Kapitel 22

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Völlig bewegungsunfähig stand ich in der Küche herum, wo Milan mich zurückgelassen hatte.

Was zur Hölle war hier gerade abgegangen?

Ich hatte mir vorgestellt, nein sogar gehofft, dass Milan mich in diesem Moment küssen würde. Doch anstelle der Erregung, die ich vor wenigen Sekunden noch verspürt hatte, packte mich nun eine große Welle Scham.

Was lief bei mir bitte gerade falsch?

Milan Monti. Drogendealer, ziemlich sicher auch Mörder und Mafiaboss. Und genau von diesem Typen wünschte ich mir geküsst zu werden. Der Mann, der mich vor etwas mehr als zwei Monaten entführt hat. Mich hier gefangen hält und nicht mal mit meiner Familie kommunizieren lässt.

Von welcher ich seit dem Tag des Vorfalls auch nichts mehr gehört habe. Und ich habe nichts Besseres zu tun, als mich dem gefährlichsten Mann Italiens an den Hals zu werfen?

Kayla wo ist dein Überlebensinstinkt? Falls ich jemals einen besessen hatte.

In meiner Magengegend kribbelte es noch immer und ich verspürte ein deutliches Zeihen in meinem Unterleib.

Kurz schüttelte ich meinen ganzen Körper durch, um diese Gefühle runterzubekommen. Vielleicht wäre es ja möglich sie abzuschütteln.

Erstmal sollte ich vielleicht herausfinden was das für Gefühle sind. Was löst Milan bei mir aus?

Ich griff nach meiner Müslischale, die noch immer hinter mir stand und stocherte mit einem Löffel darin herum.

Ich hatte diese Gefühle einmal verspürt. Nur ein einziges Mal. Und das war in einer Katastrophe geendet. Vor drei Jahren hatte ich mich das letzte Mal so richtig verliebt.

Jake war sein Name und er war zwei Stufen über mir. Nicht, dass es zwischen uns nie funktioniert hätte. Er wurde mein Freund, wir gingen viel aus und irgendwann hat er mich verlassen, weil ich nicht mit ihm schlafen wollte.

Seitdem habe ich nicht mehr gedatet. Ich habe mich auf meinen Schulabschluss konzentriert und darauf etwas aus meiner Zukunft machen zu können.

Was mir nun der nächste Mann zerstört hatte. Ganz offensichtlich.

Mit schnellen Schritten versuchte ich auch diese Gedanken abzuschütteln und lief in das Wohnzimmer, wo ich geradewegs in Milan hineinrannte.

Tolles Timing mal wieder.

„Was machst du hier?", fragte Milan angespannt und ich schaute ihn etwas fassungslos an. Seine Stimmlage war wieder so kalt geworden. Und er war bereits drei Schritte von mir zurückgetreten.

Diese Gefühle sollte ich ganz schnell wieder streichen denn allen Anscheins nach empfand er keineswegs dasselbe.

„Ich wohne hier.", antwortete ich ihm und schenkte ihm mein bestes Lächeln. Für einen kurzen Moment runzelte er die Stirn und antwortete zunächst gar nicht.  Wie kam es, dass Milan auf sowas nicht antwortete? Es sei denn ...

„Hab ich dich sprachlos gemacht?", ich sah ihn mit einem Grinsen im Gesicht an, was die Situation sonst zwischen uns immer auflockerte. Sonst. Denn heute war das keineswegs der Fall. Milan schaute mich weiterhin mit einem kalten Blick an.

Wo war das Feurige von eben? Dieses knistern was zwischen uns war. Ich konnte mir das doch unmöglich nur eingebildet haben.

Kayla du redest noch immer von Milan, mahnte ich mich selbst. Milan!

(Mafia) Fake Love - True LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt