16. Kapitel

33 6 17
                                    

Vergebens versuchte die schlanke Wölfin noch einmal aus der Grube zu entkommen.
Außer das sich einige Erdbroken lösten, passierte nichts.
Verzweifelt sah sie mich an und ich spürte wie sich Unbehagen in mir ausbreitet.
Ich wandt rasch meinen Blick ab und sah zu Strudel und Riese, die sich nach einem brauchbaren Gegenstand umsahen.

"Habt ihr was?", fragte ich unruhig und mein Schweif peitschte aufgewühlt hin und her.
Beide schüttelte besorgt den Kopf und nur der verzweifelten Wölfin willen unterdrückte ich ein Seufzen.
Trotzdem fibte sie verzweifelt und sank zu Boden.
"Alles gut. Wir kriegen das hin.", erwiderte ich und entspannte mich gezwungener maßen.

"Wie heißt du?"
"T-t-traum", meinte sie. Ihre Stimme zitterte.
"Ich bin Welle und ich schwöre um meinen Namens willen, dass wir dich da raus holen.", sagte ich mit fester Stimme und ich sah, wie Hoffnug in Traums Augen glitt.
"Strudel! Such dort drüben! Ich suche hier und Welle....", Riese nickte und ich verstand, dass ich Traum weiter unterstützen sollte.

"Wo ist dein Rudel?", fragte ich, um das Thema zu wechseln.
"Ich habe kein Rudel.", knurrte Traum und ich ernkannte schnell, dass dies ein kritisches Thema zu sein schien.
"Und wo ist dein Rudel?", drehte Traum den Spieß um.
Ich schwieg einen Moment.
Wie sollte ich das erklären?
Nach einiger Zeit der Stille, antwortet ich einfach mit der Wahrheit:"Ich versuche es zu retten. Mein Rudel beherbergt einen Mörder und ich suche meinen Vater, um das zu beweisen, den nur ich, mein Vater und mein Bruder, Strudel, wissen, dass er der Mörder ist."

"Und warum ist dein Vater nicht bei deinem Rudel?"
"Weil mein Anführer dachte, er ist der Mörder."
Kurz schwieg Traum, bevor sie mich mitleidig an sah.
"Es ist bestimmt nicht einfach, als "Mördertochter" zu leben.", meinte sie nachdenklich.

Nicht einfach?
Es war unheimlich schwer!
Jeden Tag hat mich mein Rudel angesehen, als wäre ich Abschaum.
Sie hatten Angst, hassten mich und doch hatten sie Respekt vor mir.
Nicht auf die Art, dass sie mich respektierten, als Mitglied, sondern ein ehrfürchtige respektieren.
"Nein. Das war es nicht.", sagte ich.
Für einen Moment nahmen mich die schrecklichen Erinnerungen ein und mein Kopf sank beschämt ein Stück richtung Boden.

"Ich weiß nicht, wie es ist, als Mördertochter bezeichnet zu werden...... und genau deswegen bin ich erstaunt. Warum willst du dein Rudel retten, nachdem es, dich so benannt hat?", fragte Traum.
Als ich nun aufblickte sprühten meine Augen vor Stolz, Mut und Abenteuerlust.

"Weil ich ihnen beweisen will, dass sie unrecht hatten, dass sie mich falsch behandelt haben. Ich möchte das Erstaunen in ihren Gesichtern sehen, wenn sie die Wahrheit erfahren!", sagte ich mit fester Stimme.

Traum wollte etwas erwidern, als ich Riese rufen hörte:" Ich habe etwas gefunden!"
Als ich mich umblickte, stolperte er gerade mit einem langen Stock zu uns.
Freudig rannte ich zu ihm.
Strudel, der den Ruf auch gehört hatte, half uns, den stämmigen Stock in die Grube zu schieben.

Sichtlich erleichtert, jedoch vorsichtig, balancierte Traum aus ihrem Gefängnis.
"Vielen Dank.", sagte sie und sah jeden von uns tief in die Augen.
"Meint ihr ich dürfte mit euch kommen?", fragte sie schüchterne.

Ich nickte.
"Es wäre uns eine Ehre."

Die Tat des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt