20. Daechwita

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Jungkooks PoV

»Was hast du gesagt?«, schrie ich an Jimin gewandt.

Die Musik war so laut und der Lärm, der ausgelassen feiernden Menschen trug noch das Übrige dazu bei, dass ich rein nichts von dem verstand, was er mir entgegen brüllte.

»Hä?«, machte er und drehte mir sein Ohr entgegen.

»Was?«, erwiderte ich und schnell merkten wir, dass wir so nicht weiterkamen, mussten sogar lachen.

Ich bedeutete ihm kurz rauszugehen. Da uns sehr warm war, brauchten weder er, noch ich eine Jacke, wobei Jimin sie unter anderen Umständen bitter nötig gehabt hätte, so, wie er mit nacktem Oberkörper umher spazierte. Nicht wenige Köpfe drehten sich nach ihm um, als wir uns durch die dicht an dicht tanzenden Menschen in ihren Lack- und Leder-Outfits hindurchschlängelten.

»Okay, nochmal«, wiederholte Jimin, als er sich seine Vapo angemacht hatte und genüsslich dran zog.

Gespannt wartete ich, während ich beobachtete, wie sich das Licht des Club-Schriftzugs in den goldenen Glitzerpartikeln auf seinem blanken Oberkörper brach. Nicht nur, dass er sein Sixpack zur Schau stellte, nein, er hatte noch eine Schippe drauf gelegt, indem er seinen gesamten Oberkörper mit Feenstaub besprüht hatte.

Ja, genau so hatte ich auch geguckt, als er mir den Namen des Zeugs aus der Haarspray-Dose genannt hatte. Klammheimlich hatte er versucht auch mich damit zu verschönern, aber ich war noch rechtzeitig entkommen. Schließlich hatte ich ihm schon erlaubt meine Augen mit Kajal zu betonen und er hatte mir wiederholt meine Haare färben dürfen. Mein Deckhaar leuchtete nun in einem satten Pastell-Petrol.

»Deine Kims lassen sich ja ziemlich Zeit«, kam er endlich zur Sache und scheuchte damit die Hummeln in meinem Hintern auf, die sich erst vor kurzem artig zur Ruhe gelegt hatten. Es war bereits weit nach Mitternacht. »Hast du ihnen die richtige Adresse genannt?«

Durch seine Frage dezent verunsichert, checkte ich den Verlauf unseres Chats erneut, obwohl ich das vorhin schon einige Male getan hatte, da mir der Gedanke natürlich auch gekommen war. Als ich wieder aufsah, sah ich Jimin verschmitzt grinsen. Er machte sich mal wieder einen Spaß daraus, dass ich aufgeregt war.

Es trug auch überhaupt nicht zu meiner Aufregung bei, dass Jimin es nicht erwarten konnte, die beiden persönlich kennenzulernen und irgendwie machte ich mir einen Kopf, dass sie ihm nicht gefallen würden, was natürlich vollkommen ausgeschlossen war. Er müsste nicht mehr ganz bei Trost sein... Aber die viel entscheidendere Frage war, warum zum Teufel ich mit ihnen angeben wollte? Das war mir sonst so was von egal. Ich war mir nicht einmal sicher, ob meine Freunde jemals jemanden mit dem ich ein Schäferstündchen abgehalten hatte, mit Ausnahme von Saejin vielleicht, überhaupt mal zu Gesicht bekommen hatten.

»Vermutlich wollen sie gar nicht kommen«, fügte Jimin hinzu und ich sah ihn bestürzt an. Er schnaubte belustigt, als er meinen Gesichtsausdruck bemerkte. »Oh man, JK, ich zieh dich doch nur auf!« Ich sah ihn finster an und hätte nicht übel Lust gehabt, ihm vor versammelter Mannschaft seine geschnürte Lackhose herunterzuziehen. »Ich geh wieder rein. Kommst du mit?«

»Gleich«, erwiderte ich und er klopfte mir auf die Schulter.

»Sie kommen schon«, meinte er dann und ich nickte.

Als er in den Club verschwand, stützte ich mich an die Absperrung hinter mir und legte seufzend den Kopf in den Nacken. Ich schaute nach rechts auf die noch immer sehr lange Schlange mit feierwütigen Menschen, die unbedingt in den Club wollten. Aber dieser war bereits gerappelt voll und man hatte nur eine Chance reinzukommen, sollte sich jemand entschließen vorher zu gehen. Als ich mir die Leute so ansah und mein Blick weiter nach hinten wanderte, stutzte ich. Mir war so, als wenn...

Delicious TasteWhere stories live. Discover now