Kapitel 3

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Mein Retter in der Not
Sonja

Ich saß geschockt da und sah, wie er auf ihn einschlug, ich konnte mich gar nicht bewegen. Ich war so in Schock, dass ich nur da saß und zuguckte. Als ich zu mir kam, stand ich auf und versuchte denn Jungen von dem Mann wegzuziehen. Es ging nicht, er war zu stark.

Ich konnte nicht anders, als zu schreien. ,,Okay, hör auf, es reicht, du bringst ihn noch um. Er ist schon bewusst los.'', er hörte auf und sah mich an und fragte, ob es mir gut ginge, ich konnte nicht antworten, deswegen nickte ich nur. ,, Komm', ich bringe dich nach Hause.''

Nach einer Weile kamen wir an, ich bedanke mich bei ihm und ging so schnell, ich konnte nach Hause. Ich konnte die Nacht fast gar nicht schlafen. Am nächsten Tag versuchte ich mich mit Kaffee wach zu halten, weil ich sonst auf der Arbeit einschlafen würde.

Auf der Arbeit sah ich Hülya und ich begrüßte sie lächelnd. Wir haben eine Weile geredet, weil nicht so viel im Café los war. Sie erzählte mir, dass sie verlobt ist und sie bald heiraten wird. Ich hab mich ihr anvertraut und hab die Geschichte meiner Eltern ihr erzählt. Sie hat mich herzlich umarmt, dann kamen die ersten Kunden rein und wir müssten sie alle bedienen. Als ich Feierabend hatte, bin ich nach Hause gegangen, aber es war auch schon wieder dunkel, ich hatte Angst, dass dieser Mann wieder auftaucht, aber es war nicht der Fall.

Als ich zu Hause ankam, sah ich am Eingang wieder diese Jungs Gruppe, die immer vor der Tür chillen und da sah ich wieder diese braunen Augen, die sich in mich bohrten. Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln und dann ging ich rein. Oben hab ich mich umgezogen und hab mir ein lockeres T-Shirt mit einer Jogginghose angezogen. Ich legte mich direkt hin, weil ich zu kaputt war, um etwas zu essen.

*Am nächsten Tag*

Ich wachte auf und ging wieder direkt zur Arbeit. Auf dem Weg dorthin dachte ich über mein jetziges Leben nach. Ich musste alles tun und Geldverdienen und somit auch die Schulden abbezahlen, ich musste mir einen zweiten Job suchen. Zum Glück hatte ich mein Handy noch und Verbund mich mit dem Internet im Café, suchte im Internet nach Jobs, fand nichts und die meisten Jobs waren etwas weiter weg und ich konnte mir nicht leisten, mit dem Bus oder mit der Bahn zu fahren. Ich musste etwas suchen, was in der Nähe war.

Nach hoffnungsloser langer Suche nahm mir die letzten Stunden frei und ging in die Stadt, um zu gucken, ob irgendwelche Läden Mitarbeiter bräuchten. Ich sah an einem Club ein Schild stehen ^Mitarbeiter oder Mitarbeiterin gesucht^, eigentlich würde ich solche Jobs niemals annehmen, aber ich hab keine Wahl. Ich muss mein ganzes Geld nur für diese Schulden geben! Ich muss versuchen, mich über Wasser zu halten. Die Möchtegern-Familienmitglieder, die ich hatte, würden mir niemals das Geld leihen, die haben nicht mal Kontakt zu mir aufgenommen und waren auch nicht auf der Beerdigung von meinen Eltern, warum sollten sie mir denn Geld geben?

Sie vertrauen mir nicht. Sie denken, dass ich jetzt auf der Straße gelandet bin und wenn sie mir das Geld leihe, ich es nie wieder zurückgeben würde. Ich hab da sowieso gar keinen guten Kontakt zu Ihnen. Die einzige Person, mit der ich gut war, war meine Oma und sie ist vor einem Jahr verstorben, somit hatte ich niemanden mehr.

Ich ging in den Club rein und ich war einen jungen Mann ungefähr in mein Alter oder älter an der Bar stehen, ich ging zu ihm und fragte ihn nach der Stelle. ,,Hey, ich hab das Schild draußen gesehen, ich wollte mich für die Stelle bewerben. Kannst du mir da weiterhelfen?'', fragte ich ihn lächelnd. ,, Ja klar, also, ich muss dich nur dem Chef vorstellen und wenn alles gut läuft, kannst du sogar gleich anfangen, wenn du willst.''

Wir gingen zusammen in einem Raum und da saß ein junger Mann am Tisch. Er stellte sich als Omar vor und sagte, dass er der Vertreter vom Chef ist, weil der Chef fast nie hier herkommt. Wir redeten bisschen und er meinte, ich wäre eingestellt, brauch noch paar Informationen von mir und ich könnte direkt anfangen. Ich bin so glücklich, dass ich endlich einen zweiten Job hab und hoffe, dass ich mich so über Wasser halten kann und die Schulden abbezahlen kann.

Nach paar Stunden war der Club schon voll und ich mischte die Getränke zusammen und war die meiste Zeit an der Bar und half somit auch Enes. Enes war der junge Mann, den ich beim Hereinkommen gesehen habe und er war eigentlich sehr nett und auch sehr humorvoll. Wir haben sehr viel gelacht zusammen, er war wirklich nett. Wir hatten 3:00 Uhr morgens und meine Arbeitszeit war vorbei, ich musste morgen um 8:00 Uhr aufstehen und zum Café gehen. Um 23:00 Uhr sollte ich wieder im Club sein, ich weiß nicht, ob ich das hinbekommen werde, aber ich hoffe es, weil ich beide Jobs zurzeit echt brauche.

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