Kapitel 18

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Mein Hand wurde geschickt abgefangen und fest umklammert. Erst jetzt sah ich der Person mitten ins Gesicht und erkannte wer da vor mir stand. Es war keineswegs ein Unbekannter.

„Milan? Du bist wieder da!", stieß ich erschrocken hervor, während ich das Messer weiterhin auf sein Gesicht gerichtet hielt.

„Ich bin wieder da. Leg das Messer weg.", antwortete er vollkommen neutral. Es war kein Hauch von Ärger zu erkennen. Generell lag in seinem Gesicht keine einzige Emotion vor.

Meine Hand zitterte, während das Messer leicht an Milans Gesicht kam. Höchstens ein kleiner Millimeter trennte die Klinge von seinen Bartstoppeln.

Milans Griff um meine Hand verstärkte sich sekündlich weiter und versuchte mich von seinem Gesicht wegzudrücken. Aus irgendeinem Grund beharrte ich aber darauf meine Position zu behalten.

„Ich dachte jemand fremdes wäre hier.", rechtfertige ich mich. Jedenfalls war es ein Versuch der kläglich scheiterte.

Milan musterte von mich von oben bis unten, bis sein Blick in Richtung meines Rückens hängen blieb.

Er fuhr sich kurz über seine Lippen, bevor er mich mit stechenden Augen anschaute.

„Kayla leg das Messer weg.", sagte er mit einem messerscharfen Ton und ich bemerkte, dass ich noch immer dabei war meine Hand weiter nach vorne zu stoßen. In wenigen Millimetern würde das Messer seine Haut berühren.

Bevor ich jedoch überhaupt reagieren konnte, drehte mir Milan mit einer geschickten Bewegung die Hand um, sodass ich das Messer wie aus dem nichts fallen ließ.

Mit einem klirrenden Geräusch schlug es auf dem Boden auf und löste mich aus meiner Starre.

Schwer schluckte ich und blickte Milan an, der mich noch immer musterte. Auf einmal drehte er mir den Arm auf den Rücken und führte mich in Richtung des Hauses.

Mein Arm schmerzte und ich konnte ihn in dieser Position kaum bewegen. Das war vermutlich der Sinn hinter dem Ganzen, versuchte ich mir selber klarzumachen.

Mit schnellen Schritten führte er mich durch die Tür, rein in das Wohnzimmer, wo ich mit einer bestimmten Bewegung auf das Sofa gedrückt wurde. Die Tasche schob er mir von der Schulter, packte sie und stellte sich mit ihr gegenüber von mir auf.

Mit einem lauten Knall ließ er sie auf den Couchtisch vor mir fallen. Vor Schreck schloss ich kurz die Augen.

„Ich fasse zusammen: Du dachtest jemand fremdes wäre hier, probierst dann erstmal alle Messer aus, um dann vier Stunden später mit einer gepackten Tasche nachzusehen wer sich den im Garten versteckt?", seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.

Woher wusste er von den Messern? Hatte er mich also wirklich überwachen lassen?

„Das stimmt nicht.", sagte ich heißer und überlegte mir eine Möglichkeit aus dem ganzen hier rauszukommen.

Milan lachte einmal laut auf, während er den Reißverschluss meiner Tasche quälend langsam zurückzog. Noch immer stehend griff er mit einer Hand in die Tasche, während er darin rumwühlte.

„ Und diese Klamotten hast du wofür genau gebraucht?", fragte er langsam mit tiefer Stimme, die mir beinahe Angst einjagte. Beinahe, denn irgendwie war die erschreckende Angst vor ihm in der letzten Zeit verflogen.

Wahrscheinlich war ich auch nur aus diesem Grund auf die Schwachsinnige Idee gekommen einen Fluchtversuch zu starten.

„Ich...", stotterte ich und senkte meinen Blick. Ihm in die Augen zu schauen konnte ich gerade einfach nicht.

(Mafia) Fake Love - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt