Kapitel 35

10.2K 303 60
                                    

„Ja das bin ich", antwortete ich langsam.

Verwundert schaute er mich an, als ich anfing tief Luft zu holen und weiterredete.

„Ich bin hiergeblieben. Du hast mich hier eingesperrt und obwohl ich die Chance hatte zu entkommen, zwei Mal wohlgemerkt, bin ich noch da. Ich will hier nicht mein ganzes Leben eingesperrt bleiben Milan. Meine Mutter und meine kleine Schwester sind in Deutschland und machen sich Sorgen um mich. Das kann ich ihnen nicht für immer antun.", erklärte ich ihm.

„Deine Mutter weiß, dass es dir gut geht. Und deine Schwester auch", rechtfertigte sich Milan.

„Das ist doch gar nicht der Punkt.", versuchte ich ihm klarzumachen.

„Ach nein? Was ist denn dann der Punkt Principessa?", knurrte Milan.

Obwohl ich wusste, wie waghalsig es von mir war, verließ der nächste Satz meinen Mund.

„Du lässt mich sie noch immer nicht sehen. Versetz dich in die Lage meiner Schwester. Ich weiß, dass du das kannst. Du machst dasselbe mit mir, wie diese Männer damals mit Zara."

„Zara? Woher weißt du das?", Milans Gesichtszüge entgleisten und ich merkte, wie er sauer wurde.

„Kayla verdammt nochmal. Woher kennst du den Namen meiner Schwester?", seine Stimme war laut geworden und wirkte bedrohlich. Er kam näher und presste mich gegen die Wand.

„Milan du machst mir Angst."; flüsterte ich, während sich Tränen in meinen Augen bildeten.

In dem Augenblick schien Milan zu realisieren, was er gerade tat. Sofort trat er einen Schritt zurück.

„Tut mir leid Ich ...", murmelte er.

„Es tut mir leid.", wiederholte er, ehe er mich in seine Arme schloss.

........................................................................

„Milan was wird das? Wo geht es hin?", fragte ich neugierig, als mich Milan mit einem Koffer in seinen Privatjet packte.

Seit unserem kleinen Gespräch gestern Abend war es zwischen uns beiden eigentlich wieder ganz harmonisch verlaufen. Bis er mich heute morgen in sein Auto gesetzt hatte und mit mir zum Flughafen gefahren war. Erst dachte ich, dass wir irgendwo zusammen hinfliegen, aber scheinbar war ich die Einzige, die das Flugzeug befördern sollte.

„Das wird eine Überraschung Principessa. Das gestern hat mich zum Nachdenken angeregt.", erklärte er mir und blieb kurz auf der kleinen Treppe, welche zum Flugzeug hochführte, stehen.

„Na dann wir sehen uns in ein paar Tagen wieder.", erwiderte ich voller Vorfreude. Immerhin konnte das ja nur bedeuten, dass ich meine Familie für ein paar Tage sehen konnte.

Milan reagierte auf meine Aussage nicht wirklich und nickte nur kurz mit dem Kopf. Fast unsicher, als ob er daran zweifeln würde, dass ich zurückkam. Doch das würde ich. Auf jeden Fall.

„Milan.", rief ich seinen Namen, um seine volle Aufmerksamkeit zu erlangen, „ ich liebe dich."

Die Worte kamen wie von selbst aus meinem Mund und ich war selber überrascht davon.

„Ich liebe dich auch, Principessa. Vergiss das nicht.", lächelte er leicht und reichte mir einen etwas größeren Umschlag.

„Was ist das?", ich sah ihn fragend an.

„Deine Freiheit. Öffne ihn erst im Flugzeug."

Mit den Worten ging Milan die Treppe hinunter und die Tür zum Flugzeug schloss sich. Ich begab mich zu meinem Sitz und drehte den Umschlag in meiner Hand hin und her.

Dann spürte ich, dass das Flugzeug begann sich zu bewegen. Nagespannt klammerte ich mich wieder an meinem Sitz fest und nahm war, wie die Landebahn unter mir immer kleiner wurde. Als wir durch die Wolkendecke brachen, fielen vereinzelt Sonnenstrahlen durch das kleine Fenster und erhellten den Innenraum.

„Na dann schauen wir doch mal, was das hier ist.", murmelte ich vor mich hin und öffnete den Briefumschlag unsanft.

Doch was ich darin erblickte, ließ mich den Atem anhalten.

Scheidungspapiere? Mit Milans Unterschrift und, wer hätte er gedacht, auch meiner. So schnell wie er uns verheiraten konnte, hatte er es auch wieder geschafft uns Scheiden zu lassen.

War das sein Ernst? Nach gestern dachte er es wäre das beste uns scheiden zu lassen? Hätte er das nicht mit mir besprechen können wenn ich zurückkam?

„Was zur Hölle?", murmelte ich weiter und entdeckte einen kleinen Brief, der noch im inneren des Umschlags lag. Als ich ihn öffnete erblickte ich Milans Handschrift. Er hatte eine wirklich schöne Schrift. Sie wirkte sauber und elegant wie bei einem Geschäftsmann.

Kayla, 

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Kayla, 

Es tut mir leid. Einfach alles von Beginn bis Ende. 

Ich hätte dir das hier nicht ins Gesicht sagen können, deswegen hab ich dir diesen Brief geschrieben. 

Als ich dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich nicht, wer du bist. Ich wusste nur, dass ich dich wohl töten müsste. Du selbst hast mich genau diese Worte gefragt. Ich erinnere mich an das Zittern in deiner Stimme und daran, dass ich nicht davon absehen konnte, wie bildhübsch du bist. Vermutlich hätte ich dich in diesem Moment tatsächlich umbringen lassen, wäre deine Mutter nicht gewesen. Heute bin ich unfassbar dankbar, dass ich es nicht getan habe. 

Du hattest irgendwann keine Angst mehr davor mir deine Meinung zu sagen und am Anfang dachte ich, dass du mir lieber warst, als du noch Angst vor mir hattest. Heute bin ich unfassbar dankbar, dass du keine mehr vor mir hast. 

Du hast Recht damit, dass ich vermutlich alles dafür geben würde meine Schwester zurückzubekommen und, dass diesen Schmerz niemand durchmachen sollte. Deswegen bist du frei, wie du es dir gewünscht hast. Du kannst zu deiner Familie zurück und wirst mich nie wieder sehen. 

Principessa ich liebe dich von ganzem Herzen und ich hätte niemals gedacht, dass ich das jemals sagen würde. Auch wenn ich nicht bei dir bin, werde ich dich mein Leben lang beschützen. Solange ich lebe wird dir niemals jemand mehr wehtun können.

Sarai per sempre il mio più grande amore.

Con amore, Milan

Langsam merkte ich wie mir einzelne Tränen die Wange runter liefen. 

Er hatte mich verlassen. 

Weil es mein Wunsch war. Da hatte er Recht aber ich hatte mir nicht vorgestellt, dass es für mich so schwer sein würde. 

..........................................................................................

Ein neues Kapitel nach den Weihnachtsfeiertagen 🤍 das Ende des Buches wird höchstwahrscheinlich erst im neuen Jahr kommen. 

Wie gefällt euch das Kapitel?🤍

(Mafia) Fake Love - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt