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Ein kalter Luftzug an ihrem Hals lässt sie irritiert aufwachen. Blinzelnd und stirnrunzelnd dreht sie den Kopf in die Richtung aus der die kalte Luft kam und sie blickt irritiert und noch im Halbschlaf in die roten Augen des Urvampirs. „Hm...?" Ist es schon Zeit aufzustehen? Sie legt sich eine Hand auf den Mund als sie gähnt und schließt die Augen wieder. „Jetzt bin ich mal vor dir wach und von dir kommt nur ein Brummen? Wow..." Der Urvampir drückt ihr mit einem Finger in die Wange und ist ein wenig enttäuscht dass sie das nicht so würdigt wie man es würdigen sollte! Mo runzelt die Stirn, öffnet die Augen einen Spalt und sieht ihn müde an. „Was willst du hören... ich bin stolz auf dich weil du mal früher wach warst?" Pföh, dann halt nicht! Ein wenig beleidigt zieht er eine Schnute, wobei Mo ihre Hand hebt und diese ein wenig verdreht um sie an seine Wange zu legen und mit dem Daumen knapp unterhalb der Unterlippe entlang zu streichen. „Sei nicht gleich beleidigt." Leicht drückt er den Kopf an die Wärmequelle und schließt die Augen, so etwas entspannt immer. „M-hm..." Wie kann man nur so scheiße unschuldig aussehen obwohl man eines der tödlichsten Wesen ist welches auf dieser Erde existiert? Wie ein normaler Mann der die gemeinsame Zeit genießt? Mo presst die Kiefer aufeinander, das lässt sie Dinge wollen von denen sie dachte dass sie sie abgehakt hatte. Eine eigene Familie. Momente wie diese in denen man nichts von der Welt erwartet außer ein bisschen Ruhe und Frieden, mehr Zeit. Leicht gehen die roten Augen wieder auf. „Ich hoffe du weißt dass mehr dazu gehört als nur ein bisschen Zeit, oder?" Abrupt lässt sie ihn los und sieht gerade aus an die Decke. Natürlich weiß sie das! Sie hatte schon Beziehungen, aber irgendwann wäre so eine Familie eben doch so ein Ziel. „Das war kein Grund die Hand wegzunehmen.", murrt er leise, legt ihr einen Arm um die Hüften und zieht sie zu sich ehe er seinen Kopf an ihren Hals legt. „Aber... wieso nicht einfach machen? Du bist jung, du hast den Charme, du hast die richtigen Aussichten!" Schön dass er das so positiv sieht. „Ich habe einen Job der mich ziemlich beansprucht und ich bin meistens danach einfach nur zu fertig um irgendwas zu machen. Ich koch nicht mal für mich, oder nur selten. Ich habe Sephtys der das so ein bisschen einschränkt weil ich so etwas nicht verheimlichen will und ich weiß nicht ob ich vom Kopf her bereit bin so etwas einzugehen, weißt du. Ich würde von der Arbeit kommen, müsste kochen, den Haushalt für zwei schmeißen, muss sie oder ihn bespaßen, wenn es weiter fortgeschritten ist soll ich mich am besten noch um die Kinder kümmern und dann?" Alucard hebt den Kopf und runzelt die Stirn, das ist ihre Vorstellung von Familie? „Herzblatt, wir müssen an deiner Definition von Familie und auch Ehe arbeiten. Stell dir vor wir wären verheiratet- du bist meine Partnerin und keine Sklavin. Jeder hat seine Aufgaben und wenn du das mal nicht schaffst dann spring ich ein oder anders rum! Hast du- Hast du überhaupt eine Ahnung wie eine normale Beziehung funktioniert? Eine gesunde? Arbeitsteilung? Und auch bei der Erziehung von den Kindern musst du- Ach du scheiße du siehst nicht so aus als würdest du mir überhaupt glauben." Die grünen Augen gehen für einen Moment auf die Seite und dann wieder zu ihm. Sie macht den Mund auf, doch er legt ihr seine Hand drauf. „Lass mich raten, so hast du das bei deinen Eltern gelernt?" Leichtes Nicken. Ihr Vater war immer bis halb fünf Arbeiten, kam dann erst um fünf nach Hause und währenddessen hat ihre Mutter alles geschmissen was Erziehung, Haushalt und alles andere anging. Dafür hat er sich am Wochenende um kleinere Projekte gekümmert oder die Reparaturen übernommen. Ein geschlagenes Seufzen. „Auch wenn deine Eltern wie eigentlich normale Menschen wirken, sie haben dir viel Scheiße beigebracht. Wir werden daran arbeiten! WENN du das willst, ich zwing dich nicht aber ich biete es an. So kann man dich doch nicht weiterleben lassen." Langsam setzt er sich auf, setzt sich auf ihre Hüften, beugt sich nach vorn und schmeißt die Decke so drüber dass es fast komplett dunkel ist da die Morgensonne abgehalten wird. Nur die roten Augen glühen auf. „Wenn du dem bösen, bösen Urvampir und deinem persönlichen Albtraum genug vertraust, versteht sich!" Aus ihrem erst geschockten Blick wird ein Grinsen und dann ein Lachen. Er weiß wie er sie aufmuntern kann, das muss man ihm lassen. Das überspielt sogar die Sache mit dem Vertrauen, wobei sie langsam aber sicher von dem Trip runterkommen sollte, zumindest bei anderen. Er selbst fängt das Lachen an und schiebt sich die Decke über den Kopf, wobei ihm nun die Haare zu berge stehen und sie sich beide Hände auf den Mund legt, obwohl das Lachen trotzdem lauter wird.

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