1. Kapitel

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Ich wich dem Pfotenschlag des stämmigen Wolf vor mir aus
und schlug mit einem gezielten Schlag auf seine Schulter.
Ich drückte ihn mit einer Pfoten triumphierend zu Boden, als er durch meinen Schlag das Gleichgewicht verlor.

Ich schnaubte belustigt.
Ich war eben schon immer besser im kämpfen gewesen als mein Bruder.
Ich gab ihn frei und er schüttelte sich die Erde aus dem langen, seidigen, grauen Pelz.
Er sah aus wie das Abbild unserer Mutter.
Genauso wie sie war er schmal gebaut, hatte kleine Ohren und Pfoten, dennoch war er eher kräftig.
Seine grüne Augen waren klein und rund.

Man sah ihm an,dass er ein geschickter Jäger war.
"Irgentwann liegst du im Dreck", sagte Strudel und stieß mich liebevoll an.
"Das werden wir sehen", lachte ich.
"Komm, wir sollten eigentlich jagen und nicht herumalbern".

Auffordernd zuckte ich mit dem Ohr,
als Strudels Augen schemenhaft leuchteten.
"Wir jagen jetzt und dann bringst du alles ins Lager. Das sieht dann so als als ob du alles gefangen hast und ich nichts. Die werden sich wundern", schlug mein Bruder
belustigt vor.

Ich musste grinsen, als ich mir vorstellte wie ich vollgepackt mit Beute in das Lager spazierte, gefolgt von Strudel ohne Beute.
"Aber das würde deinen Ruf schaden.", protestierte ich.
"Egal"

"Ich bin eh nicht so gut. Nimm du lieber die ganze Beute."
"Ich schade meiner Schwester doch nicht!"
Dankbar sah ich in an.

"Was macht ihr hier?", donnerte ein Knurren um meine Ohren.
"Wir jagen, Schatten", antwortete mein Bruder ruhig unserem Alpha.
"Und wo ist eure Beute?", fragte Schatten. Seine Muskeln spielten unter seinen schwarzen Pelz und erinnerten mich an seine Stärke.

"Wir wollten gerade Anfangen", murmelte ich.
Schatten musterte mich abfällig. "Wir brauchen noch eine Wache. Ein Dachs ist in unserem Territorium. Du und Rabe werden Wache halten.", kommandierte er.

"Strudel jag weiter", fügte unser Alpha hinzu.
"Natürlich Schatten".
Ich warf Strudel einen entschuldigten Blick zu, bevor ich mich neben meinen Alpha stellte.

Ohne auf mich zu achten drehte sich Schatten um und stürmte davon.
Blitzschnell folgte ich ihm, doch es war schwer nicht zurück zufallen und Schatten aus den Augen zu verlieren.
Ich schluckte bitter.
Ich war immer noch Teil seines Rudels!
Er behandelte mich so, als ob ich einen Fehler gemacht habe.
Dabei habe ich das nicht einmal.
Ganz im Gegenteil. Ich gab bei allem mein Bestes. Doch das war Schatten egal.

Ich war Tochter eines Mörders und egal was ich tun würde, ich werde nie diesen Schandenfleck meines Vaters los.

Keuchend kam ich hinter Schatten zum stehen. Er war im Lagereingang stehen geblieben. Dort saß schon Rabe. Er war ein eher kleiner, flinker Wolf.

Sein schwarzers Fell war sauber und seidig. Respektvoll grüßt er unseren Alpha, ohne mich auch nur zu Beachten.
"Rabe weiß du wo die Schutzeinheit auf mich wartet.", fragt Schatten den schwarzen Wolf. Mir viel schmerzhaft aus, dass er mit Rabe viel sanfter redete.

Rabe nickte. "Sie warten bei den Himmelfelsen".
Mit einem Nicken verabschiedete sich Schatten von Rabe und verschwand im Wald.
Stumm setzte ich mich zu Rabe in den Eingang.
Sein wütender und abstoßender Blick schien sich durch meinen Pelz zu fressen und es schmerzte.

"Ich bin keine Mörderin.", knurrte ich ihn an und sprang auf.
"Hat niemand behauptet.", murmelte er, wobei er den Blick senkte.
"Dein Blick reicht.", erwiderte ich aufgebracht.
"Ich bin nicht wie mein Vater!".
Stille.

"Sein Blut fließt aber auch durch deine Adern.", erwidert er kleinlaut.
"Und? Ich sehe zwar so aus wie mein Vater aber....". Ich stockte bei dem Gedanke zu Morden."... ich würde so etwas nie tun."

"Obwohl dich alle Jahre lang wegen deinem Vater ausgeschlossen haben, würdest du dich nicht an uns rächen?", fragte Rabe erstaunt.

"Was? Nein! Niemals! "
Rabe sah mich erstaunt an.
"Außerdem vielleicht war er unschuldig", murmelte ich leise und setzte mich wieder.

"Wer?"
Erstaunt sah ich Rabe an. Wie konnte er mich verstehen? Ich hatte doch so leise gesprochen.
Als ob er meine Gedanke hören könnte, zuckte er mit seinen Ohren.
"Sturm. Wenn er damals verbannt wurde, und wahrscheinlich starb, warum wird jeden Vollmond weiterhin eine Wolf  des Mond Rudels ermordet?", fragte ich.

"Man sagt Sturms Seele hatt sich geweigert eine Quelle zu werden.
Nun treibt sie ihr Unwesen bis das ganze Mond Rudel ausgelöscht ist.", erzählte Rabe mit einem schaurigen Unterton.
Ich merkte das ich angespannt war, so als würde mich gleich Sturms Seele aud den Schatten den Bäume anfallen.
"Wer weiß", murmelte ich.
"Du musst wissen ich mochte deinen Vater.", gestand Rabe. "Aber als er verbannt wurde nannte er einen angeblichen Täter."

"Wen?"
"Sichel. Er würde doch nie seine Schwester töten!"
Ich nickte und alleine der Gedanke meinem Bruder etwas anzutun ließ mich erschüttern.
Als ich so neben Rabe saß und lauschend Wache hielt, wusste ich nicht was noch auf mich zu kam.
Vermutlich war das auch besser so.

Die Tat des MondesDove le storie prendono vita. Scoprilo ora