Kapitel 32

11.4K 301 65
                                    

Es war ein sanfter Kuss. Der Hauch eines Kusses. Der so schnell vorbei war, wie er begonnen hatte, als ich bemerkte, was ich tat.

Milan sah mich nur kurz an, äußerte dazu aber keine Bemerkung. Na toll.

"Okay wir müssen uns jetzt erstmal um deine Wunde kümmern.", stammelte ich.

„Alles gut. Ist nicht so schlimm.", knurrte Milan mir zwischen zusammengepressten Zähnen entgegen.

„Du hast dir die Wunde aber schon angeschaut, oder?", erwiderte ich geschockt und übte weiter Druck aus, um die Blutung zu stillen.

„Ja klar.", knirschte er und verzog sein Gesicht. Na das sah aber nicht so danach aus.

„Und dann sagts du es sei nicht schlimm?!", rief ich entsetzt aus.

Milan zog meine Hand von seiner Wunde weg und blickte für einen Moment dort drauf.

„Die Kugel ist noch drinnen.", zischte er, ehe er Sergio einen kurzen Blick zuwarf. Anscheinend verstand dieser, worum Milan ihn gerade gebeten hatte, denn er sprintete sofort los in das Oberer Stockwerk.

Mit einer kleinen Tasche und einer Flasche Vodka kam er zurück und stellte sie neben mich auf den Boden. Die Flasche Vodka drückte er mir in die Hand.

„Du kümmerts dich darum, dass hier niemand rein oder raus kommt. Und bring in Erfahrung welcher Idiot zugelassen hat, dass hier eine Waffe reingeschmuggelt werden konnte."

Sergio nickte und verließ den Raum. Na toll jetzt ließ er uns hier auch noch so alleine.

„Hier nimm das Wunddesinfektionsmittel, um das Ganze zu desinfizieren und dann die kleine Zange, um die Kugel rauszuholen.", orderte Milan mich an und ich schaute nur verwirrt auf die Gegenstände, die er mir reichte.

Er war sogar angeschossen bei klarerem Verstand als ich.

„Und die Vodka Flasche? Auch zum Desinfizieren?", fragte ich und hielt die Vodka Flasche hoch, die sich noch immer in meiner Hand befand.

„Nein die ist für die Nerven.", entgegnete Milan.

Mit einem knappen „Oh" öffnete ich die Flasche und hielt sie Milan hin.

„Na dann trink.", forderte ich ihn auf und sah ihn an.

Milan lachte kurz, ehe er mit dem Kopf schüttelte.

„Nicht für meine Nerven. Für deine. Ich komm damit schon klar."

Ernsthaft? Dachte er ich bräuchte wirklich Alkohol, um diese ganze Prozedur hier ausführen zu können? Denn wenn es so war, kannte er mich wirklich gut und hatte mitten ins Schwarze getroffen.

„Meinen Nerven geht es wunderbar.", entgegnete ich jedoch und schürzte meine Lippen.

„Das glaube ich nicht, Sonst wäre das hier eben nicht passiert.", erwiderte er und fuhr mit seinem Daumen über meine Unterlippe. Ich wusste sofort, worauf er hinaus wollte.

„Damit liegts du Goldrichtig.", murmelte ich. Setzte die Flasche an meine Lippen und trank einen großen Schluck. Boah, war das Zeug ekelhaft.

Ich hatte mir doch nach der Nacht im Hotel in Spanien geschworen nie wieder Alkohol zu trinken. Und was tat ich jetzt? Alkohol trinken, und zwar wieder, um meine Nerven zu beruhigen.

„Du musst die Wunde ein bisschen weiter öffnen, damit du die Kugel dann herausholen kannst.", befahl er mir und drückte mir ein kleines Skalpell in die Hand.

Damit sollte ich jetzt seine Haut aufschneiden? Für wen hielt er mich?

„Hast du keinen privaten Arzt der das machen kann?", sagte ich und verzog mein Gesicht, während ich das Skalpell ansetzte.

(Mafia) Fake Love - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt