10.000-Teile Puzzle

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Kurz vor Sonnenaufgang treffen sie im Vatikan ein, beide sind aber zu müde um noch länger wach zu bleiben. Alucard ist aufgrund der relativ großen Mahlzeit an Seelen ein wenig träge und Monicas Erschöpfung zeugt daher dass sie wirklich alles rausgelassen hat was sie auch nur annähernd irgendwie beschäftigte. Genau deswegen hat es auch ziemlich lang gedauert bis sie wirklich fertig war und Sephtys sie zurückbringen konnte. Alucard geht mit ihr noch kurz in die Küche in welcher sich schon die ersten Leute eingefunden haben, um ein bisschen was zu trinken zu holen damit sie den verlorenen Wasserhaushalt wieder auffüllen kann. Dazu zwingt Alucard sie nun doch, sie braucht das. Im Zimmer angekommen schließt er die Fensterläden und verbietet ihr erst einmal sich direkt hinzulegen. In ihrem Zustand ist sie sofort weg und sie soll trinken. Und zwar genug! Ist nicht ganz so einfach sie dazu zu überzeugen, aber nichts ist unmöglich wenn man es lang genug probiert und er lässt sie erst hinlegen als die Flasche leer ist. Gähnend macht er das Licht aus, beiden ist das Handy und die Kleidung egal, oder zumindest fast. Schuhe, Socken und Jacken beziehungsweise Mäntel werden ausgezogen, der Rest ist erst einmal zweitrangig. Monica zwingt sich wach zu bleiben bis Alucard neben ihr legt, bevor sie sich an ihn kuschelt und erst endgültig die Augen schließt als sein Arm um sie liegt, die Decke über ihnen. Der Urvampir muss nicht lange warten, bis er das langatmige Schnaufen hört und er sich sicher sein kann dass sie eingeschlafen ist. Sie hat ihm heute einiges offenbart, vieles hätte man mit einfacher Beobachtung erkennen können und er legt seine Lippen auf ihre Haare bevor er sich selbst richtig hinlegt und schläft. Das brauchen sie beide. Einen Tag später, die beiden schlafen nicht nur den Tag sondern die zweite Nacht auch noch durch, nimmt Bettina mit einem besorgten Blick den Kopf ihrer Tochter in die Hände und mustert sie von allen Seiten. „Geht es dir gut? Ist alles in Ordnung? Bist du verletzt? Ist es vorbei?" Monica lässt die Sorge einfach über sich ergehen, sie könnte eh nichts machen. „Ist alles in Ordnung, es ist vorbei, nichts ist verletzt außer mein Stolz und sonst... uhm... ich glaube du hast bald eine arbeitslose Tochter. Ich hab den Anruf von meiner Chefin schon bekommen. Sieht nicht gut aus." Mit einem mitleidigen Blick streicht sie Mo über die Haare und zieht sie an sich. „Ich werde dich so gut es geht unterstützen, wenn es ist- Du kannst jederzeit nach Hause kommen." Auch wenn sie das liebend gern machen würde, sie hat noch so einiges zu klären bevor sie hier weg könnte. Bettina lässt sie los und Alucard blinzelt überrascht als sie ihre Hände an seine Wangen legt und ihn zu sich hinunterzieht. „Ist auch bei dir alles in Ordnung? Du bist blasser als sonst, hast du genug Blut getrunken? Genug geschlafen? Brauchst du irgendetwas? Menschenskind... geht es dir gut? Und lüg eine Mutter nicht an, Kind." Kind? Er ist über 500 Jahre?! „Ich- Uhm... Mir geht's... gut? Denke ich?" Bettina seufzt und streicht ihm mit ihren Daumen über die Wangen. „Sei ehrlich, brauchst du etwas?" Warum fühlt er sich gerade geborgen? Er ist sicher- Aber auf eine andere Art und Weise als bei Monica. Seine Stimme ist leise. „Eine Umarmung...?" Im nächsten Moment realisiert er allerdings was er gesagt hatte ohne nachzudenken, doch Bettina nimmt ihn schon in den Arm und streicht ihm über den Rücken. Diese Frau ist hunderte Jahre jünger, körperlich nur ein bisschen älter als er und trotzdem- sollte es sich so anfühlen eine Mutter zu haben? Diese neue Geborgenheit die sich vertraut anfühlt als wäre sie schon immer da gewesen. Die Sicherheit dass er nicht verurteilt wird. Er ist akzeptiert und das mit all seinen Stärken und Schwächen. Alucard erwidert die Umarmung, presst die Augenlider aufeinander um dieses verräterische brennen in seinen Augen nicht zu Tränen werden zu lassen gegen die er nicht ankommen würde. „Deine Mutter wäre stolz auf dich, Alucard. Da bin ich mir sicher.", murmelt Bettina, unwissend dass das das nächste Fettnäpfchen ist. „Meine Mutter hat mich allein gelassen und verkauft, zugegebenermaßen will ich nicht wissen was sie fühlt." Abrupt nimmt sie die Hände von seinem Rücken, legt sie an seine Schultern und drückt ihn von sich, der Blick geschockt. „Sie hat WAS?!" Die roten Augen gehen auf die Seite, das muss sie jetzt echt nicht rumposaunen. „Scheiß auf sie." Der Urvampir sieht sie perplex an, wobei sie ihre Hände wieder auf seine Wangen legt und sie auch ein wenig zusammendrückt. „ROLF? Wir haben einen dritten Sohn!" Ihr Gesichtsausdruck ist ernst. „Es wird Zeit dass dir mal jemand zeigt wie es richtig geht. Ich bin auch nicht perfekt, aber ich nehme mir raus zu sagen dass ich diese... ‚Frau' übertreffen kann!"

The Modern SearchWhere stories live. Discover now