6. Kapitel

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Ich musterte den stillen See. Kein Anzeichen zeigte, was letzte Nacht passiert war. Unruhig lief ich am Ufer entlang. Strudel beobachtete mich verwirrt. "Alles gut? Du siehst nervös aus.", stellte Strudel fest. "Ja. Alles gut", murmelte ich und musterte den See noch einmal.
Habe ich mir das nur eingebildet?, fragte ich mich unruhig. "Welle!", schrie Strudel plötzlich und ich erwartete, dass auch er Visionen sah, doch so war es nicht. Als ich mich zu ihm umdrehte, rannte mich Sturdel fast um, als er in den See stürzte. Zwischen ein paar Bäumen kam schnaufend ein Braunbär hervor.

Meine Vision! Angst zwang mich dazu, meinem Bruder zu folgen. Als Mitglied des Mond Rudels lernte man schon als Welpe das schwimmen, damit niemand in einem verstorbenen Wolf umkommt. Mein dichter Pelz sog sich in sekundenschnelle voll und wollte mich in die tiefe des Sees ziehen. Ich kämpfte dagegen an. Ich war schon oft schwimmen gewesen, doch der Druck, dass mein Leben daran hängt, entmutigte mich. Wellen, die vom Bären ausgelöst wurden, schlugen gegen mich.
Das brüllen des Bären dröhnte um meine Ohren. Würde unsere Reise so schnell enden? Nein! Das würde ich nicht zulassen! Ich strampelte wütend weiter, so das ich kurz darauf auch schon die Mitte des Sees erreichte. Erst jetzt viel mir auf, dass ich Strudel nirgends entdecken konnt. Panisch sah ich mich um. Erleichtert atmet ich aus, als ich ihn gerade rechts von mir aus dem See kraxeln sah. Er war sicher.

Dafür war ich in Gefahr.

Alles schien zu beben und mir das überleben schwer zu machen. Nun hatte ich fast den Wasserfall erreicht, was es mir nicht leichter machte. Denn dieser zog mich nach unten. Als ich unter ihn schwam, da ich keinen anderen Ausweg sah, verlor ich die Kontrolle und tauchte unter.
Wasser füllte meine Ohren, meine Nase und nahm mir die Sicht. Das einzige was ich nun tun konnte war zu schwimmen. Hier unter Wasser sah ich den Bären nicht mehr, hörte und roch ihn auch nicht mehr, so dass ich mich unwilkürlich entspannte. Erleichtert schob ich meinen Kopf über die Wasseroberfläche und schnappte nach Luft. Die Geräusche des Bären holten mich schlagartig in meine lebensgefährliche Situation zurück. Ich sah immer noch kaum was. Ich blinzelte mir das Wasser aus dem Augen, als ich kalten Stein unter meinen Füßen spürte. Ich schob mich weiter bis ich komplett auf Stein stand. Ich schüttete mir das Wasser aus dem Fell und drehte mich meinem Gegner zu. Ich zuckte erschrocken zusammen als die Pranke des Bären nur knapp an meine Schnauze vorbei sauste.

Ich fiebte laut auf, entspannte mich aber, als ich merkte, dass der Eingang der Höhle, in der ich war, zu klein war, um das der Bär hinein passen würde. Erleichtert seufzte ich.
Da ich die Zeit totschlagen musste, bis der Bär verschwunden war und die Höhle wieder verlassen konnte, drehte ich mich um und stagste tiefer hinein.
Nach einer kurzen Weile erreichte ich ein rundes Gewölbe. Pflanzen wuchsen aus jeder Nische und an jeder freien Stelle. Dies gelang nur durch ein großes Loch in der Decke.

"Was suchst du hier?", knurrte eine Stimme aus der Höhle.

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Das wars auch schon mit dem Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Aufjedenfall habe ich eine Frage an euch. Soll ich eine Hierachie für das Mond Rudel erstellen? Später könnte ich auch noch alle anderen Wölfe auflisten. Stimmt ab, was ihr wollte:

- Keine Hierachie

- Mond Rudel Hierachie am Anfang und die restlichen Wölfe am Ende

- Alle Hierarchien am Ende

Die Tat des MondesWhere stories live. Discover now