21. Party Party Yeah

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Gines PoV

»Das ist der Wahnsinn!«, schrie ich ausgelassen und warf die Hände in die Luft, als der DJ die Anwesenden dazu aufforderte eben diese zu heben. Ich sah, wie Jungkook mit dem DJ eine Art Erkennungszeichen austauschte. »Du kennst ihn?«, fragte ich, wobei ich ganz dicht an sein Ohr herantrat, um ihn nicht anbrüllen zu müssen.

»Das ist Hoseok, mein bester Freund«, erklärte er lächelnd und ich erinnerte mich daran, dass er ihn einmal erwähnt hatte, als er das Wenige über seine Vergangenheit preisgegeben hatte.

Ich besah mir diesen Hoseok genau, interessiert daran, wen Kookie als seinen Freund bezeichnete. Der vor dem Mischpult stehende, junge Mann war schmal, aber durchtrainiert, was man überdeutlich unter seinem roten Netzoberteil ausmachen konnte. Seine ebenfalls rote Lederhose wurde durch weiße Hosenträger an Ort und Stelle gehalten und mehrere Armbänder blitzten einem entgegen, sobald das Licht auf die Nieten darauf traf. Während er der Menge richtig einheizte, verzog sich sein Mund zu einem alles in den Schatten stellenden Lächeln. Er war mir direkt sympathisch und ich war aufrichtig froh darüber, dass er zu Jungkooks Freundeskreis zählte.

Im nächsten Augenblick öffnete ich jedoch empört den Mund, als ein Kellner, gekleidet in weißer Lederweste und -hose, an ihm vorbeikam. Hoseok wollte sich das offensichtlich bestellte Getränk nehmen, aber der Kellner nahm ihm dieses vorweg und kippte es vor seinen Augen auf ex. Dann aber griff der unverschämte Kerl an Hoseoks Kinn, zog ihn zu sich und küsste ihn. Ich sah im stroboskopartigen Licht, wie die Flüssigkeit an den Mundwinkeln von Jungkooks Freund herunterlief.

Okay, wow. Ich hatte mir ja schon gedacht, dass es hier wilder zugehen könnte, aber dann so was... Ungezügeltes zu beobachten, ließ mich doch erstaunt zurück.

Jungkook folgte meinem Blick, als er bemerkte, dass ich nur halb zur Musik tanzte. Er lachte wissend auf und meinte: »Keine Sorge, die sind zusammen«

Ich wandte mich überrascht zu ihm. »Hoseok ist schwul?«

»Ja. Hatte ich das nicht erwähnt?«

»Nö«

Jungkook zuckte die Schultern und ich spiegelte seine Geste. Mir war die Sexualität von Menschen sowas von egal und es machte sie in meinen Augen weder besser noch schlechter, sagte es doch rein gar nichts über die Persönlichkeit eines einzelnen aus.

»Der Kellner ist sein Freund?« Ein herzliches Lachen drang tief aus seiner Kehle und er wischte sich die aufkommenden Tränen aus den Augenwinkeln. Neugierig, warum er so lachte, stupste ich ihn an. »Was denn?«

»Kellner«, kicherte er. »Lass ihn das bloß nicht hören. Das ist Yoongi, der Club-Besitzer«

Ah, Kumpel Nummer 2 aus dem Freundeskreis, dachte ich und musste grinsen.

Einen letzten Blick auf das Paar werfend, welches sich anzüglich zum Beat bewegte und ich drehte mich schwungvoll um die eigene Achse. Ich war vom Wein ganz leicht beschwipst und genoss die Leichtigkeit. Während mein Gatte allen möglichen Quatsch machte und laut mitjubelte, sobald Hoseok erneut dazu aufrief, legte Jungkook eine mehr als heiße Sohle aufs Parkett. Man oh man, ich hatte ja keine Ahnung das er so tanzen konnte. Das er ein gutes Körpergefühl besaß, hatte er natürlich schon in anderer Hinsicht bewiesen, aber ihm jetzt dabei zuzusehen, wie er sich rhythmisch, um nicht zu sagen instinktiv, zur schnellen Musik bewegte, gab meiner eigenen Tanzlust einen solchen Aufschwung, dass ich Kopf wackelnd auf ihn zu hüpfte.

Er fing daraufhin selbst an den Kopf hektisch hin und her zu schütteln und warf die Arme hoch, während er eine Grimasse zog und seine Zunge heraus streckte. Ich musste lachen, streckte die Hände nach ihm aus. Unsere Finger verschränkten sich ineinander und mit einem Ruck zog ich ihn an mich. Dabei entstand soviel Schwung, dass wir gegen Taehyung stießen, der nach kurzem Stutzen die Arme um uns legte. Schon vergruben sich zwei Nasen an meiner Halsbeuge und mich durchlief ein wohliger Schauder.

Delicious TasteWhere stories live. Discover now