5. Kapitel

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Müde blinzelte ich. Das fahle Licht des untergehenden Mond schimmerte durch den schmalen, von uns leicht ausgebauten, Eingang des ehemaligen Fuchsbaus. Das Licht des Mondes schien magisch zu schimmern. Ich drehte mich unzufrieden um, in der Hoffnung eine bequemere Position zu finden. Strudel schnaufte genügsam im Schlaf und ich grinste. Nun musste ich feststellen, dass mich langsam der Durst zu plagen begann. Deshalb zwängte ich mich, diesmal ohne Panik, aus dem Bau der uns als Unterschlupf diente.

Der kühle Nachtwind fuhr mir durch meinen grauen Pelz und ließ mich zittern. Zur Sicherheit prüfte ich die Luft, nach Mond Rudel Geruch. Ich witterte eine Maus, die vermutlich die Nacht nutzte, um Körner und andere Nahrung zu sammeln. Ansonsten witterte ich nur ein paar andere Beutetiere. Mond Rudel roch ich zum Glück nicht. Ermutigt spitzte ich die Ohren, hörte jedoch keine Quelle. Ich überlegte zurück in meinen Heimatwald zu gehen, um dort aus dem Fluss zu trinken, doch mir war das Risiko zu hoch, dass mich jemand aus meinen alten Rudel sehen würde. Ich wandt mich dem Wald hinter unserem Unterschlupf zu und hoffte, dass ich dort einen Fluss oder ähnliches finden würde.

Der Boden unter meinen Füßen fühlte sich angenehm kühl an und das wenige Laub, welches von den Bäumen gefallen war, raschelte angenehm im Wind. Erleichtert hörte ich in der Ferne das rauschen eines Gewässers. Ein Wasserfall?
Ich folgte dem Geräusch, bis ich einen kleinen See entdeckte. Ein Wasserfall fiel von einem riesigen Felsen, der sich gen Himmel erstreckte. Es war ein bezaubernder Moment, während ich den See beobachtete. Ein Schwarm Vögel flogen still über ihn.
Vorsicht trat ich an dem Rand des Sees und nahm einen Schluck.
Plötzlich schlug mir ein Wind entgegen, das Wasser kräuselte sich und bildete... Bilder?
Erschrocken und vor Angst gelähmt, starrte ich auf das Wasser.

Darin sah ich einen riesigen, wilden Braunbären. Er hob gefährlich seine Pranke, doch bevor er zuschlagen konnte, änderte sich das Bild. Ich sah einen Wald und zuckte zusammen, als ich das Geheul von wütende Wölfen, so wie ihre Pfotenschritte vernahm. Ehe ich etwas tun konnte, änderte sich das Bild schon wieder. Diesmal sah ich Wasser. Viel Wasser. Es sah aber anders aus, als das Wasser im See. Es war blauer.
Als sich das nächste Bild zeigte, fibte ich ängstlich auf. Dort zeigte sich eine Schlucht mit Felsen die sich gen Himmel streckten und dort lag ich. Mein Körper war blutüberströmt und die Spitze des Felsens bohrte sich durch mich hindurch. Bevor ich es wirklich realisiert hatte, war das Bild- meine Vision- verschwunden.

Das Wasser sah wieder ganz normal aus. Nicht so, als hätte es gerade meinem Tot vorhergesehen. Mein Herz hämmerte mir hart gegen die Brust und ich zitterte. "Welle?", hörte ich die panische Stimme meines Bruder. "H-h-hier", rief ich, während ich versuchte, mein zittern zu unterdrücken. Ich wollte ihn nicht beunruhigen, weswegen ich entschied meine Visionen vor ihm zu verheimlichen.
Der graue Körper meines Burders tauchte hinter einen Baum auf. Man sah ihm die Erleichterung an, als er mich sah. "Was machst du hier? Ich hatte Angst, dass dich das Mond Rudel geholt hat.", keuchte er und drückte sich ängstlich an mich. "Tut mir leid. Ich hatte Durst.", entschuldigte ich mich. "Wir wecken den anderen, wenn wir den Schlafplatzt verlassen, okay?", fragte Strudel hoffnungsvoll. Um ihn zu beruhigen nickte ich.

Eine warme, nasse Nase weckte mich

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Eine warme, nasse Nase weckte mich. Blinzelnd und verwirrt sah ich auf. "Ist Rabe schon wach?", murmelte ich und sah mich nach dem schwarzen Wolf um. "Wir suchen Sturm. Vergessen?"
"Oh. Stimmt", viel es mir ein und ich richtete mich auf. "Hier". Strudel schob mir ein Kaninchen hin. Dankbar sah ich ihn an, bevor ich gierig meine Beute verschlang.
"Wir gehen zum See.", sagte ich mit fester Stimme. Ich hoffte mehr über meine Visionen herauszufinden.

Die Tat des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt