Kapitel 34

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„Leandro schön dich zu sehen.", grüßte Alec Milans Bodyguard fröhlich und wollte gerade von seinem Sessel aufstehen, als er stockte.

Auch ich erkannte langsam was hier vor sich ging. Leandro hatte seine Waffe gezogen und bereits entsichert.

„Es war eigentlich nicht geplant, dass du hier bist.", sprach Leandro ruhig und blickte Alec an.

„Leandro ich versteh nicht so ganz, was du hier machst.", Alecs Stimme klang unfassbar gefasst. Man konnte keinen Hauch von Besorgnis, Angst oder Aufregung spüren. Pure Ruhe strahlte er aus, während gerade eine Waffe auf ihn gerichtet wurde.

„Ich bin hier, um Kayla mitzunehmen.", erwiderte ihm sein Gegenüber.

„Mich?", fragte ich verwirrt.

Warum wollte er mich denn jetzt mitnehmen? Und überhaupt wohin? Immerhin arbeitete er für Milan und sollte doch hier auf mich aufpassen.

„Deine Mutter hat es das letzte Mal nicht geschafft dich mitzunehmen. Also muss ich dich wohl zu ihr bringen?", erklärte Leandro.

Er arbeitete für meine Mutter? Was zur Hölle ging hier gerade ab? War nicht er es, der erst dabei geholfen hatte mich hier her zu bringen?

„Du hintergehst Milan?", stellte Alec geschockt fest.

„Ganz genau. Der Gute hat es nicht einmal mitbekommen. Vertraut mir wie einem zahmen Hund.", lachte Leandro, während er näher an Alec herantrat.

„Wieso?", wunderte ich mich. Schon komisch, dass ich überhaupt noch nachfragte, wenn ich gerade die Chance wieder nach Hause zu kommen auf dem Silbertablett präsentiert bekam.

Und bereits zum zweiten Mal zögerte ich, ob ich sie ergreifen sollte.

„Sie zahlt wirklich gut.", merkte Leandro an. Meine Mutter sollte ihm mehr zahlen können als Milan? Niemals im Leben.

Wir hatten nie in Armut gelebt, aber waren auch nicht gerade Teil der Oberschicht. Und wenn ich hier alleine das Haus und die vielen Autos von Milan betrachtete, war er schon damit weit über unser Vermögen hinaus.

„Dein Vater hat ein schönes Sümmchen hinterlassen. Und das gehört jetzt mir. Jetzt muss ich dich nur wieder zurückbringen.", lachte Leandro.

„Ich frage einfach nicht nach, wieso hier wer zurückgebracht werden soll.", äußerte sich Alec. In dem Moment begriff ich, dass er ja dachte, dass ich freiwillig hier gewesen wäre von Anfang an.

„Dein Lieblingscousin hat die Kleine ...", fing Leandro an, kam aber nicht weit, weil ich nach der ersten Vase auf dem Tisch gegriffen hatte, und sie in Richtung Leandro warf.

Mit einer schnellen Bewegung hatte er sich umgedreht und blickte mich bitterböse an. Getroffen hatte ich ihn sogar am Rücken, aber wie es scheinet nicht stark genug.

Wütend sah er mich an und hatte die Waffe nun auf mich gerichtet. Leicht geschockt stand ich nun vor dem Sofa und versuchte mich nicht zu bewegen.

„Setzen.", schrie er fast und ich ließ mich langsam nach hinten nieder. Sobald ich den Stoff des Sofas unter mir spürte, gab es mir ein wenig Sicherheit zurück.

„Du kannst mich nicht töten. Dann gibt es kein Geld.", hauchte ich ihm ängstlich entgegen.

„Oh das Geld ist bereits auf meinem Konto.", lachte er, „deiner Mutter war es so wichtig dich wiederzubekommen, dass sie allen meinen Bedingungen nachgekommen ist."

Nach einem Moment der Stille sprach Leandro weiter.

„Vielleicht sollte ich dich wirklich töten. Erst dich, dann Alec und am Ende noch unseren geliebten Milan. Wäre er einfach gestern schon gestorben, dann wäre das jetzt schon erledigt. Aber nein er musste sich ja gerade drehen, als ich abgedrückt habe.", ärgerte sich Leandro.

(Mafia) Fake Love - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt