10. Kapitel

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Die Sonne ging am Horizont auf und färbte den Himmel in ein bezauberndes Orange. Die bittere Kälte der Nacht wurde sofort erträglicher. Ich konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. Kein Wunder. Ich hatte diese Nacht kaum geschlafen, da ich mich mit dieser einen Entscheidung rumschlagen musste. Dafür stand nun meine Wahl.
Obwohl es mir schwer fiel, da ich das Lavendel Rudel lieb gewonnen hatte, mussten wir weiter.

Meine und Strudels Wunden waren wieder verheilt. Nichts hält uns mehr hier. Eigentlich. Ich habe nämlich nicht nur das Rudel lieb gewonnen, Nein, auch einen ganz bestimmten Wolf. Ich liebe es wie er alle anderen seinen Respekt zeigt, jedem hilft und unterstützt und nie ein schlechtes Wort über andere verliert. Ich liebe seinen samtigen Pelz und die rehbraunen Augen in den man sich verlieren kann.
Ich liebe Galaxie. Doch...wir konnten nicht bleiben.
"Guten Morgen", grüßte mich seine Stimme und alles in mir spannte sich an. Es graute mir davor, es ihm zu sagen.
"Wir müssen noch jagen. Möchtest du mich begleiten?", fragte Galaxie.
Alles in mir wollte alleine mit ihm jagen, doch ich schüttelte den Kopf. "Galaxie.... Es ist Zeit das ich und Strudel weiter reisen. Wir müssen Sichel auffliegen lassen.". Galaxie, der den Grund unserer Reise kannte, nickte.
"Und was wenn wir euch nach Hause begleiten und zustimmen, dass Sichel der Mörder ist.", schlug er vor.

Ich dachte darüber nach, schüttelte aber den Kopf. "Schatten traut keinen Fremden."
"Und du denkst, dass er einen Verbanten und seiner Familie traut?", fragte Galaxie argwöhnisch. Das war das erste mal, dass seine Stimme negativ klang. "Vielleicht hat er einen Plan!", keifte ich ungewollt barsch. "Komm dann aber ja nicht angekrochen, wenn du ihn nicht findest!", knurrte Galaxie. Ein dicker Klos bildete sich in meinen Hals.
"Warum redest du so mit mir?"
Ich sah wie er sich verkrampfte und meinem Blick auswich. "Ich wünsche euch eine gute Reise", sagte er nur und ging.
Ich musste kämpfen nicht einzuknicken, da meine Beine nachgeben wollten. Er mag mich nicht! Warum sollte ich also noch hier bleiben? Mein einziger wirklich Grund war weg. Ich bildete mir ein, dass etwas knackte. So als würde etwas zerspringen.

"Welle! Was ist los?", hörte ich Rosmarins Stimme. Ihre Stimme was leise und gedämpft durch meinen Schleier aus Trauer. Die Wärme ihres Körpers merkte ich kaum.
Meine Beine gaben nach und alles wurde schwarz.

Stimmen waren das erste was ich hörte, als ich wach wurde

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Stimmen waren das erste was ich hörte, als ich wach wurde. "Lass mich zu ihr!", knurrte Strudel. "Sie braucht Ruhe!", konterte...Galaxie?
Als ich an ihn dachte rutschte mir eine Fipen heraus, welches meine Trauer widerspiegelte. Ich öffnete meinen Augen und sah in die rehbraunen Augen, die ich so liebte. Schmerz drückte mir die Luft aus der Lunge. Grob schubste Strudel Galaxie zur Seite. Er kauerte sich vor mich hin. "Alles gut?"
Ich schüttete den Kopf. Nichts war gut! "Tut dir etwas weh?", fragte mein Bruder mit sanfter, besorgter Stimme weiter. Ich nickte. Und wie mir etwas weh tat! Mein Herz verblutete regelrecht!
"Was tut dir weh? ", wurde mir eine weitere Frage gestellt. Eine bessere Frage wäre vermutlich gewesen, wer mir weh tut. "Es tut so weh!", jammerte ich nur. "Lass mich mal". Galaxie drängte sich an Strudel vorbei. Unentschlossen kauerte sich mein Bruder hinter ihm.
"Wo tut es denn weh?", fragte Galaxie. "Hau ab!", fibte ich. "Ich will dir nur helfen!"
"Wegen dir tut es doch so weh!", rutschte es mir heraus. "Was habe ich denn gemacht?", fragte Galaxie verwirrt. Ich antwortete nicht. Stattdessen legte ich mein Kopf auf das Nest aus Blättern und Gräsern. Kurz darauf brach ein Streit zwischen Galaxie und Strudel aus.
"Was hast du ihr angetan?"
"Nichts!"
"Warum behauptet sie es dann?"
"Weiß ich nicht! Lass mich jetzt durch!"
"Wenn du mir die Wahrheit sagst!"
"Du bist alleine! Du willst doch keinen Kampf provozieren!"

"Hört auf!", schrie ich und sprang schwankend auf.
"Setzt dich!", schrien mich beide an. Ich musste lachen. "Das ist nicht lustig! Du bist krank!", wurde weiter gebrüllt, so dass sich einige Wölfe vor dem Ersatzbau sammelten. "Mir geht es gut.", verteidigte ich mich, woraufhin von beiden ein lauthalses "Nein!", kam.
"Ach Galaxie. Ich werde nicht angekrochen kommen.", sagte ich bitter. Strudels Blick durch bohrte den schwarzen Anführer.
"So-so-so war das nicht gemeint.", stotterte dieses. " Das tat weh.", sagte ich bedauernd. "Ey!", protestierte Galaxie, als Strudel ihn eine Scheuerte. "Du Rinnsal!", keifte er. Ich lachte.
Schade das das bald vorbei war.

Die Tat des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt